Ingolstadt
Endlich die Nummer eins

Torwart Örjan Nyland soll zum Leader im FCI-Team werden der Start in Hamburg ist ein gutes Omen

26.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr
Die neue Nummer eins im Ingolstädter Tor: Örjan Nyland. −Foto: Schiffmann

Ingolstadt (DK) Nach 104 Tagen Pause und mit einer neuen Nummer eins im Tor geht es für den FC Ingolstadt ab diesem Samstag wieder um Bundesliga-Punkte. Beim Hamburger SV fällt für die Schanzer und Keeper Örjan Nyland der Startschuss in eine garantiert aufregende Saison.

Ein Jahr lang trug der 25-jährige Norweger das Trikot mit der Nummer 26. Jetzt steht die Nummer eins drauf, womit Nyland aber nicht nur symbolisch Nachfolger des nach Leverkusen abgewanderten Ramazan "Rambo" Özcan werden soll. Das macht auch Kapitän Marvin Matip klar: "Örjan ist schon ein anderer Typ. Vielleicht nicht ganz so extrovertiert, laut und aggressiv wie Rambo, aber er gibt jetzt auch Kommandos. Man merkt, dass er im Coaching immer besser wird und mehr in die Rolle des Leaders reinwächst. Das ist ganz wichtig, denn da geht uns Rambo definitiv ab", sagt Matip und sendet damit ein Signal. Das Torwartspiel selbst ist für den Kapitän dagegen nur Formsache. "Dass Örjan ein hervorragender Torwart ist, haben wir in der vergangenen Saison schon gesehen. Da mache ich mir gar keine Sorgen", meint der Kapitän.

Nyland, der in der Vorbereitung durch den körperlich immer wieder angeschlagenen Martin Hansen (derzeit Rückenprobleme) keinen ernsthaften Konkurrenten hatte, aber mit seinem Auftreten und seiner lautstarken Präsenz auf dem Platz klare Zeichen setzte, geht selbstbewusst in die Saison. "Das Verständnis mit meinen Vorderleuten ist kein Problem. Ich bin schon ein Jahr hier, wir verstehen uns gut und es klappt auch mit der Sprache", sagt Nyland, der stets Deutsch spricht, und das fließend und immer besser.

Auftrieb verleiht ihm auch der erste Pflichtsieg mit dem FCI. Nach fünf Niederlagen und zwei Remis war das 8:7 (0:0) im Elfmeterschießen beim Pokalduell gegen Erzgebirge Aue sein erster Erfolg mit dem Team. "Das war ganz wichtig für mich persönlich und den Verein", sagt Nyland und erklärt: "In der Vorbereitung haben wir wenig Chancen zugelassen, aber meistens gab es ein Gegentor. Dieses Mal haben wir zu null gespielt. Die Jungs vor mir haben gut gearbeitet - und ich habe auch zweimal gehalten." Zudem hielt auch Nylands Serie. "Ich habe noch nie im Elfmeterschießen verloren", sagt der Norweger, der im Pokal schon sechsmal einen Shoot-out durchmachte und in seiner Heimat dreimal den Cup gewann.

Auch Hamburg wertet der FCI-Keeper als gutes Omen. Dort hat er beim 1:1 im Vorjahr seinen ersten Punkt im Schanzer Trikot geholt. "Der HSV ist ein guter Gegner, und im Stadion herrscht eine geile Stimmung. Ob wir da einen oder drei Punkte holen, ist eigentlich egal. Hauptsache, wir nehmen was mit, dann sind wir richtig gut gestartet", meint Nyland, für den es in der Länderspielpause nahtlos weitergeht. Mit einem Highlight: Der 22-fache Nationaltorwart trifft in der WM-Quali am 4. September in Oslo erstmals auf Deutschland.

Abschalten vom Fußball kann Nyland also nicht so schnell. Das gelingt ihm jedoch auf dem Golfplatz. "Das ist meine Leidenschaft. Ich versuche, mindestens einmal pro Woche zu spielen. Aber mit einer Frau und zwei Kindern ist das nicht mehr so einfach", sagt der Handicap-9-Spieler, der sich dabei mit seinem Teamkameraden Romain Brègerie heiße Duelle liefert. Dem Hörensagen nach gewinnt meistens der Norweger. Im Schanzer Trikot weiß er jetzt auch, wie's geht, vielleicht klappt es jetzt auch gleich zum Auftakt in der Bundesliga.