Längenfeld
Dreikampf im Sturmzentrum

FCI-Trainer Kauczinski sieht Lezcano, Hartmann und Hinterseer in der Mittelstürmerposition

29.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Nach überstandener Muskelverhärtung stand FCI-Angreifer Dario Lezcano am Freitagabend im Testspiel gegen Huddersfield Town in der Anfangsformation, blieb aber ohne Torerfolg. - Foto: Schiffmann

Längenfeld (DK) Dario Lezcano ist wieder fit. Der 26-jährige Paraguayer in Diensten des FC Ingolstadt, der vor dem Trainingslager in Österreich an einer Muskelverhärtung über dem rechten Knie laborierte, ist wieder voll belastbar. Wichtig für ihn - schließlich kämpft er mit Moritz Hartmann und Lukas Hinterseer um den Status als Angriffsführer.

So jedenfalls beurteilt es Trainer Markus Kauczinski, der die drei Kandidaten auf der Position im Sturmzentrum sieht. "Alle drei können das spielen, wir sind da gut besetzt", meint der 46-Jährige, weshalb er einen Neuzugang im Angriff auch nicht für nötig hält.

Während Hartmann (zwölf Tore) und Hinterseer (sechs), die unter Kauczinskis Vorgänger Ralph Hasenhüttl auch immer wieder auf der Außenposition spielten, in der vergangenen Saison häufiger getroffen haben als der paraguayische Nationalstürmer (zwei), hat dieser seinen Konkurrenten eines voraus: er bestritt seit seiner Verpflichtung im Winter jedes Pflichtspiel für die Schanzer. "Ich bin sehr zufrieden, wie die Saison für uns und für mich gelaufen ist. Das wollen wir wiederholen", sagt Lezcano.

Trotz seines kurzen Sommerurlaubs - der neunfache Nationalstürmer (vier Tore) spielte mit Paraguay bei der Copa America, schied aber nach der Vorrunde aus - ist der 26-Jährige wieder heiß auf Fußball. "Ich war nur eine Woche zu Hause in Asuncion, weil meine Familie in Ingolstadt geblieben ist", erzählt Lezcano. Nach dem Kurzbesuch bei seinen vier Schwestern und drei Brüdern kehrte er aber schnell nach Ingolstadt zurück - schließlich ist er selbst bereits dreifacher Vater. Sohn Jonathan (sieben) geht bereits zur Schule, Dante (fünf) folgt diesen Herbst. Nur Tochter Fionna (wird im November erst drei) hat noch etwas Zeit bis zum Schuleintritt.

"Ich kannte meine Frau schon mit 16. Mit 18 habe ich sie dann geheiratet und sie ist zu mir in die Schweiz gekommen", sagt Lezcano, der bereits mit 17 seine Heimat verließ, um in Europa Profi zu werden. "Mir war es egal, wo ich hingehe, Hauptsache Fußball spielen. Ich hatte nichts anderes im Kopf, und weil Lilian den Fußball auch so gerne mag, ist sie einfach mitgekommen", erzählt der Südamerikaner, der in der Schweiz einmal pro Woche Deutschunterricht bekam. In Ingolstadt fühlt sich die Familie wohl und hat auch dank seines Teamkameraden Roger schnell Anschluss gefunden. "Wir unternehmen viel zusammen. Wir sind beide Latinos, da versteht man sich einfach", meint Lezcano und lacht.

Mit dem neuen Trainer hat sich Lezcano - auch aufgrund seiner Verletzung - bisher noch nicht oft ausgetauscht, aber eines hat er sich bereits vorgenommen: mehr Konzentration im Abschluss. "Wir werden wieder viel laufen müssen, aber vielleicht gelingen mir in dieser Saison noch mehr Tore. Eine bestimmte Anzahl habe ich aber nicht im Kopf, das ist für mich nicht so wichtig. Hauptsache, wir gewinnen", sagt Lezcano, der sich weiter verbessern will - egal, ob er in Deutschland, Spanien oder England spielt. "Eines Tages international zu spielen, wäre ein Traum. Ich hoffe, das ist auch in Ingolstadt irgendwann möglich. In der vergangenen Saison hätten wir das mit viel Glück und einem überragenden Saisonendspurt vielleicht schon schaffen können. Als Aufsteiger war aber der Klassenerhalt schon eine Sensation." Allerdings muss Lezcano dann auch als Torjäger noch ordentlich zulegen.