München
Am Ende einer unbefriedigenden Saison

Löwen-Trainer Reiner Maurer wehrt sich gegen die Kritik an seiner Mannschaft und stichelt gegen Ingolstadt

21.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:35 Uhr

München (DK) Selbstverständlich kann Reiner Maurer überhaupt nicht damit zufrieden sein, wie leichtfertig seine Löwen in den vergangenen Wochen ihre durchaus vorhandenen Aufstiegschancen verspielten. Und doch ärgert sich der 1860-Trainer über den Umgang mit seiner Mannschaft, die dem 52-Jährigen nach zu urteilen, in der öffentlichen Betrachtung viel zu schlecht wegkommt.

Vor dem Derby gegen den FC Ingolstadt kann sich Maurer in diesem Zusammenhang auch einen Seitenhieb auf den oberbayerischen Kontrahenten nicht verkneifen.

„Ingolstadt wollte schon in dieser Saison vor uns stehen“, erinnert sich Maurer noch an die Ausgabe der Saisonziele im Sommer 2011. „Sie haben mit Audi eine Firma im Hintergrund, deren Ziel ganz klar die Erste Liga ist. Audi wird die Schleusen zur neuen Saison sicher weiter aufmachen. Ihr Ziel ist der Aufstieg 2014“, weiß Maurer.

Psychologische Kriegsführung vor dem Derby, oder war die Saison des TSV 1860 am Ende doch nicht so schlecht, wie sie von vielen jetzt gemacht wird? „Wir waren im letzten Jahr kurz vor dem Begräbnis. Dann wären wir in der Bayernliga und vielleicht die Nummer 20 gewesen. So sind wir Nummer fünf in Bayern“, erklärt Maurer, der – nach dem greifbaren Klassenerhalt des FC Augsburg und dem Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth – von vielen Seiten auf dieses Thema angesprochen wurde.

Dass die Löwen (noch) weit vor den Ingolstädtern stehen, will Maurer mit seiner Mannschaft nun im direkten Duell noch einmal manifestieren. „Wenn wir sie schlagen, haben wir 20 Punkte Vorsprung“, weiß der Trainer.

Einer, der sich ebenfalls darüber freut, ist der ehemalige Ingolstädter Necat Aygün. Der 32-Jährige verlängerte in dieser Woche seinen Vertrag beim TSV um zwei weitere Jahre und ist damit einer von noch nicht allzu vielen Akteuren, die für die nächste Saison als Korsettstangen einer ambitionierten Löwen-Mannschaft feststehen. „1860 hat sich einiges vorgenommen. Dazu will ich meinen Beitrag leisten, um die nächsten Jahre erfolgreich zu gestalten“, so der 32-Jährige zu seiner Vertragsverlängerung. Dass sein Ex-Verein Ingolstadt für die kommenden Jahre ähnliche Pläne verfolgt, lässt ihn kalt. „Da müssen sie erst einmal an uns vorbei“, so Aygün.

Rechnerisch könnten die Münchner sogar in dieser Saison noch in die Erste Liga aufsteigen. Einen Sieg der Löwen vorausgesetzt, müssten dafür aber am Sonntag gleich drei Mannschaften – Paderborn, Düsseldorf und St. Pauli – patzen. Und so vertagen die Münchner ihre Aufstiegshoffnungen besser auf die Saison 2012/2013. Gut finden darf Reiner Maurer die aktuelle Spielzeit ja trotzdem.