Ingolstadt
"Martin ist ein Siegertyp"

FCI-Trainer Walpurgis lobt die positive Einstellung von Torwart Hansen Optimismus vor Frankfurt-Spiel

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Kämpferisch: FCI-Torwart Martin Hansen (grünes Trikot) fährt mit großer Zuversicht nach Frankfurt: "Wir hätten schon im Pokal dort gewinnen können", sagt der 26-Jährige. - Foto: Schiffmann

Ingolstadt (DK) Eine Woche nach der Partie gegen Tabellenführer FC Bayern München wartet auf den FC Ingolstadt die nächste große Herausforderung. Beim Tabellendritten Eintracht Frankfurt hoffen die Schanzer am Samstag (15.30 Uhr) auf Punkte für den Klassenerhalt. "In diesem Jahr sollten 34 Zähler reichen", rechnet Torwart Martin Hansen vor. Demnach braucht der FCI aus den verbleibenden 14 Partien noch 19 Punkte.

Die Zwischenbilanz ist nicht leicht zu verdauen. Nur ein Sieg gelang den Ingolstädtern in den vier Partien des neuen Jahres. Hinzu kam, dass die Last-Minute-Niederlagen auf Schalke (0:1) und gegen den FC Bayern (0:2) auch noch besonders weh taten. "Zwei Tage war das schlimm. Aber seit Dienstag kann ich auch wieder lachen, und sehe, dass die Teamkollegen auch schon wieder optimistisch gestimmt sind", erzählt Hansen.

Sich nicht runterziehen lassen, nach Niederlagen wieder aufstehen, das ist genau das, was Maik Walpurgis in diesen Tagen von seinen Spielern sehen will. "Martin ist ein echter Siegertyp, ein Winner", lobt der FCI-Coach deshalb seinen Torwart. "Wenn ich sehe, wie schnell er sich nach Rückschlägen wieder aufrichtet - das ist genau der Charakterzug, den wir in unserer Situation brauchen. Deshalb ist Martin ein ganz wichtiger Spieler für uns."

Hansen hat in seiner Karriere offensichtlich gelernt, wie man sich im Abstiegskampf verhält. "Ich habe in den vergangenen beiden Jahren mit Den Haag um den Klassenerhalt gekämpft, ich komme also aus einer identischen Situation", erzählt der 26-Jährige. Der Däne nennt ein Beispiel, wie man den Glauben an die eigene Stärke nicht verliert. "Wir haben nach unseren Erfolgen gegen Leipzig und in Leverkusen gemerkt, dass ein, zwei Siege hintereinander alles verändern können. Holen wir in Frankfurt und danach zu Hause gegen Gladbach vier Punkte, sprechen wir über eine völlig neue Situation. Das muss unser Ziel sein."

Um dies zu erreichen, das weiß auch Trainer Walpurgis, müssen die Schanzer gerade in der Offensive aber einiges zulegen. Zwar gibt sein Team pro Spiel im Schnitt 12,7 Schüsse auf den gegnerischen Kasten ab, trifft aber nur mit jedem 15. Versuch tatsächlich ins Tor - so selten, wie kein anderer Bundesligist. Nur 7 der 17 eigenen Treffer gelangen aus dem Spiel heraus, weshalb der Trainingsschwerpunkt Torabschlüsse in dieser Woche auf der Hand lag.

"Das Netz hat schon ganz schön gezappelt", berichtet der FCI-Coach von den Einheiten, die wie üblich bereits seit Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden. "Wichtiger ist aber, dass wir jetzt auch im Spiel cool bleiben und endlich treffen. Ich bin absolut überzeugt, dass wir die nötige Qualität haben, um den Klassenerhalt zu schaffen."

Pascal Groß wünscht sich für den anstehenden Vergleich mit der zweitbesten Abwehr der Liga (erst 18 Gegentore) vor allem eines: "Wenn man in der gegnerischen Hälfte ist, muss man den Mut haben, ruhiger zu spielen und den Ball flach nach vorne zu bringen. Nur so kann man Chancen kreieren." Ob diese dann von den gleichen Offensivspielern wie zuletzt verwertet werden sollen, oder ob Walpurgis personelle Veränderungen plant, ist offen.

Wenn es der Spielverlauf zulässt, scheint mit zunehmender Spieldauer aber eine Abkehr vom gewohnten 3-4-3-System durchaus möglich - zum Beispiel auf ein 4-2-3-1. Groß, ohnehin eher der Spielmachertyp, zuletzt aber vorwiegend auf der rechten Seite eingesetzt, könnte dann hinter den Spitzen die Bälle verteilen. Außen brennt der schnelle Sonny Kittel gegen seinen Ex-Klub ohnehin auf einen Einsatz. Alternativ bietet sich auch eine Formation mit Lukas Hinterseer als zweiter Spitze an, um in der vorderen Reihe Einzelkämpfer Dario Lezcano zu entlasten. Man darf gespannt sein, welche Variante Walpurgis wählt, um ein Tor seiner Elf gegen die daheim noch ungeschlagenen Frankfurter zu erzwingen.

Diese Bilanz der Gastgeber schreckt Hansen übrigens nicht ab. "Wir hätten im Pokal schon dort gewinnen können. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht optimistisch nach Frankfurt fahren sollten", sagt er. Im Oktober scheiterten die Ingolstädter erst im Elfmeterschießen (1:4), in den regulären 90 Minuten (am Ende sogar über die vollen 120) hatten sie ein 0:0 gehalten. Auch wenn dann erneut ein eigener Treffer fehlt, wäre dies vermutlich ein Ergebnis, mit dem die Ingolstädter am Samstag gut leben könnten.