Kaiserslautern
Der nächste Ausrutscher

FC Ingolstadt büßt aufgrund fehlender Effektivität beim 1:1 in Kaiserslautern erneut Punkte ein

10.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Kaiserslautern (DK) Der FC Ingolstadt verliert im Aufstiegsrennen der Zweiten Fußball-Bundesliga weiter an Boden. Auf matschigem, teilweise schneebedecktem Boden kamen die Schanzer am Sonntag trotz klarer Überlegenheit bei Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus.

Dadurch verpassten die Ingolstädter den möglichen Sprung auf Tabellenplatz vier und müssen nun hoffen, dass im heutigen Spitzenspiel zwischen Düsseldorf und Nürnberg auch die Kontrahenten im Aufstiegsrennen Federn lassen.

"Ich kann mit dem Punkt zwar leben, für unseren Anspruch ist das 1:1 aber natürlich zu wenig", erklärte FCI-Cheftrainer Stefan Leitl nach einer nervenaufreibenden Partie. Auf schwer bespielbarem Untergrund waren die Ingolstädter durch den Treffer von Sebastian Andersson bereits nach sieben Minuten in Rückstand geraten, agierten danach haushoch überlegen, verpassten aufgrund der erneut fehlenden Effektivität im Abschluss aber letztlich das Erfolgserlebnis. Nur Dario Lezcano gelang in der 79. Minute noch ein Treffer für den FCI.

"Im Grunde kann man die gleiche Schallplatte wie in der Vorwoche auflegen: Lautern kommt einmal nach vorne, komischerweise ist der Ball dann bei uns sofort drin. Wir haben danach unzählige Chancen, nutzen aber nur noch eine. Das ist einfach schmerzlich", ärgerte sich der Ex-Lauterer in Reihen der Ingolstädter, Marcel Gaus. Die schlechten Platzverhältnisse wollte er - wie die Teamkollegen und die Trainer auch - im Übrigen nicht als Entschuldigung für das enttäuschende Ergebnis anführen. "Daran hat es ganz sicher nicht gelegen", ergänzte Gaus.

Dennoch hatte der Spieltag für die Ingolstädter vor dem Anpfiff mit einem Ärgernis begonnen. "Man hat das Gefühl, dass hier nichts vorbereitet ist und die Rasenheizung nur mit halber Kraft läuft", schimpfte der FCI-Vorstandsvorsitzende Peter Jackwerth rund 45 Minuten vor dem offiziellen Beginn der Partie angesichts der zum Teil chaotischen Umstände. So hatten die Gastgeber trotz des (vorhersehbaren) Wintereinbruchs zunächst nichts unternommen, um das Spielfeld zu räumen. Dies erfolgte erst nach einer Platzbegehung mit Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (Freiburg) und den Verantwortlichen des FCI rund eine Stunde vor dem Anpfiff. Somit konnte das Spiel auf dem grün-weißen und äußerst seifigen Untergrund - sicher ein Nachteil für die spielstärkeren Ingolstädter - erst mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen werden. Dennoch begannen die Ingolstädter mutig. Keine vier Minuten waren vergangen, da hätte Marvin Matip nach einer Ecke von Sonny Kittel schon die Führung für die Schanzer markieren können. Sein Kopfball wurde aber von FCK-Spieler Christoph Moritz im letzten Moment zur Ecke gelenkt.

Kurz darauf dann der Schock für die ambitionierten Gäste: Mit ihrem ersten Angriff gelang den Gastgebern gleich die überraschende Führung. Nach einer Flanke von rechts flog Matip unter dem Ball durch, sodass Lauterns Stürmer Sebastian Andersson aus kurzer Entfernung nur abstauben brauchte (7. Minute).

Während sich die "Roten Teufel" nun komplett zurückzogen, agierten die Schanzer weiter klar feldüberlegen, hatten aufgrund der schwierigen Verhältnisse aber Probleme mit der Präzision. Trotzdem kamen sie zu Chancen. Als sich Alfredo Morales nach einer schönen Einzelaktion rechts durchsetzte, fehlte Dario Lezcano nur ein knapper Schritt, um den Ball über die Linie zu drücken (24.). Auch bei seinem Kopfball in der 42. Minute, der ganz knapp links am Tor vorbeiflog, hatte Lezcano kein Glück. Kaiserslautern fand in der Offensive derweil überhaupt nicht mehr statt.

Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild: Die überlegenen Ingolstädter liefen an, konnten sich auf dem inzwischen zum zweiten Mal geräumten Untergrund aber weiterhin nur selten bis in den Lauterer Strafraum durchkombinieren.

Außerdem gingen die Gastgeber zunehmend robust zu Werke und störten so zusätzlich den Spielfluss. Nachdem er sich das zweite grobe Foul geleistet hatte (dieses Mal gegen Lezcano), musste FCK-Verteidiger Benjamin Kessel folgerichtig in der 68. Minute mit der Gelb-Rot vom Platz.

Die Ingolstädter blieben am Drücker. Zunächst vergab Startelf-Debütant Robert Leipertz (76.), doch dann hatte Lezcano endlich das Glück des Tüchtigen. Sein Schuss aus der Drehung prallte vom Innenpfosten ins Tor und sorgte so zumindest noch für das 1:1 (79.). Aus Sicht der Gastgeber mehr als schmeichelhaft, für die Ingolstädter Aufstiegsambitionen am Ende zu wenig.

Cheftrainer Leitl versuchte dennoch ein positives Fazit zu ziehen: "Wir nehmen den Punkt mit, auch wenn wir gerne drei gehabt hätten. Dennoch Kompliment an meine Mannschaft, wie sie die Verhältnisse angenommen hat. Jetzt hoffe ich, dass sich die Jungs am Freitag endlich wieder mal für ihren Aufwand belohnen." Dann treten die Ingolstädter im letzten Ligaspiel des Jahres bei Union Berlin an.