Ingolstadt
"Wir haben unerklärlicherweise den Faden verloren"

Bitterer Rückschlag für die SpVgg Greuther Fürth – Trainer Frank Kramer genervt

24.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Fürths Innenverteidiger Benedikt Röcker - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Dämpfer für die SpVgg Greuther Fürth. Nach dem Derby-Triumph gegen den 1. FC Nürnberg und dem Pokalsieg gab es gestern gegen den FC Ingolstadt die erste Saisonniederlage. Und das auch völlig verdient. Zwar zeigten die Franken in den ersten 20 Minuten, dass sie schnellen, in der Offensive überzeugenden Fußball spielen können, doch gegen kampfstarke Schanzer war das zu wenig. „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben uns gute Möglichkeiten erspielt“, analysierte Fürths Trainer Frank Kramer nach der Partie. Warum sein Team dann allerdings aus dem Rhythmus gekommen ist, konnte er auch nicht sagen. „Wir waren nicht mehr so präzise und haben dem Gegner immer wieder Zugriffsmöglichkeiten auf das Spiel gegeben.“

So uninspiriert, wie das Kleeblatt die letzten Minuten vor der Halbzeit aufgetreten war, kam es auch wieder aus der Kabine. Innenverteidiger Benedikt Röcker tat sich schwer, eine Erklärung für die schwache zweite Halbzeit zu finden. „Wir müssen hier einfach anders auftreten. Denn nach dem 1:0 hätten wir genug Zeit gehabt, das Spiel wieder zu drehen.“ Stattdessen waren zu sehen: lange, scheinbar planlos nach vorne geschlagene Bälle, schwache Ballannahmen, zahlreiche Fehlpässe. Auch der für den verletzten Stephan Schröck als Rechtsverteidiger eingesetzte Thomas Pledl bekannte: „Wir haben zu viele Fehler gemacht und zu viele Konterchancen zugelassen. Ingolstadt hat das in der zweiten Halbzeit einfach besser gemacht. Sie sind jedem Ball hinterhergejagt und waren vorne teilweise sehr variabel.“

Was die Fürther noch in der vergangenen Saison auszeichnete, nämlich die Fähigkeit, nach einem Rückstand wieder richtig Gas zu geben und die letzten 15 bis 20 Minuten Druck aufzubauen, war gestern nicht zu erkennen. „Wir haben unnötig und unerklärlicherweise den Faden verloren, das ist ärgerlich“, sagte Frank Kramer. „So was nervt.“ Dass seine Spieler allerdings auch vom Selbstbewusstsein und von der Körpersprache her nicht zu überzeugen wussten, verwunderte doch. Schließlich war es nicht so, dass die Schanzer ein drückend überlegener Gegner waren. Es schien eher so, dass sie den Sieg einfach mehr wollten. Und sie zeigten sich deutlich effizienter in der Chancenverwertung als das Kleeblatt.

„Unsere Spieler müssen sich nach einem solchen Spiel selbstkritisch hinterfragen“, betonte Kramer. „Denn es ist Alltag in der Zweiten Liga, dass die Gegner robust und aggressiv spielen.“ Viele Alternativen zur aufgebotenen Mannschaft hat der Trainer wegen einiger Verletzten allerdings nicht. Und ob die beiden Neuzugänge Marco Caligiuri und Marco Rojas für das Spiel gegen den FC St. Pauli schon im Kader stehen, wollte er noch nicht sagen. Fürth teilte gestern zudem mit, dass der Vertrag mit Stürmer Ognjen Mudrinski aufgelöst wurde.