München
Zurück im Abstiegskampf

TSV 1860 München verliert gegen den FC St. Pauli mit 1:2 und hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz

05.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:33 Uhr

München (DK) Weil der TSV 1860 München das wichtige Heimspiel gegen den FC St. Pauli mit 1:2 (1:2) verloren hatte und die Münchner Löwen dadurch wieder mitten in den Abstiegskampf hineingezogen wurden, versuchte Stefan Aigner, zumindest die wenigen positiven Aspekte herauszufiltern.

Die Stimmung sei nach der überraschenden Rückkehr der 1860-Ultras in die prallgefüllte Nordkurve prächtig gewesen, erkannte der Ur-Löwe. "Hut ab dafür, wie uns die Fans angefeuert haben", meinte Aigner. Geholfen hatte es am Ende trotzdem nicht.

Gegen den direkten Konkurrenten um Ex-Löwen-Trainer Ewald Lienen zeigten die Sechziger vor 30 300 Zuschauern nämlich nur eine halbe Stunde lang, wie der Fußball unter ihrem aktuellen Trainer aussehen soll. Wie im vergangenen Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg waren die Gastgeber zu Beginn deutlich überlegen und gingen durch einen Treffer von Winter-Neuzugang Lumor (die Vorarbeit kam von Aigner) auch verdient in Führung (27.). Durch eine Mischung aus einer (mindestens zweifelhaften) Schiedsrichterentscheidung und eigenen, haarsträubenden Fehlern gaben die Münchner das Spiel aber noch vor der Pause aus der Hand.

In der 36. Minute landete der Ball nach Sebastian Boenischs missglücktem Klärungsversuch am Ende einer Fehlerkette am angelegten Arm Abdoulaye Bas. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus entschied auf Strafstoß - Lasse Sobiech traf zum 1:1. Fünf Minuten später bestrafte Aziz Bouhaddouz die Abstimmungsprobleme zwischen Boenisch und Ba. "Die Fehler bei diesen Gegentoren erzählen das Spiel", meinte 1860-Trainer Vítor Pereira. "Es fühlt sich an, als hätte mir jemand in die Tasche gegriffen und die drei Punkte weggenommen."

Weil die Löwen in der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich drängten, diesen jedoch nicht mehr erzielten, sind sie zurück im Abstiegskampf. Oder wie es Kapitän Kai Bülow formuliert: "Wir waren nie raus." Nach den Siegen von Arminia Bielefeld und dem Karlsruher SC beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang nur noch drei Punkte, das Polster auf einen direkten Abstiegsplatz vier Zähler. Am kommenden Samstag müssen die Löwen zum Aufstiegskandidaten Hannover 96. "Wir müssen im Kopf stärker sein. Wir müssen uns stabilisieren", forderte Pereira, für den der Abstiegskampf selbst ungewohnt ist. Die Sechzig-Fans haben sich in den vergangenen Jahren dagegen zwangsläufig mit der Situation vertraut machen müssen. Dass sie ihre Mannschaft nun auch wieder bei Heimspielen unterstützen, ist zumindest eine positive Erkenntnis nach der Niederlage gegen St. Pauli.