Augsburg
Aufsteiger Max

Ex-Schalker hat beim FC Augsburg eine steile Karriere gemacht Heute kehrt er zurück

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Augsburg (DK) Manuel Baum feiert ein erfolgreiches erstes Bundesligajahr, Philipp Max wird von Premier-League-Klubs umworben. Beide stehen exemplarisch für die positive Entwicklung des FC Augsburg. Was zu einem Spitzenteam noch fehlt (oder nicht), wird sich möglicherweise heute Abend zeigen.

Morgen feiert Manuel Baum sein Einjähriges, und ganz egal, wie das Auswärtsspiel auf Schalke heute Abend (20.30 Uhr) endet, er wird es auf jeden Fall als FCA-Bundesligatrainer mit dem besten Punkteschnitt (Stand jetzt: 1,34 Punkte pro Partie) tun. Zwölf Siege, elf Unentschieden, zwölf Niederlagen: So lautet Baums beeindruckende Bilanz in seinem ersten Jahr als Cheftrainer eines Erstligisten, der von vielen Beobachtern vor dieser Saison zum Abstiegskandidaten Nummer eins auserkoren wurde. Mit einem Sieg in Gelsenkirchen kann sich der FCA sogar auf einen Champions-League-Platz nach vorne schieben. "Doch wir sollten unsere Ziele nicht tabellarisch definieren", sagt Baum. Wichtig sei es vor allem, die Klasse zu halten, die einzelnen Spieler und damit auch die gesamte Augsburger Mannschaft kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Einer, der nun hervorragend dazu dient, um diese Entwicklung zu dokumentieren, ist Philipp Max. Linksverteidiger und bester Vorbereiter der gesamten Liga (acht Assists). "Ich glaube, die gesamte Mannschaft nimmt eine richtig gute Entwicklung, da kommt man dann auch als Einzelner besser weg", sagt der 24-Jährige bescheiden. Doch es ist kein Zufall, dass Max nicht nur als zukünftiger Nationalspieler, sondern auch in der englischen Premier League gehandelt wird. Laut "Daily Mail" sollen vor allem der FC Liverpool, Manchester United, Tottenham Hotspur und der FC Everton am Augsburger, der einen Vertrag bis 2022 hat, interessiert sein. "Natürlich lese ich so etwas auch, aber es beschäftigt mich überhaupt nicht", sagt Max, der betont: "Alles andere als das nächste Spiel ist nebensächlich."

Das führt den 24-Jährigen nun zurück in seine Vergangenheit. In Viersen am Niederrhein geboren, spielte Max, der Sohn des ehemaligen Schalke-Stürmers und Bundesligatorschützenkönigs Martin Max, ebenfalls mehrere Jahre für die "Knappen" in deren Nachwuchsabteilung und zweiter Mannschaft. Zwei Bundesligaminuten stand er 2014 außerdem für die erste Schalker Mannschaft auf dem Feld, ehe dem offensivstarken Linksverteidiger in Karlsruhe und spätestens in Augsburg der endgültige Durchbruch als Profi gelang.

Wie lange Max noch in Augsburg bleiben wird, ehe er möglicherweise zu einem Spitzenteam wechselt? "Man kann ja vor allem im Fußball nie voraussagen, was passieren wird, deshalb möchte auch ich mich von all dem freimachen, was nicht das nächste Spiel betrifft", sagt Baum, der betont: "Im Training merkt man jedenfalls, dass es Philipp in Augsburg eine Menge Spaß macht."

Abgesehen davon ist der FCA ja vielleicht selbst auf dem besten Weg, eine Spitzenmannschaft zu werden. Mindestens ein Europa-League-Platz wäre den Schwaben heute Abend mit drei Punkten nach diesem Spieltag sicher. Im Ruhrgebiet müssen die Schwaben auf Jan Moravek und Konstantinos Stafylidis verzichten. Beide sind an einem grippalen Infekt erkrankt. "Es ist normal, dass der eine oder andere in dieser Jahreszeit kränkelt", sagte Baum, der außerdem ohne Eric Thommy (Syndesmose) auskommen muss.

Bange ist ihm dennoch nicht: "Was die Einstellung der Spieler zu ihrem Job und den Zusammenhalt betrifft, sind wir auf einem Top-Niveau und haben ganz große Qualität im Team." In anderen Bereichen fehle dagegen noch ein Stück. So gesehen beim 1:1 gegen Hertha, als der FCA am Sonntag zunächst mehrere gute Gelegenheiten nicht nutzte, um dann in der Nachspielzeit den Ausgleich zu kassieren. "Da sieht man dann, dass uns ganz nach oben schon noch etwas abgeht", so Baum. Weit gebracht hat er es in einem Jahr als Bundesligatrainer mit seiner Mannschaft so oder so.