München
Löwen sind wieder geerdet

0:1 in Buchbach: Rückkehr in Profifußball wird für 1860 München kein Selbstläufer

27.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

München (mav) Es täte ihm sehr leid, ließ der Grillmeister ausrichten, aber er dürfe an diesem speziellen Tag aus Sicherheitsgründen kein Besteck ausgeben. Nicht einmal das berüchtigte Spanferkel gab es somit am Mittwochabend in Buchbach.

Der Ausflug in den Landkreis Mühldorf hatte sich nicht gelohnt. Weder was den kulinarischen und schon gar nicht was den sportlichen Teil der zweiten Münchner Regionalligareise betrifft. Die Löwen lernen in diesen Tagen erstmals die Härte der Regionalliga Bayern so richtig kennen.

Das einzig Gute ist, "dass es am Samstag schon wieder weiter geht", sagt deshalb Verteidiger Felix Weber, der den Ball in Buchbach unglücklich ins eigene Tor lenkte. "Gegen Rosenheim machen wir es dann auf jeden Fall besser", so Weber trotzig. Müssen die Löwen auch, da sie am Samstag (14 Uhr) auf einen weiteren unangenehmen Gegner treffen, der am vergangenen Mittwoch nun gesehen hat, dass es auch möglich ist, den großen Favoriten effektiv zu ärgern. Für die Löwen war es dagegen vielleicht ein Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt. Wer bei der großen Rückkehr-Party im Grünwalder Stadion vor einer Woche schon ein bisschen vom zweiten Sieg im zweiten Spiel berauscht war, weiß spätestens jetzt, dass die Rückkehr in den Profifußball kein Selbstläufer wird.

Daniel Bierofka wusste das schon lange und ärgerte sich am Mittwoch trotzdem: über das Ergebnis und über die gegnerische Mannschaft, die ihren Sieg in der Kabine unter anderem mit dem Fangesang "Giesinger Bauern" gefeiert haben soll. "Ich habe Respekt vor der gegnerischen Mannschaft, ich habe Respekt vor den Spielern. Dementsprechend sollte man auch Respekt vor meinen Spielern haben", schimpfte Bierofka. Ein bisschen war es wohl auch der Ärger darüber, dass seine Mannschaft nach dem frühen Rückstand ganz einfach nicht die Mittel gefunden hatte, um mindestens den Ausgleich zu erzielen. "Wir sind immer noch eine junge Truppe und können auch mal ein schlechtes Spiel machen", besänftigte Torschütze Weber.

Ein zweites solches Spiel in dieser Woche dürfen sich die Löwen aber eigentlich nicht erlauben. Gewinnen sie nicht gegen den Tabellensechsten Rosenheim, droht Spitzenreiter Schweinfurt 05 schon früh in der Saison davonzuziehen. "Wir haben eine junge Mannschaft, an die wir glauben. Sie wird sich entwickeln und ihren Weg machen", sagt Geschäftsführer Markus Fauser. Das Heimspiel gegen Rosenheim bekommt auf diesem Weg nun eine ganz besondere Bedeutung.