Ingolstadt (dk) "Jetzt kommen die richtig harten Brocken" - so hat FC04-Trainer Ralph Hasenhüttl den 1. FC Heidenheim angekündigt. Doch davon ist am Sonntagnachmittag im Audi Sportpark nicht viel zu sehen. Statt als stärkster Sturm der Liga präsentieren sich die Schwaben eher als laues Lüftchen. Und das nutzen die Schanzer eiskalt aus: In der 41. Minute gelingt Lukas Hinterseer das 1:0 - und er sichert seinem Verein somit nachhaltig den Platz an der Tabellenspitze.
Es ist ein historischer Moment: Seit 18 Spielen ist der FC Ingolstadt ungeschlagen und verteidigt zuhause zugleich den ersten Platz in der Tabelle. Dafür setzt Hasenhüttl auf Bewährtes: Er läuft mit der gleichen Elf auf, die auch schon in den vergangenen Spielen für Erfolg stand.
In den ersten 5 Minuten verläuft das Spiel noch relativ ruhig - die Mannschaften tasten sich ab und niemand schafft es wirklich, zum Tor vorzudringen. In der 7. Minute dann die erste Chance für die Schanzer: Nach einem Freistoß verpasst Morales den Ball, Matip erwischt ihn aber noch und zieht ab - doch Heidenheims Torwart Zimmerman hält. Und auch den darauffolgenden Torschuss von da Costa pariert Zimmermann.
Eine Verletzung wirbelt Hasenhüttls Stammelf durcheinander: Stefan Lex hat sich offenbar etwas Schlimmeres am linken Fuß getan. Humpelnd verlässt er das Spielfeld. Seinen Platz nimmt Moritz Hartmann ein.
Nach etwa 20 Minuten ist von Heidenheims herausragendem Sturm nicht sonderlich viel zu sehen. Die Ingolstädter dominieren das Spiel und machen klar, wer im Sportpark der Chef ist. Doch obwohl sich der FC04 die meiste Zeit in der gegnerischen Hälfte aufhält, gelingt es ihm nicht, diese Dominanz auch in ein Tor zu verwandeln.
Kurz vor der Halbzeit, in der 41. Minute ist es dann doch endlich so weit - Das befreiende 1:0 fällt: Von der Eckfahne aus bringt da Costa den Ball in den Strafraum. Roger gibt ihn mit dem Rücken zum Tor an Hinterseer weiter, der das Leder flach ins kurze Eck schießt.
Die Bilanz der ersten Halbzeit fällt noch etwas mager aus: Obwohl Ingolstadt mit viel Elan vorgeht, sind die Torchancen noch relativ begrenzt - was auch an der starken Abwehr der Gäste liegt. Nur einmal gelingt es den Schanzern wirklich, da hindurch zu dringen, was Hinterseer ausnutzt und zum Führungstreffer ausbaut. Von Heidenheim ist dagegen noch gar nichts zu sehen; die Momente in denen sie dem Ingolstädter Tor bisher nahe gekommen sind, haben Seltenheitswert.
Nach der Halbzeit kommen die Heidenheimer aggressiver ins Spiel, offenbar hat es Trainer Frank Schmidt in der Halbzeitpause geschafft, seine Mannschaft zu motivieren. In der 50. Minute bietet sich dann auch gleich eine gute Chance für Heidenheim, den Ausgleich zu erzielen: Leipertz läuft da Costa im Strafraum davon und schießt die Kugel in den Fünfer. Morabit ist vor dem leeren Ingolstädter Tor, doch er erwischt den Pass nicht richtig und berührt ihn nur leicht, statt auch zu verwandeln. Eine glückliche Fügung für die Schanzer.
Die Schwaben gehen immer aggressiver vor - offenbar wollen sie unbedingt den Ausgleich erzielen. Sie stoßen sogar mehrfach durch die starke Abwehr des FC Ingolstadt, scheitern aber letztendlich an Özcan. Der Ingolstädter Keeper ist stark wie eh und je.
In der 89. Spielminute holt FC04-Trainer Hasenhüttl den Torschützen Lukas Hinterseer vom Feld. Frischen Wind soll Tomas Peckhart bringen. Das ist auch nötig, denn gegen Ende gerät Ingolstadt immer mehr ins Schwimmen und öffnet so Räume, in die die Heidenheimer sofort vorstoßen. Eine Minute darauf wechselt Hasenhüttl auch Mathew Leckie aus. Seine Position übernimmt Karl-Heinz Lappe.
Nach zehn Minuten Zittern ertönt schließlich der erlösende Pfiff. Dank Hinterseers 1:0 behält der Verein seinen Platz an der Tabellenspitze und auch seinen Rekord: Ingolstadt geht erneut als Sieger vom Platz - und ist damit das 19. Mal in Folge ungeschlagen.
