Ingolstadt
Filmriss im Länderspiel

FC-04-Stürmer Hinterseer kann sich nach Blackout kaum an Einsatz für Österreich erinnern

14.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:07 Uhr

Österreichs Teamchef Marcel Koller bedankt sich bei Lukas Hinterseer (rechts) für dessen tollen Einsatz im Länderspiel - Foto: Imago

Ingolstadt (DK) Zwei Tage nach dem Blackout im Länderspiel gegen Montenegro war der Österreicher Lukas Hinterseer schon wieder zum Scherzen aufgelegt. „Gut, dass es Videoaufzeichnungen gibt, dann kann ich mir ja ansehen, wie ich gespielt habe“, meinte der 23-jährige Nationalstürmer in Diensten des FC Ingolstadt gestern vor dem Training.

Von der Partie selbst bekam Hinterseer nämlich nicht viel mit. Als er in der 63. Minute eingewechselt worden war, bekam er einen Schuss frontal ins Gesicht, spielte danach aber weiter, als ob nichts gewesen wäre und hatte sogar eine große Torchance. Allerdings wusste er das hinterher nicht mehr. „Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich in der 83. Minute einmal auf die Uhr geschaut habe. Das, was vorher war, ist weg“, sagte der Stürmer.

Aufgrund der diagnostizierten Gehirnerschütterung tritt Hinterseer, der beim 1:0-Sieg bis zum Schluss durchhielt, vorerst beim FC 04 kürzer. Gestern absolvierte der 23-Jährige nur leichtes Lauftraining. „Man muss da vorsichtig sein. Ich hoffe aber, dass er am Sonntag im Spiel beim FSV Frankfurt wieder dabei sein kann“, meinte FC-Trainer Ralph Hasenhüttl, der auf seinen zweitbesten Torschützen (drei Treffer) nur ungern verzichten würde. Hinterseer fühlte sich aber bereits gestern wieder ganz gut. „Ich habe viel geschlafen, die Kopfschmerzen sind weg. Jetzt bin ich froh, dass der Alltag wieder einzieht“, erklärt der Nationalspieler nach seinem vierten Länderspiel. „Es war toll, dass ich so viel Einsatzzeit erhalten habe, aber es war auch anstrengend. Die Woche war fast wie ein Trainingslager mit vielen Besprechungen. Da braucht man einige Tage, bis man geistig wieder frisch ist.“

Gefreut hat Hinterseer aber auch das Echo in seiner Heimat. „Das, was in der 2. Bundesliga und beim FC Ingolstadt passiert, wird auch in Österreich wahrgenommen. Jetzt hoffe ich, dass wir auch im nächsten Spiel beim FSV Frankfurt an die bisherigen Leistungen anknüpfen können.“

Im Training muss Hasenhüttl derweil aber noch experimentieren. Erst morgen sind alle Nationalspieler zurück. „Man muss sich an diese Situation anpassen. Das ist nicht optimal, aber wir spielen taktisch konstant. Ich muss sehen, wie frisch die Spieler sind, dann werde ich eventuell am Sonntag die Mannschaft ändern.“