Zweitliga-Fußball
Kein Tiki-Taka in der zweiten Liga

26.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:54 Uhr

Zweitliga-Fußball ist kein Augenschmaus. Das kann man Woche für Woche sehen, und zwar nicht nur beim FC Ingolstadt. Egal, ob im Abstiegskampf oder bei den sogenannten Spitzenspielen – nur selten wird wirklich ansehnlicher und begeisternder Fußball gespielt.

Vielmehr gilt die neuerdings vielzitierte Devise von der Arbeit gegen den Ball, soll heißen, das Spiel des Gegners zu zerstören. Hinzu kommen viel Laufarbeit, Zweikampfhärte, Ausdauer und Geduld, auf die möglicherweise einzige Chance zu warten und sie dann auch zu nutzen. Dass dies dann nur selten gelingt, gehört ebenfalls zur zweiten Liga.

Wenn also, wie am Dienstag beim 3:0-Sieg des FC 04 gegen Bochum geschehen, ein Zuschauer Almog Cohens Traumpass vor dem 2:0 mit den Worten quittiert, „auf so einen Spielzug haben wir jetzt 74 Minuten warten müssen“, zeigt das auch die hohe Erwartungshaltung, mit der viele Fußballanhänger in den Audi-Sportpark kommen. Das ist verständlich, aber nicht realistisch.

Wer den FC 04 schon länger verfolgt, sieht Fortschritte. Zwar kleine, aber immerhin. Die Mannschaft bemüht sich, mehr Spielkultur zu entwickeln. Und je geringer der Druck im Abstiegskampf wird, desto leichter gelingt das. Wenn man sich das vergegenwärtigt, kann man die Spiele in der zweiten Liga auch mehr genießen. Wer freilich Tiki-Taka-Fußball sehen will, muss zum FC Bayern fahren.