Rund
Hohe Ablöse auch für Trainer

27.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:54 Uhr

Rund fünf Millionen Euro - so hört man - verlangt der FC Augsburg für eine Auflösung des Vertrags seines Trainers Markus Weinzierl, an dem der FC Schalke 04 großes Interesse hat. Auch der FC Ingolstadt soll offenbar eine siebenstellige Ablösesumme für Ralph Hasenhüttl von - vermutlich - RB Leipzig fordern.

Beide Vereine könnten damit einen neuen Rekord bei den Ablösesummen für Trainer in der Bundesliga aufstellen. Und doch klafft die Lücke zu den Summen, die für Spieler gezahlt werden, weit auseinander (siehe Text Seite 34). Zu unrecht. Warum?

Die Trainer haben generell eine viel höhere Verantwortung als die Spieler. Ihr Einfluss auf die Partie und die Profis ist deutlich intensiver als der eines einzelnen Stars einer Mannschaft. Der Trainer plant dazu die Aufstellung, gibt die Taktik vor, dazu stellt er die Mannschaft zusammen und setzt mit Spielweise, Auftreten, Wirkung und Ausstrahlung auch wichtige Akzente für den gesamten Verein. Ein Trainer steht in der Regel bei jedem Spiel auf dem Platz, manche Profis verpassen durch Sperren und Verletzungen einige Partien. Außerdem rechtfertigen hohe Ablösesummen noch längst keine herausragenden Leistungen. André Schürrle beispielsweise kostete den VfL Wolfsburg rund 32 Millionen Euro. Meist kam der Nationalspieler seither allerdings nicht über die Rolle des Mitläufers bei den Niedersachsen hinaus.

Der wichtigste Punkt, warum auch Trainer eine hohe Ablöse rechtfertigen, trifft insbesondere auf den FC Augsburg und den FC Ingolstadt zu. Denn bei beiden Vereinen macht der Trainer den Unterschied aus. Sowohl Weinzierl als auch Hasenhüttl sind die eigentlichen Stars ihrer Mannschaften. Bildhaft gesprochen sind sie quasi jeweils der Mats Hummels oder Thomas Müller bei ihren Vereinen. Allein deshalb sollten der FC Augsburg und der FC Ingolstadt mit einer hohen Ablösesumme - zumindest etwas - für den Weggang ihrer Trainer-Stars entschädigt werden.