München
Kleines Derby

TSV 1860 München kann sich gegen den FC Bayern II die Herbstmeisterschaft sichern

19.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr

München (mav) Daniel Bierofka ist mit 38 Jahren erst am Anfang seiner Trainerkarriere und die Erfüllung seines Wunsches deshalb auch nicht völlig ohne Aussicht auf Erfolg. "Die Hoffnung, dass wir irgendwann noch einmal ein ,echtes' Derby erleben werden, ist schon da", sagt der Löwen-Trainer.

Ein Derby gegen die erste Mannschaft des FC Bayern also, so wie es Bierofka als Spieler bis 2002 selbst viermal erlebt hat. "Schon brutal, dass es inzwischen so weit gekommen ist. Ich hätte nicht gedacht, dass sich beide Vereine so schnell voneinander entfernen würden", sagt der Trainer. Am Sonntag (15 Uhr/ Sport 1) empfängt die erste Löwen-Mannschaft die Amateure ihres Stadtrivalen.

Um sich nun zumindest schnell wieder von der zweiten Bayern-Mannschaft zu entfernen, möchten die Sechziger ihre Tabellenführung in der Regionalliga Bayern mit einem Derbysieg ausbauen. Was vor der Rekordkulisse von 21 219 Zuschauern beim FC Augsburg II nicht klappte, soll also am Sonntag vor immerhin 12 500 Besuchern im Grünwalder Stadion gelingen: Der TSV 1860 kann sich den Herbstmeistertitel sichern, um im Laufe der Rückrunde und in der Aufstiegsrelegation an der Rückkehr in den Profifußball zu arbeiten. Selbst dann wäre das große Derby noch weit entfernt. "Aber wir haben wieder ein zartes Pflänzchen, das wachsen kann, wenn wir es solide und behutsam aufpäppeln", sagt Bierofka.

Als Spieler hat der 38-Jährige alle vier Bundesliga-Derbys gegen den FC Bayern verloren. Als Trainer mit der zweiten Mannschaft gab es in den vergangenen beiden Spielzeiten zwei 2:0-Siege der Löwen und zwei torlose Unentschieden. Ob richtiges Derby oder nicht? "Es ist auf jeden Fall ein Spiel, das man unbedingt gewinnen will", sagt Bierofka.

Aus diesem Grund bereitete sich der Löwen-Trainer während der Woche auch vor wie auf ein "richtiges" Derby: Gegnerbeobachtung am Dienstag, beim 2:0-Sieg der Bayern beim TSV 1860 Rosenheim; Geheimtraining zum "Einstudieren von Spielformen" am Donnerstag. Und auch personell tut sich etwas: Die zuletzt angeschlagenen Jan Mauersberger (muskuläre Probleme) und Nico Karger (Adduktorenprobleme) werden - im Gegensatz zu Kapitän Felix Weber - wohl rechtzeitig fit für das große Spektakel.

Das soll in erster Linie sportlich ablaufen. "Es wäre schön, wenn wir am Schluss sagen könnten: Schee war's", sagt Polizeivizepräsident Werner Feiler, der die Löwen-Fans, die zuletzt in Augsburg auffällig wurden, in seiner Stellungnahme ausdrücklich lobte. "Die sieben Heimspiele liefen problemlos, es kam nur zu wenigen Störungen", sagt Feiler. Auch in der Nachbarschaft habe es bislang kaum Beeinträchtigungen gegeben. "Die bleiben sogar ganz ordentlich an der roten Fußgängerampel stehen und warten, bis es grün wird."