Ingolstadt
"Wenn der Ralph geht, bin ich frei"

Die Zukunft von Co-Trainer Michael Henke beim FCI ist vertraglich an den Chefcoach gekoppelt

14.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:57 Uhr
Michael Henke −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Ein möglicher Abschied von Cheftrainer Ralph Hasenhüttl hat natürlich Folgen für das gesamte Trainerteam des FC Ingolstadt. Wir haben deshalb Co-Trainer Michael Henke (58) um eine Einschätzung gebeten und uns über seine eigene Zukunft unterhalten.

 

Haben Sie vorher gewusst, dass sich Ralph Hasenhüttl mit Ralf Rangnick trifft?

Michael Henke: Nein, das ist aber auch nicht meine Sache. Kurz vor der Veröffentlichung hat er mich dann schon angerufen, damit ich es nicht aus der Zeitung erfahre. Ich erwarte aber auch nicht, dass er mich vorher einweiht.

 

Wie schätzen Sie die Chance ein, dass der Cheftrainer den Verlockungen aus Leipzig erliegt?

Henke: Ich verstehe, dass da Begehrlichkeiten kommen. Das ist ein Kompliment für unsere Arbeit und natürlich speziell für die von Ralph. Dabei hat sich Leipzig für mich allerdings nicht gerade fair verhalten, nachdem sie den FCI nicht vorab informiert haben. Alles andere ist nicht mein Bier, das müssen die Verantwortlichen regeln.
 

Dennoch stellt sich ja die Frage, wie es mit Ihnen weitergeht?

Henke: Die Konstellation ist schon interessant: Ich habe genau dann auch für die kommende Saison beim FC Ingolstadt noch einen Vertrag, wenn Ralph Hasenhüttl Trainer bleibt. Heißt: Wenn der Ralph geht, bin ich frei.

 

Spannende Zeit für Sie . . .

Henke: €‡. . . ja, aber ich bin da nicht sonderlich aufgeregt, weil ich, wie gesagt, damit gerechnet habe. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es ganz gut ist, erstmal die Dinge auf sich zukommen zu lassen.

 

Hat Herr Hasenhüttl Sie denn schon gefragt, ob Sie möglicherweise mitgehen würden?

Henke: Nein, da haben wir uns nicht drüber unterhalten. Ich hatte zuletzt auch den Eindruck, dass der Ralph wirklich zu einhundert Prozent beim FCI ist. Unser Thema war deshalb immer nur der Klassenerhalt.

 

Könnten Sie sich denn vorstellen, mitzugehen?

Henke: Das ist überhaupt kein Thema für mich. Ich bin zu hundert Prozent beim FC Ingolstadt und habe in der Richtung gar keine Überlegungen, weil das für mich überhaupt nicht existent ist. Ich habe zum Beispiel gestern hier mit dem Fitnesstrainer zusammengesessen und mit den Planungen für die neue Saison begonnen. Damit beschäftige ich mich.

 

Wie lange können Sie auf eine Entscheidung von Ralph Hasenhüttl warten?

Henke: Ich gehe, was diese Geschichte angeht, sicher nicht auf den Ralph zu. Wenn es etwas zu besprechen gibt, davon gehe ich einfach aus, wird er sicher auf mich zukommen.

 

Ihr Verbleib in Ingolstadt ist also weiterhin möglich?

Henke: Ich bin zu hundert Prozent loyal und fokussiert auf den Job, schließlich geht es darum, dass wir am Samstag in Darmstadt erfolgreich sind. Was die Zukunft bringt, wird man sehen. Der Verein hat mir aber schon vor Wochen signalisiert, dass man sich vorstellen kann, mit mir den Vertrag zu verlängern. Ich habe ein so vertrauensvolles Verhältnis zu den Verantwortlichen, dass ich da in keiner Weise unruhig bin.

 

Werden die Diskussionen die Mannschaft negativ beeinflussen?

Henke: Nicht wirklich. Diese Dinge sind zum Ende einer Saison ja gang und gäbe. Die Mannschaft wird das interessiert verfolgen, aber es wird keine Auswirkung auf ihre Leistung haben.

 

Das Gespräch führte

Norbert Roth.