Ingolstadt
"Der FC Ingolstadt wird überraschen"

Schottlands Ex-Nationalspieler Lambert besucht FCI-Co-Trainer Henke und ist von den Schanzern überzeugt

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Prominenter Besuch: Paul Lambert, ehemaliger schottischer Nationalspieler und mit Dortmund Champions-League-Sieger, ist für einige Tage zu Gast beim FC Ingolstadt - Foto: Sterner

Ingolstadt (DK) 1997 gewann Paul Lambert (45) mit Borussia Dortmund die Champions League. Obwohl der Schotte nur eine Saison beim BVB spielte, freundete er sich mit dem damaligen Co-Trainer Michael Henke an. Seither sind beide stets in Kontakt.

Vor seinem Engagement in Ingolstadt war Henke zudem Scout für den damaligen Aston-Villa-Coach Lambert. Jetzt besuchte ihn der Schotte beim FC Ingolstadt.

 

Herr Lambert, sind Sie das erste Mal in Ingolstadt?

Paul Lambert: Nein, das ist schon mein zweiter Besuch. Beim ersten Mal habe ich im März das Spiel gegen 1860 München gesehen.

 

Wie nehmen Sie den FC Ingolstadt wahr?

Lambert: Das ist ein junger Klub mit einer fantastischen Infrastruktur und einer guten Mannschaft. Der Aufstieg war eine große Leistung. Jetzt kommt eine aufregende Zeit und mit Dortmund gleich ein Top-Gegner im ersten Heimspiel. Der Klub ist gut aufgestellt und wird seinen Weg machen.

 

Was trauen Sie Ingolstadt zu?

Lambert: Sie werden einige Mannschaften überraschen. Der Verein ist neu in der Liga, die jungen Spieler sind schnell zu begeistern und das Stadion ist klein. Damit werden andere Mannschaften Probleme haben. Die Bundesliga ist eine tolle Geschichte für diesen jungen Klub.

 

Sie haben das Training beobachtet. Welche Unterschiede haben Sie festgestellt?

Lambert: Im Fußball gibt es kein richtig oder falsch. Man muss das machen, wovon man überzeugt ist. Ich habe Trainer Ralph Hasenhüttl erst kennengelernt, aber ich glaube, er hat einen sehr guten Geist in der Mannschaft. Ich habe auch gesehen, dass einzelne Übungen jetzt schneller ablaufen als noch beim letzten Mal. Das Niveau wird im Training immer weiter steigen und der Mannschaft in ihrer Entwicklung helfen.

 

Sie wurden im Februar bei Aston Villa beurlaubt. Haben Sie schon neue Pläne?

Lambert: Noch nicht. Ich warte auf einen neuen Job und muss sehen, ob es eine interessante Aufgabe gibt. Zuletzt habe ich mir jeweils für einige Tage das Training in Dortmund, bei Bayern und Real Madrid angeschaut. Am Montag fliege ich zurück nach Glasgow zu meiner Familie.

 

Die Bundesliga hat Angst, dass die englische Premier League aufgrund der höheren TV-Gelder zu stark wird und den Transfermarkt beherrschen wird. Wie beurteilen Sie die Situation?

Lambert: Ich glaube nicht, dass sich die Bundesligisten fürchten müssen. Bayern, Dortmund, Schalke, Gladbach, Leverkusen, Wolfsburg sind alle sehr stark und werden mit den englischen Topklubs, Barcelona und Real Madrid weiter in Europa dominieren. Da bin ich mir sicher.

 

Die Fragen stellte

Gottfried Sterner.