Ingolstadt
"Ein einmaliges Erlebnis"

Stefan Lex über die Aufstiegsfeier des FC 04, Wadenkrämpfe und das Saisonfinale in Kaiserslautern

19.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:17 Uhr

Aufsteiger der Saison: Stefan Lex, Siegtorschütze gegen Leipzig, feiert mit Freundin Claudia den Bundesligaaufstieg des FC 04. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Er ist, obwohl immerhin schon 25 Jahre alt, der Shootingstar des FC Ingolstadt. Noch vor eineinhalb Jahren spielte Stefan Lex bei Greuther Fürth II in der Regionalliga, am vergangenen Sonntag hat er mit seinem Treffer zum 2:1 gegen Leipzig den FC 04 in die Bundesliga geschossen.

Sein neunter Saisontreffer in einer für ihn überragenden Saison. Im Gespräch erzählt Stefan Lex, wie die Aufstiegsfeier lief, was er sich für das Saisonfinale in Kaiserslautern (Sonntag, 15.30 Uhr) erhofft und worauf er sich in der dann folgenden Pause freut.

 

Hallo, Herr Lex, darf man vermuten, dass Sie auf dem Sofa liegen und den Nachdurst mit Mineralwasser bekämpfen?

Stefan Lex: (lacht) Nein, nein, ganz so schlimm ist es nicht. Ich bin schon wieder nüchtern, alles ganz normal.

 

Wie man hört, war die Aufstiegsfeier aber schon intensiv. Haben Sie alles gut überstanden?

Lex: Es war schon recht lustig, muss ich sagen. Das Schönste war eigentlich diese wunderbare Stimmung. Einfach zu sehen, wie viele Leute sich mit uns gefreut haben. Ob im Vip-Bereich im Stadion oder nachher im „Mia“, immer waren das ganze Trainerteam, die Mannschaft, die Geschäftsstelle und eine Menge Fans dabei. Ein einmaliges Erlebnis. . .

 

. . .das bis zum nächsten Morgen anhielt.

Lex: Ich habe bis halb fünf durchgehalten. Normalerweise habe ich da mehr Kondition, aber durch das Spiel und nachdem wir schon um 18 Uhr im Stadion begonnen haben, sind irgendwann die Krämpfe in der Wade nicht mehr weggegangen.

 

Sie haben vor eineinhalb Jahren noch in der Regionalliga gespielt. Jetzt feiern Sie den Aufstieg in die Bundesliga. Unglaublich, oder?

Lex: Ich habe extra versucht, mir vorher nicht so viele Gedanken darüber zu machen, wie die Feier und alles werden könnte. Ich wollte mich nicht ablenken lassen. Im Nachhinein muss ich sagen: Ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können.

 

Trotzdem müssen Sie noch ein bisschen an Fußball denken. Am Sonntag spielen Sie in Kaiserslautern.

Lex: (grinst) Im Moment denke ich ehrlich gesagt noch nicht so viel an Fußball.

 

Als Wiedereinstieg nach der Feier ist für heute „individuelles Training“ angesetzt. Was muss man sich darunter vorstellen?

Lex: Echt? Ich hab’ noch gar nicht geschaut. Naja, das wird ein Lauf sein, den jeder machen muss. Ist vielleicht auch ganz gut, um wieder reinzukommen. Morgen ist dann wieder normales Training.

 

Die Konkurrenten aus Darmstadt und Karlsruhe werden von Ihnen erwarten, dass Sie auf dem Betzenberg eine ernsthafte Vorstellung abliefern.

Lex: Das wissen wir. Wir waren in dieser Saison aber eigentlich immer in der Lage, im richtigen Moment die notwendige Spannung aufzubauen. Wir sind alle Sportler, es ist eine Frage der Fairness, dass wir dort ordentlich auftreten.

 

Zumal rund 2500 Ingolstädter Fans mitreisen.

Lex: Genau. Möglich, dass es den einen oder anderen Wechsel in unserer Aufstellung gibt und vielleicht jemand spielt, der bislang nicht so oft randurfte. Aber unterm Strich ist klar: Das soll noch mal ein schöner Auftritt von uns werden.

 

Und Ihre Wadenkrämpfe sind bis dahin hoffentlich auch vorbei, oder?

Lex: Ja, sicher, der Schmerz lässt schon wieder nach. Das kam ja nur, weil ich ein bisschen zu viel getanzt habe.

 

Mit der Partie beim 1. FC Kaiserslautern endet dann die Saison. Gibt es irgendetwas, worauf Sie sich in der Pause besonders freuen?

Lex: Erst einmal kommt ja noch die Feier auf dem Rathausplatz, das wird sicher auch noch einmal ein Highlight. Aber dann ist auch Zeit für einen Urlaub, um einfach mal abschalten zu können. Ich werde zwei Wochen in Kroatien sein und wahrscheinlich erst nach und nach realisieren, was hier eigentlich alles passiert ist.

 

Das Gespräch führte

Norbert Roth.