Ingolstadt
Entwarnung vor dem Start

Roger und Lappe sind zum Auftakt des FC Ingolstadt beim FC St. Pauli wohl einsatzfähig

01.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:23 Uhr

Dynamischer Antritt: Pascal Groß (Mitte) soll im Mittelfeld der Ingolstädter die Fäden ziehen. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Am Freitagabend nach dem Abschlusstraining sah die Welt für Ralph Hasenhüttl schon etwas besser aus. Seine Sorgenkinder Roger und Karl-Heinz Lappe absolvierten das volle Programm. Ihr Einsatz beim Start des FC Ingolstadt am Samstag (15.30 Uhr) beim FC St. Pauli ist möglich.

Selbst bei Mathew Leckie, der erneut nur am lädierten Knie behandelt wurde und nicht trainieren konnte, besteht Hoffnung, dass er rasch ins Team zurückkehrt. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass es bereits in St. Pauli zu einem Einsatz reicht. „Ein Spieler wie Leckie ist wie ein Rennpferd. Er hat einen sehr gut trainierten Körper, aber er ist auch sensibel“, sagt Hasenhüttl. Bang ist dem 46-jährigen Österreicher trotz der Personalsorgen jedoch nicht. „Die jungen Spieler haben gezeigt, dass sie schnell lernen. Die Unterschiede zwischen einer sogenannten A- und B-Elf sind marginal. Ich bin sicher, dass die Elf, die am Samstag auf dem Platz steht, ein Riesenspiel machen wird“, kündigt Hasenhüttl selbstbewusst an.

Vor allem der Einsatz Rogers, der sich während der Vorbereitung als Chef im defensiven Mittelfeld herauskristallisiert hat, ist für die Schanzer wichtig. Zum einen, weil diese Position wegen anderer verletzungsbedingter Ausfälle personell nicht üppig bestückt ist, zum anderen, weil der Brasilianer mit seiner Robustheit und Präsenz zu einem Führungsspieler geworden ist. Rogers Adduktorenprobleme sind ebenso abgeklungen wie Lappe offenbar trotz seines Bänderanrisses am Sprunggelenk wohl einsatzfähig ist. Möglich ist aber auch ein Comeback Andreas Buchners. Der 29-Jährige, der zu Beginn dieser Saison als Führungskraft der U 23 agiert, spielte in den ersten vier Begegnungen in der Regionalliga Bayern groß auf und erzielte bereits zwei Tore. Möglicherweise rückt Buchner in den Kader für Hamburg.

Die Schlüsselrolle im Offensivbereich kommt freilich Pascal Groß zu. Der 23-Jährige wird in seiner dritten Saison im FC-Trikot immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel der Ingolstädter. „Wir haben uns spielerisch gegenüber der vergangenen Saison verbessert und in der Defensive stehen wir sowieso gut. Ich bin sicher, dass wir gut starten werden“, sagt Groß voller Zuversicht.

Für den österreichischen Nationalspieler Lukas Hinterseer – voraussichtlich der einzige Liga-Neuling im FC-Team – wird die Premiere ein besonderes Abenteuer. „Ich habe mir Videoclips vom letzten Testspiel der Hamburger gegen Glasgow angesehen. Die Atmosphäre im Stadion ist da wohl schon extrem. Aber ich freue mich darauf. Dafür spielt man Fußball“, sagt der 23-Jährige. Nach seinem Tor gegen den 1. FC Köln, sein insgesamt vierter Treffer in der Saisonvorbereitung, tritt der variable Stürmer selbstbewusst auf. „Ich fühle mich fit und ich denke, dass die ganze Mannschaft konditionell auf einem Top-Niveau ist. Wenn ich der Mannschaft mit einem Tor helfen könnte, wäre das natürlich super“, meint Hinterseer, der sein erstes Zweitliga-Spiel allerdings ohne Familien-Unterstützung bestreiten muss. „Geplant war schon, dass da alle dabei sind, aber das geht leider aus beruflichen Gründen nicht“, sagt Hinterseer.

Personalsorgen hin oder her – einen Trumpf hat Hasenhüttl ohnehin in der Hinterhand: Ralph Gunesch. Der verletzte Ingolstädter kennt als Ex-St.-Paulianer die Mannschaft aus dem Effeff. „Ralphs Infos waren wirklich hervorragend. Jetzt weiß ich sogar, wo die Jungs von St. Pauli feiern gehen“, sagt Hasenhüttl verschmitzt. Aber das muss Hasenhüttl gar nicht wissen – feiern will schließlich er mit seinem Team.