Ingolstadt
Im Angriff herrscht noch Flaute

Stürmertore sind beim FC Ingolstadt in den Testspielen Mangelware – Hartmann, Lex und Leckie bisher ohne Treffer

30.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Im Luftkampf unterlegen: FCI-Stürmer Moritz Hartmann (links), hier gegen den Leipziger Lukas Klostermann. - Foto: Worbser

Ingolstadt (DK) Sieben Testspiele, fünf Siege, 10:5 Tore. Auf den ersten Blick kann sich die Bilanz von Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt in der Vorbereitung sehen lassen. Aber bei genauerer Betrachtung fällt eines auf: Die Stürmer treffen noch nicht so richtig.

Das 0:2 am Mittwochabend bei RB Leipzig war ein gutes Beispiel dafür. Chancen und vielversprechende Offensivaktionen hatten die Ingolstädter genügend, doch heraus kam dabei nichts. Dabei hatte bis auf Mathew Leckie jeder Stürmer wenigstens eine Abschlussmöglichkeit. Aber entweder fehlte die Wucht, die letzte Präzision oder die Angriffe wurden nicht sauber zu Ende gespielt.

„Wir hatten von der Abwehr heraus einige wunderschöne Aktionen nach vorne, aber es hat gefehlt, dass wir den Ball über die Linie bringen. Vor dem Tor waren wir oft sehr eigensinnig“, kritisierte Trainer Ralph Hasenhüttl und sagte: „Jeder Stürmer will für sich selbst Pluspunkte sammeln. Aber mir ist egal, wer das Tor macht, die Vorlage ist genauso wichtig.“

Stefan Lex, der auch gute Möglichkeiten hatte, stimmte dem Trainer bedingt zu, stellte aber lieber die positiven Dinge heraus. „Wir hatten Chancen, mehr als in den anderen Testspielen. Wir standen hinten gut und haben den Gegner zu Fehlern gezwungen und hatten viele Balleroberungen“, meinte Lex, gestand aber auch Fehler ein: „Eine Szene fällt mir ein, als der Torwart schon aus seinem Tor heraus war und ich versucht habe, den Ball aus dem Stand über ihn zu schießen. Da wäre es vielleicht besser gewesen, den Ball quer zu legen. Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne abspiele, wenn ich den Mitspieler sehe, das war da leider nicht der Fall.“

So blieb ihm ebenso ein Treffer verwehrt wie Tomas Pekhart, der sich in der ersten Hälfte dreimal in Szene setzen konnte – aber eben nicht entscheidend. „Er hätte bei mir noch mehr gepunktet, wenn er selbst effizienter ist oder eben dann für den Nebenmann ablegt“, meinte Hasenhüttl über den Tschechen, der beim 1. FC Nürnberg in 85 Bundesligaspielen 14-mal traf, beim FC Ingolstadt in der vergangenen Saison aber nicht Fuß fassen konnte und auf sein erstes Pflichtspieltor wartet. In den Testspielen ist er dagegen mit zwei Treffern bereits bester Stürmer. Wie seine Kollegen Elias Kachunga und Lukas Hinterseer (je eines) erzielte er diese jedoch gegen unterklassige Gegner. Lex, in der Meistersaison mit neun Treffern gemeinsam mit Hinterseer bester FC-Schütze, Moritz Hartmann und Mathew Leckie sind noch torlos.

Insofern trifft Neuzugang Romain Brégerie, der als Innenverteidiger bereits zweimal erfolgreich war, mit seiner Einschätzung wohl den Nagel auf den Kopf. „Unser Ziel ist es, so oft wie möglich zu Null zu spielen und dann mit Kontern und Standards zum Erfolg zu kommen. Zum Glück haben wir Pascal Groß in unserer Mannschaft. Seine Flanken kommen mit dem richtigen Tempo in der richtigen Höhe“, sagte der Franzose und spielte damit auf seine Kopfballchance an, bei der nur Zentimeter zu einem Treffer fehlten.

Schon morgen können die Schanzer weiter an der Chancenverwertung arbeiten. Dann treffen sie um 16 Uhr auf dem Trainingsplatz am Audi-Sportpark auf den arabischen Klub Al-Wahda aus Abu Dhabi.