Ingolstadt
Aus Sorgenkind wird Derbyheld

Nach seiner Verletzungspause trumpft FC-04-Stürmer Leckie gegen Fürth auf

25.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Höhenflug: Angreifer Mathew Leckie feiert gegen Greuther Fürth sein erstes Liga-Tor für den FC Ingolstadt. - Foto: Imago

Ingolstadt (DK) Ralph Hasenhüttl war das Risiko bewusst eingegangen. „Ich habe in der Vorwoche schon ein wenig Prügel einstecken müssen, weil ich Mathew Leckie beim Pokalspiel rausgelassen habe“, verriet der Trainer des FC Ingolstadt. Auf das Pokal-Aus in Offenbach folgte nun aber ein 2:0-Sieg gegen den hoch gehandelten fränkischen Rivalen Greuther Fürth.

Ein Sieg, der die nervösen Ingolstädter Gemüter beruhigte. Zugleich aber auch ein Sieg, bei dem ausgerechnet das zuletzt angeschlagene Sorgenkind Leckie mit einem Tor (62. Minute) und der Vorlage zum 2:0 von Pascal Groß (81.) maßgeblichen Anteil hatte. Hasenhüttl wollte seine Genugtuung nicht unterdrücken: „Nach dieser Partie muss man sagen, es war absolut die richtige Entscheidung, Mathew eine Woche in den Urlaub zu schicken. Jetzt, mit seiner Qualität und seinem Tempo, sind wir eine andere Mannschaft.“

Der 23-jährige Australier sah es natürlich genauso. Etwas „easier“ seien die vergangenen Tage gewesen, aber genau das habe er gebraucht. „Ich hatte durch die WM keine richtige Sommerpause und deshalb in der Vorbereitung viele kleine Verletzungen. Jetzt geht es mir wieder besser“, ließ er nach dem Spiel wissen. Oberschenkel und Knie sind zwar immer noch abgeklebt, die Schmerzen, die ihn in den ersten Wochen der Saison plagten, sind aber weg.

Also legte er sich gegen Fürth ins Zeug. Prompt stellte er die Verteidigung des Aufstiegsanwärters mit seinem Tempo und seiner Einsatzfreude ein ums andere Mal vor Probleme und sorgte dafür, dass das Ingolstädter Spiel vor allem über seine linke Seite immer wieder gefährlich wurde.

„Wir haben lange überlegt, wie wir das Spiel angehen, weil wir wussten, dass Mathew noch nicht hundertprozentig fit sein kann“, erzählte Hasenhüttl. „Also habe ich Alfredo Morales als Absicherung hinter ihn gestellt, damit er nicht ganz so viel laufen muss.“ Das Pensum für den Sonnyboy von Down Under, der im Laufe des Spieles von der linken Seite auch immer wieder in die Mitte oder auf rechts auswich, war dennoch nicht ohne. „Mit dem Ball am Fuß habe ich mich schon ganz gut gefühlt. Aber ich hatte auch Phasen, in denen ich müde war und erst einmal Luft holen musste“, verriet Leckie. So entsprang seine Energieleistung vor dem 1:0 auch einem kleinen Zufall. „Na ja, es war ganz gut, dass ich in den Minuten davor nicht so viele Szenen hatte“, erklärte Leckie mit einem Zwinkern, „so konnte ich für mein Tor die nötige Kraft tanken.“

Noch ist er nicht wieder bei hundert Prozent. Das weiß er. Die Fürth-Partie hat sein Körper aber schon mal gut verkraftet, einem Einsatz am Sonntag in Sandhausen (13.30 Uhr) steht nichts im Weg. „Ich brauche Spiele und will nach Möglichkeit jetzt keine Pause mehr machen“, beschreibt Leckie seinen Plan. „Ziel ist natürlich, dass ich irgendwann über die vollen 90 Minuten Tempo machen kann. Das wird sicher noch ein paar Wochen dauern, aber da komme ich hin. Definitiv.“ Von dem Spieler, der auch mit eingeschränkter Fitness Spiele entscheiden kann, dürfen die Ingolstädter Fans offenbar noch einiges erwarten.