Ingolstadt
"Der Trainer hat den Spaß zurückgebracht"

Caiuby will mit dem FC Ingolstadt gegen seinen Ex-Klub MSV Duisburg die Erfolgsserie fortsetzen

30.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:39 Uhr

Caiuby als Torschütze: In der Vorwoche erzielte der Brasilianer beim Auswärtsspiel in Bochum dem 1:0-Siegtreffer für den FC Ingolstadt - Foto: Imago

Ingolstadt (DK) Der Erfolgshunger des FC Ingolstadt ist noch nicht gestillt. Auch nach zehn Spielen ohne Niederlage soll am Sonntag gegen den MSV Duisburg (13.30 Uhr) nach Möglichkeit der nächste Sieg her. „Gewinnen wir, wäre das ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt“, sagt Marino Biliskov.


 
Die Bühne ist bereitet. Dank der jüngsten Erfolgsserie haben die Ingolstädter inzwischen sieben Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Halten sich die Schanzer in der „Woche der Wahrheit“ mit den beiden Heimspielen gegen Duisburg (Tabellen-15.) und am Ostersonntag gegen Alemannia Aachen (16.) schadlos, können die Verantwortlichen wohl mit den Planungen für eine weitere Zweitligasaison beginnen.

„Wir spielen zu Hause und brauchen noch Punkte“, sagt Trainer Tomas Oral, „deshalb sollten wir kühlen Kopf bewahren und den Gegnern weiterhin zeigen, dass es sehr sehr schwer ist, uns zu schlagen.“ Mit zwei Siegen kämen die Ingolstädter auf 34 Punkte. 35, so die Rechnung von Oral, dürften in dieser Saison zum Ligaverbleib reichen.

„Unser Ziel muss es sein, den Klassenerhalt so früh wie möglich klarzumachen“, sagt Caiuby. Der 23-jährige Brasilianer ist neben Manuel Schäffler, Kristoffer Andersen und Marino Biliskov einer von vier Ingolstädtern, die ihre Fußballstiefel auch schon mal für die „Zebras“ geschnürt haben. In der Saison 2009/2010 bestritt er 30 Spiele für die Duisburger und erzielte fünf Tore. Mit Landsmann Bruno Soares hat er immer noch Kontakt, von einem besonderen Spiel mag es deswegen aber nicht sprechen. Da sind dem lebenslustigen Südamerikaner der FC Ingolstadt und seine eigene Entwicklung doch deutlich wichtiger. Gerade, weil er selbst zuletzt einen Rückschlag verkraften musste.

Kurzer Rückblick: Beim Heimaturlaub in der Winterpause platzte während einer Autofahrt mit einem Freund bei voller Fahrt plötzlich ein Reifen. Das Fahrzeug überschlug sich, doch Caiuby hatte einen Schutzengel. „Das war schlimm. Gott sei Dank ist nicht so viel passiert“, erinnert er sich. Eine schwere Prellung an der Wade sorgte aber dafür, dass er in der Vorbereitung kaum mit der Mannschaft trainieren konnte. Und was Laufeinheiten für einen Brasilianer bedeuten, wenn die Teamkollegen nebenan mit dem Ball arbeiten, kann man sich vorstellen. „Ja, es war hart, die Kameraden trainieren zu sehen. Aber ich war motiviert und habe den Rückstand aufgeholt.“ Inzwischen hat „Kai-Uwe“, der Anfang März auf einer Modenschau in Ingolstadt ein von ihm selbst entworfenes T-Shirt präsentierte, sein Lachen und seine Zuversicht längst wiedergefunden. „Sein Zustand ist sensationell“, freut sich Trainer Oral über die schnelle Gesundung seines Offensivspielers. Dreimal stand Caiuby zuletzt in der Startelf, gegen Bochum erzielte er in der Vorwoche den entscheidenden Treffer. „Es kann so weitergehen“, strahlt Caiuby vor der Partie gegen seinen Ex-Klub eine Menge Zuversicht aus.

Teamkollege Biliskov warnt indes vor den Duisburgern. Der 138-fache Bundesligaprofi war erst im November zum Abschiedsspiel des MSV-Publikumslieblings und heutigen Sportdirektors Ivica Grlic eingeladen. „Durch Ivo weiß ich, wie groß der Druck in Duisburg ist. Wir müssen die Sache mit Respekt angehen und dürfen nach unserer Serie jetzt auf keinen Fall überheblich werden.“

Biliskov wäre aber nicht Biliskov, wenn er nach seiner Mahnung nicht auch die entsprechende Zuversicht verbreiten würde. „Ich weiß, dass wir stark genug sind, um Duisburg zu schlagen“, fährt der 36-Jährige fort. Vor allem, weil sich die Mentalität der Ingolstädter seit dem Trainerwechsel verbessert hat. „Die Probleme beginnen immer im Kopf“, sagt der Kroate und lobt die verbesserte Einstellung des Kaders. „Früher hat man es zugelassen, dass wir Spieler die Sache locker nehmen. Jetzt hat jeder kapiert, dass es nur mit Disziplin geht.“ Auch Caiuby hat für Oral ein Lob parat. „Der Trainer hat uns den Spaß zurückgebracht“, sagt der Offensivmotor. Die jüngsten Erfolge und sein Tor gegen Bochum dürften bei dieser Einschätzung freilich eine wichtige Rolle gespielt haben. Ob es gegen Duisburg eine Fortsetzung gibt?