Ingolstadt
"Nyland ist die Nummer eins"

Interimstrainer Leitl legt sich nach Torhüterwechsel fest Transfer von Keeper Knaller perfekt Heute Test in Stuttgart

30.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:34 Uhr

Örjan Nyland ist im Tor der Schanzer wieder gesetzt. Der 26-jährige Norweger war unter Trainer Maik Walpurgis die Nummer zwei. - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Interimstrainer Stefan Leitl hat nach seiner ersten Woche im Amt die erste wichtige Personalentscheidung getroffen. Der 39-Jährige legte sich vor dem Testspiel gegen den VfB Stuttgart, das heute um 14.30 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit beim Bundesliga-Aufsteiger ausgetragen wird, auf Torwart Örjan Nyland als seine neue Nummer eins fest. "Er bringt für meine Spielphilosophie alles mit. Er ist gut bei Flanken und bei Rückpässen, er hat einen weiten Abschlag, das sind Faktoren, die mich bewogen haben, ihn in Fürth ins Tor zu stellen. Er hat es gut gemacht, war sehr laut und kommunikativ. Deshalb gibt es keinen Grund, wieder zurückzurudern", begründet Leitl seine Entscheidung. Damit wird ein Abschied des Dänen Martin Hansen immer wahrscheinlicher - zumal der FCI gestern Abend die Verpflichtung des österreichischen Torhüters Marco Knaller als perfekt meldete (siehe Kasten).

Über die künftige taktische Ausrichtung seiner Elf ist sich Leitl im Klaren - zumindest was die Abwehr betrifft. "Wir werden definitiv zur Viererkette zurückkehren. Deswegen müssen wir da die Abläufe trainieren", sagt Leitl, der heute seinen 40. Geburtstag auf dem Fußballplatz verbringt. Kandidaten für die rechte Abwehrseite hat er nach der Rückholaktion von Tobias Levels und der Verpflichtung von Christian Träsch plötzlich mehrere. "Tobi ist auf beiden Abwehrseiten einsetzbar, Christian auf rechts, der Doppelsechs oder auch als alleiniger Sechser", meint Leitl, der bei der Besetzung nichts überstürzen will.

So sagt Leitl über Träsch: "Ich freue mich, dass er sich für uns entschieden hat. Christian wird uns mit seiner Erfahrung sicher weiterhelfen. Wir werden ihn jetzt beobachten, wie weit er ist, aber wir werden ihn nicht überfrachten." Einen Einsatz im Testspiel schloss Leitl daher noch aus. Träsch war vor sechs Wochen operiert worden und hatte seither nur individuell trainiert.

Überhaupt lässt Leitl nach dem 1:0-Erfolg in Fürth bis auf die Torwartposition noch vieles offen. "Ich bin unheimlich froh, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Es war ein wichtiger Sieg, auch wenn er nicht schön war. Wir müssen uns jetzt über Erfolgserlebnisse Selbstvertrauen zurückholen, dann werden wir irgendwann mal wieder ansehnlichen Fußball zeigen", sagt Leitl und hält in der Offensive auch zwei Spitzen für möglich. "Jeder bekommt jetzt seine Chance, die Jungs arbeiten gut und hart", ergänz er.

Seine eigene Situation sieht Leitl unverändert positiv, obwohl noch unklar ist, ob und wann er zum Cheftrainer befördert wird. "Natürlich ist man abhängig von Ergebnissen. Aber es ist alles offen kommuniziert. Ich habe noch zwei Jahre lang Vertrag als U 21-Trainer und werde jetzt alles dafür geben, dass die Profi-Mannschaft erfolgreich ist", sagt Leitl. Eine Bürde ob des Sieben-Punkte-Rückstandes zu den Spitzenplätzen nach dem schlechten Saisonstart unter seinem Vorgänger Maik Walpurgis sieht Leitl nicht. "Ich bin unheimlich glücklich, diese Chance bekommen zu haben. Ich bin in meinem gewohnten Umfeld und in meinem Verein, es gibt schwierigere Umstände zu starten. Ich habe weder eine Bürde noch einen schweren Einstieg. Alle unterstützen mich, auch die Fans. Ich glaube, wir haben in der kurzen Zeit schon eine Aufbruchstimmung erzeugt", meint Leitl.