Ingolstadt
"Wir müssen uns Punkte anfressen"

FCI nach Wiesn-Besuch noch nicht satt

29.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Hier noch im Vollbesitz seiner Kräfte: Alfredo Morales (links), der sich in Köln einen Nasenbeinbruch zuzog - Foto: Michalik

Ingolstadt (DK) „Gemütlich und ganz entspannt“ empfand FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl den Besuch der Schanzer auf dem Oktoberfest. Und auch Benjamin Hübner, dessen Stimme noch etwas ramponiert war („Aber nicht von der Wiesn“), gefiel der fünfstündige Vereinsausflug mit rund 100 Spielern, Mitarbeitern und deren Angehörigen. „Es gab leckeres Essen. Hähnchen mit Knödeln und Rotkraut“, erzählte der Verteidiger bei der gestrigen Medienrunde.

Satt sind die Ingolstädter, die mit elf Zählern aus den ersten sieben Spielen in ihre Bundesliga-Premierensaison gestartet sind, deshalb noch nicht. „Wir müssen uns Punkte anfressen für schlechtere Phasen. Nach sieben Spieltagen hat noch keine Mannschaft den Klassenerhalt geschafft. Wir brauchen 35 Punkte“, sagte Hasenhüttl vor der nächsten Aufgabe am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen Eintracht Frankfurt.

Dort will der Aufsteiger endlich das erste Heimtor bejubeln und zugleich den ersten Saisonsieg im Audi-Sportpark feiern. Ungeduldig ob der Torflaute vor eigenem Publikum wird Hasenhüttl deswegen allerdings nicht. „Solange die Chancen da sind, ist es okay. Ich weiß, dass es irgendwann passiert, ich dramatisiere das nicht. Zu Hause ist es uns noch nicht so reingelaufen wie auswärts“, meinte der Österreicher.

Viel wichtiger ist ihm die Erkenntnis, dass er sich auch in der Bundesliga auf die Automatismen und die Moral seiner Mannschaft verlassen kann. „Wir haben gezeigt, dass wir nichts wegschenken und auch einen Rückstand wettmachen können“, sagte der 48-Jährige in Anspielung auf das 1:1 in Köln, als die Schanzer erstmals auswärts zurücklagen. „Wir waren in vielen Situationen unter Druck, aber wir haben uns gewehrt und wieder gepunktet, obwohl die Gegner in der Bundesliga schon noch ein anderes Kaliber sind als in der Zweiten Liga“, meinte Hasenhüttl.

Dass es auch körperlich anders zur Sache geht, hat vor allem Hübner schon erfahren. Gleich im ersten Heimspiel gegen Borussia Dortmund zog sich der 26-jährige Innenverteidiger bei einem Zweikampf mit Neven Subotic eine Knieprellung zu und musste zur Halbzeit ausgewechselt werden. Beim 0:1 gegen den Hamburger SV rumste es erneut und Hübner trug einen Bluterguss, oberhalb des Knies davon, den er immer noch mit sich herumschleppt. „In Köln bin ich ganz gut davongekommen. Im Training sind die Schmerzen außerdem schlimmer als im Spiel. Wenn das Adrenalin dazukommt, spürt man nicht so viel“, sagte Hübner, der am Samstag gegen Frankfurt unbedingt dabei sein will. Schließlich ist sein Vater Bruno Sportdirektor bei der Eintracht.

Fraglicher ist der Einsatz von Alfredo Morales. Der US-Nationalspieler zog sich in Köln einen Nasenbeinbruch zu und bekommt nun zum Schutz eine Maske verpasst. Quasi als Nachfolger von Tomas Pekhart, der seine Verletzung weitgehend überwunden hat.