Ingolstadt
"Roger ist der größte Schauspieler"

Spaß vor dem Derby: Der Ex-Ingolstädter Caiuby, jetzt beim FC Augsburg, freut sich auf das Wiedersehen mit dem FCI

04.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Gut gelaunte Rückkehr: Caiuby spielte dreieinhalb Jahren für den FCI. Am Samstag kommt er mit dem FC Augsburg nach Ingolstadt. - Foto: Imago

Ingolstadt (DK) Es ist das erste Mal, dass er als Spieler nach Ingolstadt zurückkommt. Am Samstag (15.30 Uhr) tritt Caiuby, der zwischen Januar 2011 und Mai 2014 insgesamt 110 Zweitligaspiele (24 Tore) für den FC Ingolstadt bestritten hat, mit dem FC Augsburg im Audi-Sportpark an.

Privat besucht der Brasilianer seine ehemaligen Teamkollegen indes immer wieder. So wie während des Telefonates mit unserer Zeitung. In der Wohnung von Landsmann Roger, Mittelfeldabräumer des FCI, plaudert "Kai-Uwe" wie er von beiden Fanlagern gerufen wird, gut gelaunt über das anstehende Derby, seinen Torjubel und das besondere Verhältnis zu Roger.

 

Caiuby, Sie spielen seit eineinhalb Jahren für den FC Augsburg. Haben Sie noch Zeit, um den Kontakt zu Ihren ehemaligen Kollegen vom FC Ingolstadt zu pflegen?

Caiuby: Ja, die Verbindung ist noch sehr gut. Jetzt gerade bin ich bei Roger. Wir treffen uns regelmäßig, Essen zusammen, trinken Kaffee. Aber auch zu Danilo oder Konstantin Engel habe ich noch Kontakt. Wir schicken uns immer wieder SMS, gratulieren zu Siegen, solche Dinge eben.

 

Nach dem 0:1 im Hinspiel mussten Sie Ihren Kumpel Roger zum Essen einladen. Gibt es vor dem Wiedersehen am Samstag eine ähnliche Wette?

Caiuby: Noch haben wir nichts Richtiges gefunden. Aber wir überlegen uns sicher noch etwas, das muss einfach sein.

 

Ist es für Sie immer noch etwas Besonderes, nach Ingolstadt zurückzukommen?

Caiuby: Natürlich, schließlich habe ich lange hier gespielt. Es wird sicher ein komisches Gefühl, in Ingolstadt für einen anderen Verein auf das Feld zu laufen.


Haben Sie sich für dieses besondere Spiel vielleicht auch einen besonderen Torjubel überlegt?

Caiuby: Nein, etwas Besonderes habe ich mir nicht überlegt. Inzwischen ist aber einige Zeit vergangenen, sodass ich schon jubeln würde. Aber ganz normal, denke ich.

 

Sie und Roger kennen sich seit der Kindheit. Wann haben Sie gemerkt, dass aus ihm mal ein Bundesligaprofi werden könnte?

Caiuby: Ja, wir kennen uns schon lange. Als ich 17 war - Roger müsste da 20 gewesen sein - haben wir in Brasilien dann das erste Mal gegeneinander gespielt. Und dass er ein super Spieler ist und Talent hat, war sofort zu erkennen.

 

Was kann Roger denn, was Sie gerne können würde?

Caiuby: Schwalben, die kann er sehr gut (muss laut lachen). Das kann ich nicht. Für mich ist er der größte Schauspieler in der Bundesliga.

 

Und wo sind Sie besser?

Caiuby: Schwierig. Das kann ich nicht sagen, eigentlich muss er diese Frage beantworten. Okay, ich schieße vielleicht das eine oder andere Tor mehr, aber das ist ja auch meine Aufgabe, oder?

 

Nach einem wechselhaften Start haben Sie sich etwa Mitte der Saison einen Stammplatz erkämpft. Was ist der Grund dafür?

Caiuby: Da gibt es sicher einige Dinge. Der Trainer wollte, dass ich mehr in der Defensive mitarbeite, das ist gut für unser Spiel. Und je mehr Spielpraxis ich dann sammle, desto besser wird es. Außerdem merke ich, dass die Mannschaft hinter mir steht. Das gibt mir Selbstvertrauen und macht vieles einfacher.

 

Mit einem Sieg am Samstag kann der FCA zum ersten Mal den FCI in der Tabelle überholen. Welche von beiden Mannschaften steht denn am Ende der Saison weiter vorne?

Caiuby: Das ist nicht so wichtig. Unser Ziel mit Augsburg ist es, die Klasse zu halten. Und diese Qualität haben wir. Wer dann vor oder hinter uns steht, ist egal. Aber Ingolstadt hat auch gute Chancen, in der Bundesliga zu bleiben.

 

Das Gespräch führte

Norbert Roth.