Ingolstadt
"Musste nicht lange überlegen"

Neuzugang Markus Suttner sucht beim FC Ingolstadt neue Herausforderung

06.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr
Markus Suttner redet erfrischend ehrlich über seine derzeitige Situation. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Gestern war österreichischer Tag beim FC Ingolstadt. Denn mit Torwart Ramazan Özcan, Stürmer Lukas Hinterseer und Linksverteidiger Markus Suttner traten die drei Nationalspieler aus der Alpenrepublik ihren Dienst beim Bundesliga-Aufsteiger an.

Für den Neu-Schanzer Suttner gab es keine Schonung. Gleich am Morgen standen Tempoläufe an, und Fitnesscoach Jörg Mikoleit jagte den mittlerweile 21-köpfigen Kader – auch U 20-WM-Fahrer Robert Bauer war erstmals wieder dabei – über den Platz.

Für Suttner war die schweißtreibende Begrüßung kein Problem. Am Wochenende hat er sich mit seiner Frau Andrea schon einmal Ingolstadt angesehen. „Die Stadt ist klein, aber sehr gemütlich“, sagt der 28-jährige Niederösterreicher, der zwar aus der 11 000-Einwohner-Gemeinde Hollabrunn im Weinviertel stammt, aber schon 14 Jahre lang in der Metropole Wien lebt und mit der Austria 2013 österreichischer Meister wurde. Der Wechsel zum FC 04 hat daher rein sportliche Gründe. „Seit zwei Jahren gibt es bereits Anfragen, aber da ich einen langfristigen Vertrag und keine Ausstiegsklausel hatte, scheiterte ein Wechsel an der Ablösesumme. Jetzt musste ich nicht lange überlegen, als sich mir die Chance in der deutschen Bundesliga bot“, erklärt Suttner, für den die Schanzer angeblich eine Million Euro Ablöse zahlten. Beim FC 04 erhielt der Österreicher einen Dreijahresvertrag.

Fur Ralph Hasenhüttls Ex-Klub, mit dem der FC-Trainer dreimal Meister wurde (1991–93), bestritt Suttner 260 Pflichtspiele, erzielte neun Tore und bereitete 35 Treffer vor. Suttner kannte Hasenhüttl vor der Vertragsunterschrift im Übrigen nicht persönlich. „Aber wir haben dann telefoniert, da war die Harmonie gleich da“, erzählt Suttner. Mit dem FC Ingolstadt hat er sich den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt. Persönlich dagegen strebt der Linksverteidiger nach Höherem – der EM 2016 in Frankreich. „Im September haben wir gegen Moldawien und Schweden entscheidende Spiele, aber die Chancen stehen gut“, sagt der 14-fache Nationalspieler, der erst mit 25 Jahren sein Debüt feierte. „Einmal gibt es auf dieser Position starke Konkurrenten, zum anderen setzte Marcel Kollers Vorgänger nicht auf mich. Aber bei ihm habe ich meine Chance bekommen und meinen Platz gebe ich jetzt auch nicht mehr her.“ Morgen kann sich Suttner im Benefizspiel in Großmehring (18 Uhr gegen den VfR Aalen) erstmals den Ingolstädter Fans präsentieren.