Ingolstadt
Familien-Duell: Benjamin Hübner trifft gegen Frankfurt auf seinen Vater

Sohn will Vater die Punkte stibitzen

30.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Robust und kämpferisch: Innenverteidiger Benjamin Hübner (rechts), hier im Zweikampf mit Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang, gehört zu den Stützen beim FC Ingolstadt - Foto: Eibner

Ingolstadt (DK) Fußball verbindet, heißt es. Die Familie Hübner ist dafür ein gutes Beispiel. Alles dreht sich bei ihr um das runde Leder, vor allem vor dem Vater-Sohn-Duell, zu dem es am Samstag (15.30 Uhr) beim Gastspiel von Eintracht Frankfurt beim FC Ingolstadt kommt.

Erstmals gibt es das Aufeinandertreffen zwischen Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner und seinem zweitältesten Sohn Benjamin, der seit 2014 bei den Schanzern als Innenverteidiger spielt, auf höchster Ebene. Doch Funkstille herrscht deshalb im Hause Hübner nicht. „Wir gehen ganz normal miteinander um, telefonieren auch so oft wie sonst. Nur die Tipps über den Gegner lässt der Papa dieses Mal weg“, sagt Benny und meint: „Fußball ist unser Lebensmittelpunkt. Da haben wir alle Spaß daran. Also warum sollten wir uns jetzt über die Formel 1 unterhalten“

Dass das Vater-Sohn-Duell trotzdem etwas Besonderes ist, streitet der 26-jährige Abwehrspezialist nicht ab. Schließlich hat sein Vater als Förderer großen Anteil an Benjamins Karriere. „Er hat immer an mich geglaubt und ist auch heute noch mein erster Ansprechpartner. Ich freue mich auf das Spiel, aber er steht ja nicht auf dem Platz. So behandle ich die Situation am besten“, erklärt der FCI-Verteidiger.

Zu einem großen Familientreffen kommt es am Samstag jedoch nicht. Auch Bennys Brüder Christoph (SV Wiesbaden) und Florian (SV Sandhausen) sind mit ihren Teams im Einsatz und können nicht in den Sportpark kommen. Und für Mama Karin ist die nervliche Belastung ohnehin zu groß. Sie schaut sich zu Hause in Taunusstein (50 Kilometer westlich von Frankfurt) die Partie im Fernsehen an.

Lesen Sie hier das Interview mit Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner." domain="www.donaukurier.de" target="_blank"%>

Fußball gehörte von Beginn an zur Familie. „Wir haben in unserem kleinen Garten zwei Tore stehen. Da habe ich mit meinen Brüdern und einem Freund immer zwei gegen zwei gespielt“, erzählt Benny und meint weiter: „Leider habe ich meinen Vater aktiv nicht mehr spielen sehen, darum kann ich keine Vergleiche ziehen. Aber wenn wir über den Fußball reden, sind wir oft einer Meinung.“

Große Bewunderung klingt auch so durch, wenn der 26-Jährige über seinen Vater spricht. „Von ihm habe ich meinen Willen und mein Herz. Er ist ein akribischer Arbeiter und hat es deshalb geschafft, nach seiner Karriere einen anderen Weg zu gehen, um sich dann als Sportdirektor zu etablieren. Er ist ein Vorbild für mich“, sagt Benny und hofft auf einen ähnlichen Werdegang nach seiner aktiven Laufbahn. „Fußball ist mein Leben. Es wäre ein Traum, wenn ich später im Fußball bleiben könnte. Eine Mannschaft aufzubauen, ist für mich ein Traumjob“, sagt er.

Vorerst jedoch gilt sein ganzes Augenmerk seiner Spielerkarriere. „Ich weiß, was ich kann“, sagt der Innenverteidiger selbstbewusst und schreckt vor der bevorstehenden Aufgabe gegen Eintracht-Torjäger Alexander Meier nicht zurück. „Wenn einer fünf Monate nicht spielt und dann bei seinem Comeback drei Tore erzielt, dann weiß man, was das für ein außergewöhnlicher Spieler ist. Aber solche Kaliber hatten wir ja jetzt schon öfters“, sagt Hübner. Für ihn und seine Schanzer geht es darum, den ersten Heimsieg zu landen – auch wenn der Papa dann wohl ein bisschen sauer wäre.