Ingolstadt
Hinterseer zum Dritten

Österreicher schießt Tabellenführer FC 04 auch gegen Heidenheim zum 1:0-Sieg

26.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Geschafft: Torschütze Lukas Hinterseer (Zweiter von links) feiert mit den Teamkollegen (von links) Pascal Groß, Danilo und Mathew Leckie das 1:0 für den FC Ingolstadt. Es war der fünfte Saisontreffer des österreichischen Nationalspielers. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt hat die Gunst der Stunde genutzt und nach den Punktverlusten der Konkurrenz seinen Vorsprung als Tabellenführer der Zweiten Liga ausgebaut. Nach dem hart erkämpften 1:0 (1:0) gegen Verfolger 1. FC Heidenheim liegen die Schanzer schon fünf Zähler vor dem Zweiten.



„Wenn man im Moment die Tabelle sieht, muss man sich ja fast kneifen und fragen, ob das überhaupt stimmt. Es ist nicht normal, dass wir nach dem elften Spieltag fünf Punkte vor der Konkurrenz stehen, das hätte ich nie gedacht“, sagt Ralph Hasenhüttl. Der Ingolstädter Trainer musste nach dem Arbeitssieg vor 9156 Zuschauern gegen den stark gestarteten Aufsteiger Heidenheim erst einmal tief Luft holen, bevor er das Erreichte realisierte. Ausgerechnet im nächsten Spiel am Freitag (18.30 Uhr) folgt nun der Vergleich mit dem Zweiten, Fortuna Düsseldorf. „Der Vorteil für uns ist: Wenn du so einen Vorsprung hast, musst du dieses Spiel nicht unbedingt gewinnen, da reicht auch ein Unentschieden“, blickte Hasenhüttl voraus. „Düsseldorf hat da schon einen ganz anderen Druck.“

 

Mann des Tages aus Ingolstädter Sicht war wieder einmal Torschütze Lukas Hinterseer. Viermal in Folge gewannen die Schanzer zuletzt mit 1:0, dreimal war der österreichische Neuzugang nun schon der Matchwinner. Angesprochen auf seine immer besser zur Geltung kommenden Torjägerqualitäten zeigte sich Hinterseer nach dem Spiel fast ein wenig ratlos: „Keine Ahnung, wie mir das gelingt. Ich versuche immer, egal wie, einfach abzuziehen. Schön, wenn der Ball reingeht.“ Gegen Braunschweig schob er mit dem rechten Fuß ein, in Frankfurt lenkte er den Ball mit der Brust über die Linie, ehe er gestern gegen Heidenheim nun mit dem linken Fuß verwandelte – dem Nationalspieler scheint im Moment einfach alles zu gelingen. „Wunderbar“, nannte Hasenhüttl folgerichtig den Auftritt seines Stürmers.


Besonders wichtig für die Ingolstädter: Der nunmehr fünfte Saisontreffer Hinterseers (damit führt er die interne Torjägerliste an) fiel genau zum richtigen Zeitpunkt. In einer von Beginn an sehr kämpferisch geführten Partie hatten die Gastgeber zwar gleich das Kommando übernommen, taten sich beim Herausspielen von Torchancen aber meist schwer. Einen Schuss von Benjamin Hübner blockte der Ex-Ingolstädter Matthias Wittek ab (8. Minute), Danny da Costa schoss FCH-Torwart Jan Zimmermann an (9.). Wesentlich mehr wollte lange Zeit nicht gelingen.

Während sich die Gäste auf ihre Abwehrarbeit konzentrierten, liefen die Ingolstädter vor allem über die eigene rechte Seite zwar unentwegt an, meist jedoch vergeblich. Da Costa, der früh für Stefan Lex eingewechselte Moritz Hartmann sowie Mathew Leckie, Pascal Groß und Alfredo Morales trieben den Ball immer wieder nach vorne, zu gefährlichen Torabschlüssen kam es jedoch selten.

Erst in der 42. Minute belohnten sich die Ingolstädter für ihren Aufwand. Da Costa hatte sich am rechten Eck durchgesetzt, passte in den Strafraum zu Hartmann, der wiederum direkt zu Hinterseer weiterleitete. Auch der 23-Jährige brauchte nur einen Kontakt, und die Ingolstädter konnten mit einer 1:0-Führung in die Pause gehen.

Gästetrainer Frank Schmidt („In der ersten Halbzeit haben wir nicht stattgefunden“) reagierte mit einem Doppelwechsel, und die nun deutlich ambitionierter auftretenden Heidenheimer kamen durch Smail Morabit (49.), den eingewechselten Alper Bagceci (70.) und Sebastian Griesbeck (85.) auch zu vielversprechenden Chancen. Ins Ingolstädter Tor brachten die Gäste die Kugel aber nicht.

Dies lag vor allem daran, dass die Ingolstädter, bei denen Groß (60.), Marvin Matip (72.) und Leckie (81.) weitere Gelegenheiten vergaben, in der Defensive bis zum Ende sicher standen. „Jeder hat seine Kilometer gemacht und ist für den anderen gelaufen“, erklärte ein ausgepumpt wirkender da Costa und sprach zurecht von einem verdienten Erfolg.

Hasenhüttl sah gerade in der erfolgreichen Abwehrarbeit den Schlüssel für die aktuelle Erfolgsserie. „Alle Jungs hinten arbeiten fantastisch. Besonders unsere beiden Außenverteidiger Danilo und da Costa haben eine enorme Zweikampfstärke entwickelt. Für mich ist es kein Zufall, dass wir so wenige Tore kassieren.“ Und da dank Hinterseer derzeit vorne immer eins gelingt, eilen die Schanzer eben weiter von Erfolg zu Erfolg.