Ingolstadt
FC Ingolstadt: Pokaltrip ins Erzgebirge

Schanzer erwischen mit Aue hartes Los FC Bayern gastiert in Jena, Regensburg gegen Hertha

19.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:39 Uhr

FCI-Torjäger Moritz Hartmann (Dritter von links) hat mit den Schanzern bereits zehnmal gegen Erzgebirge Aue gespielt. Der Stürmer, der heute 30 Jahre alt wird, erzielte dabei drei Treffer. - Foto: Bösl

Ingolstadt/Malente (DK) Als gestern um fünf Minuten nach Mitternacht der Gegner des FC Ingolstadt in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde feststand, hielt sich die Vorfreude bei den Schanzern in Grenzen. Kein Wunder - Zweitliga-Aufsteiger Erzgebirge Aue war eines der schwerstmöglichen Lose.

U 17-Europameisterin Caroline Siems vom 1. FC Turbine Potsdam erwies sich in der ARD-Sendung "Beckmanns Sportschule" für die Ingolstädter nicht gerade als Glücksfee. Als die 17-Jährige dem FCI Zweitliga-Rückkehrer Erzgebirge Aue zuloste, stand fest, dass der neue FCI-Trainer Markus Kauczinski eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt mit Volldampf in die neue Saison starten muss.

Die Reaktionen bei den Schanzern fielen entsprechend aus. Sportdirektor Thomas Linke meinte: "Es ist mit Sicherheit eines der schwersten Lose in der ersten Runde. Gerade in der frühen Saisonphase ist es besonders schwer, gegen einen Aufsteiger zu spielen, der voller Enthusiasmus antreten wird. Somit besteht aber keine Gefahr, die Mannschaft zu unterschätzen." Kapitän Marvin Matip sagte: "Es ist definitv eines der schwersten Lose. Trotzdem fahren wir nach Aue, um weiterzukommen. Nichts anderes zählt." Zuletzt schieden die Ingolstädter zweimal bereits in der ersten Runde aus: 2014 beim damaligen Regionalligisten und bekannten Pokalschreck Offenbacher Kickers, 2015 bei der SpVgg Unterhaching. Den bisher größten Erfolg verbuchten sie 2013 mit dem Einzug ins Achtelfinale. Dann war beim VfL Wolfsburg (1:2) Endstation.

Aue, das als einer von nur vier Zweitligisten im Lostopf war, ist für das FCI-Team ein alter Bekannter. Bereits zwölfmal duellierten sich die Sachsen und die Schanzer in der dritten und zweiten Liga. Die Bilanz ist ausgeglichen: Drei Spiele gewann Aue, drei Ingolstadt und sechsmal endeten die Begegnungen unentschieden. In zehn der zwölf Duelle war FCI-Stürmer Moritz Hartmann, der heute seinen 30. Geburtstag feiert, mit von der Partie und traf dreimal.

Andere Klubs werden Caroline Siem dagegen durchaus als Glücksfee in Erinnerung behalten. Zum Beispiel der FC Carl Zeiss Jena, für den sie den FC Bayern München aus der Lostrommel fischte. "Das ist das geträumte Los, das größte, was man sich wünschen kann. Es wird ein Fußballfest", sagte Jenas Sportlicher Leiter Kenny Verhoene über die Bayern. Für deren neuen Coach Carlo Ancelotti ist es nach 36 Jahren eine Rückkehr ins Ernst-Abbe-Sportfeld, wo er als Spieler 1980 mit dem AS Rom im Europapokal der Pokalsieger 0:4 unterlag und ausschied. Jenas Trainer Mark Zimmermann träumt schon vom Coup gegen den Champion: "Wir wissen, dass eine ganze Region hinter uns steht." Im Vorjahr hatte Jena den Hamburger SV aus dem Wettbewerb geworfen.

Andere bayerische Vereine hatten mehr Glück als der FCI. Drittliga-Aufsteiger Jahn Regensburg erhielt mit Hertha BSC einen ebenso attraktiven Gegner wie die SpVgg Unterhaching mit dem FSV Mainz. Und auch die Aufgaben für Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers (gegen Braunschweig) und 1860 München (gegen Karlsruhe) sind sowohl interessant als auch lösbar. Die anderen bayerischen Klubs müssen zwar auswärts antreten, erwischten aber von der Papierform her einfache Gegner.

Ein hochbrisantes Duell ist zudem das Treffen zwischen Zweitliga-Rückkehrer Dynamo Dresden und Bundesliga-Neuling RB Leizpig. Die Spiele der ersten Pokalrunde werden zwischen dem 19. und 22. August ausgetragen.