Ingolstadt
Der Terrier beißt wieder

Almog Cohen kämpft sich beim FC 04 in den Stammkader zurück – aber der Ex-Kapitän will noch mehr

01.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:28 Uhr
Wieder im Stammkader: FC-Terrier Almog Cohen hat sich nach monatelanger Verletzungspause zurückgekämpft. −Foto: Witters

Ingolstadt (DK) Almog Cohen und den FSV Frankfurt verbindet ein bisher einzigartiges Erlebnis. Gegen den kommenden Gegner des FC Ingolstadt (Sonntag 13.30 Uhr, Audi-Sportpark) erzielte der defensive Mittelfeldspieler der Schanzer sein einziges Zweitligator. „Auch noch mit dem Kopf“, betont der 1,70 Meter kleine Israeli. Das war am 22. September 2013.

Seither ist viel geschehen. Cohen hat extremes Glück erlebt, seine Frau Gal geheiratet und ist glücklicher Vater seiner kleinen Prinzessin geworden. Andererseits musste der 26-Jährige mit der schwersten Verletzung seiner Karriere fertig werden. Gut acht Monate hat Cohen nach einem im vergangen Sommer erlittenen Schienbeinbruch im Testspiel gegen RB Salzburg gekämpft, bis er nun wieder in den Stammkader der Schanzer zurückkehrte. „Meine Familie hat mir viel Kraft gegeben und auch die vielen Besuche meiner Verwandten aus der Heimat“, sagt Cohen.

Im Derby gegen 1860 München saß er erstmals wieder auf der Bank, beim 3:0-Sieg in Aue und 0:0 in Braunschweig bekam er seine ersten Einsatzminuten. „Ich weiß, dass ich noch nicht 90 Minuten spielen kann. Aber jede Minute ist für mich schön und wichtig. Ich spüre, dass ich wieder in Topform komme“, sagt der einstige Kapitän, der bei sich durch die Verletzung einen Wandel festgestellt hat. „Früher war ich immer sauer, wenn ich nicht 90 Minuten gespielt habe. Jetzt freue ich mich über jeden Einsatz. Ich bin mental stärker als zuvor“, meint Cohen, der Terrier. Seine Qualitäten als Wadlbeißer, der den Gegner unermüdlich bekämpft und das Spiel zerstören kann, könnten gerade jetzt wertvoll werden.

Die Entwicklung des einstigen Abstiegskandidaten zum Spitzenteam hat Cohen quasi als beobachtendes Mitglied hinter den Kulissen hautnah miterlebt. „Die Mannschaft ist eine noch verschworenere Einheit geworden. Das wollen wir auch gegen den FSV wieder zeigen“, sagt Cohen. Gleichzeitig warnt er aber auch vor den Hessen. „Das ist eine starke Mannschaft, die es versteht, gut zu verteidigen. Das wird kein leichtes Spiel“, meint der Israeli vor dem Duell gegen die seit sieben Spielen ungeschlagenen Frankfurter. Ob es für ihn erneut für einige Minuten reicht? „Der Trainer weiß, was er von mir bekommt. Vielleicht kann ich am Ende wieder helfen, drei Punkte zu sichern“, hofft der frühere Bundesligaprofi des 1. FC Nürnberg auf weitere Spielpraxis. Wenn’s sein muss sogar mit einem Kopfballtor – gegen den FSV weiß er ja, wie es geht.