Ingolstadt
Einfach dranbleiben

U 20-WM-Teilnehmer Robert Bauer sieht beim FCI auch in der Bundesliga seine Chancen

22.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:00 Uhr

Robert Bauer sucht seine Chance als Defensivspezialist auch in der Bundesliga - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Robert Bauer kam gestern gut gelaunt zum Training. Obwohl das Thermometer um 16 Uhr 35 Grad anzeigte und die Sonne gnadenlos auf den Trainingsplatz brannte, wirkte der 20-jährige Defensivspezialist des FC Ingolstadt recht frisch.

„Das Schlimmste haben wir mit dem Trainingslager wohl hinter uns. Außerdem hatten wir jetzt zwei Tage frei, und da habe ich die Zeit genutzt, meine Familie in Pforzheim zu besuchen. Das war recht entspannend“, sagt Bauer. Der Deutsch-Kasache, der in seiner Heimatstadt außer seinen Eltern noch zwei ältere Schwestern hat, war in der vergangenen Saison eine der Entdeckungen im Team der Schanzer. Als A-Junior des Karlsruher SC zum FCI gekommen, brachte er es auf 18 Zweitligaeinsätze als rechter Verteidiger und auf der Sechserposition; achtmal stand er in der Startelf. „Nach meinem Wechsel nach Ingolstadt hätte ich das nicht erwartet, dass ich so viele Einsatzzeiten erhalte. Jetzt muss ich dranbleiben und darf mich nicht ausruhen, dann komme ich auch in der Bundesliga zu meinen Spielen“, sagt Bauer selbstbewusst.

Die Einladung zur U 20-WM in Neuseeland hat den vielseitigen Defensivmann weiter gestärkt. Im Team von Frank Wormuth spielte Bauer sogar als Linksverteidiger und kam bisher auf sechs Einsätze. Jetzt sieht er in den DFB-Teams weiter seine Zukunft. „Ich hatte schon eine Nominierung für das WM-Qualifikationsspiel Kasachstans gegen die Türkei, aber dann kam die Einladung zur U 20-WM. Deutschland hat für mich Priorität“, sagt Bauer, dessen Eltern aus Kasachstan stammen. Noch kann sich das hoffnungsvolle Talent Zeit lassen mit einer Entscheidung. Erst wenn er ein Pflichtspiel in der A-Nationalmannschaft eines Landes bestreitet, kann er den Verband nicht mehr wechseln.

Sein Hauptaugenmerk liegt ohnehin beim FC Ingolstadt. In der Bundesliga dabeizusein, das ist Ansporn genug. „Wir sind alle hungrig und heiß auf die Bundesliga. Es ist vielleicht unser Plus, dass noch nicht so viele in dieser Liga gespielt haben. Jeder freut sich riesig darauf, und die Mannschaft ist im Kern zusammengeblieben, das ist für uns Spieler ein großer Vertrauensbeweis“, sagt Bauer und sieht vor allem für sich gute Chancen. „Die Transfers, die bei uns getätigt wurden, betreffen andere Positionen. Für mich hat sich nichts geändert. Darum werde ich weiter Vollgas geben. Der Trainer weiß, dass er sich bei mir darauf verlassen kann“, wirbt Bauer in eigener Sache. Er weiß, dass ihn Trainer Ralph Hasenhüttl weiterhin im Auge behält.