Ingolstadt
"Ich mache jeden Tag Fortschritte"

Verletzter FCI-Verteidiger Hübner muss aber gegen die Bayern noch zusehen – Gegenspieler Volland entschuldigt sich

08.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:27 Uhr
Benjamin Hübner −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Beim Hinsetzen passt er schon noch ein wenig auf. Langsam senkt er den Körper ab, grinst aber, als er dann seinen Platz auf dem weichen Sofa im Presseraum des FC Ingolstadt gefunden hat. Benjamin Hübner, derzeit verletzter Innenverteidiger des FC Ingolstadt, kommt gerade von der Behandlung.

Ans Fußballspielen braucht der 26-Jährige nach seinem Sturz im Spiel gegen 1899 Hoffenheim (1:1) erst einmal nicht zu denken.

„Am Sonntag brauchte ich noch meine Freundin, um die Schuhe anzuziehen“, erzählt Hübner, „aber ich mache täglich Fortschritte.“ Schmerzhafte Prellungen an Hüfte und Rücken machen ihm noch zu schaffen, wann er sich wieder normal bewegen kann, ist im Moment schwer einzuschätzen. „Die Lunge ist zum Glück aber schon wieder völlig okay“, erzählt Hübner.

Nach der Attacke von Hoffenheims Kevin Volland und dem anschließenden unkontrollierten Aufprall auf dem Rasen hatte Hübner am vergangenen Samstag seine vielleicht unangenehmsten Momente als Profi erlebt. „Ich musste ständig husten und immer war Blut dabei. Da bin ich schon ein bisschen nervös geworden“, erinnert er sich an die Minuten, als er auf dem Platz versorgt wurde. Auf dem Weg ins Krankenhaus hörten die Blutungen in der Lunge aber schon auf. „Jetzt geht es wirklich nur noch darum, dass ich wieder schmerzfrei werden muss“, sagt er.

Gegenspieler Volland wollte er trotz dessen harten Körpereinsatzes keinen direkten Vorwurf machen. „Allgemein ist es so, dass immer mehr Stürmer bei einem heranfliegenden Ball direkt in den Abwehrspieler hineingehen, ohne wirklich den Ball spielen zu wollen. Das könnte ruhig häufiger abgepfiffen werden“, sagt er. In der konkreten Situation habe er Volland zwar heranrauschen sehen, „ich dachte dann aber, dass er vielleicht zum Ball gehen will“, sagt Hübner. Was stattdessen passiert ist, ist bekannt.

Positiv für den Ingolstädter: Volland hat sich inzwischen per SMS bei ihm entschuldigt, die Nummer hatte er sich von FCI-Teamkollege Pascal Groß besorgt. „Das fand ich echt stark“, sagt Hübner.

Dass er nun das „Highlight-Spiel“ (Hübner) beim FC Bayern (Samstag, 15.30 Uhr) verpasst, ärgert den Ingolstädter besonders. „Das ist natürlich sehr bitter, darauf habe ich mich schon sehr gefreut“, sagt der Innenverteidiger. Die Hoffnung, beim letzten Hinrundenspiel eine Woche später gegen Bayer Leverkusen (19. Dezember, 15.30 Uhr) wieder dabei zu sein, hat er aber noch nicht aufgegeben. „Ich versuche alles, wir werden sehen“, sagt er.

Für Samstag hat Ingolstadts Trainer Hasenhüttl mit Roger und Romain Brégerie zwei Optionen als Ersatz für Hübner zur Verfügung. „Beide können beide Positionen spielen – auf der Sechs im defensiven Mittelfeld oder als Innenverteidiger“, stellt der Coach klar. Zu erwarten ist indes, dass Roger seinen Stammplatz im Mittelfeld behält und Brégerie mit Marvin Matip die Innenverteidigung bildet.

Gegen die Bayern nicht dabei sein wird vermutlich Stürmer Moritz Hartmann. Der 29-Jährige, der in der Vorwoche bereits mit Zerrungen im Hüftbereich ausgefallen ist, musste gestern das Training erneut abbrechen und wird wohl nicht rechtzeitig fit.