Ingolstadt
"Wir müssen wieder so mutig spielen"

FCI-Antreiber Cohen will gegen Gladbach Erfolgsserie fortsetzen Wiedersehen mit Ex-Trainer Hecking

24.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:35 Uhr

Ingolstadt (DK) Schon einmal, in den Partien gegen Leipzig und in Leverkusen, gelangen dem FC Ingolstadt in dieser Saison zwei Siege hintereinander. Dieses Kunststück wollen die Schanzer wiederholen und nach dem Erfolg von Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach nachlegen.

Das 2:0 bei Eintracht Frankfurt hat Spuren hinterlassen. "Die Stimmung in der Trainingswoche war natürlich sehr gut, wir konnten uns ideal vorbereiten auf die Partie", verkündete FCI-Cheftrainer Maik Walpurgis am Freitag. Auch der Umstand, dass mit Almog Cohen, Marcel Tisserand und Marvin Matip sämtliche angeschlagenen Kräfte rechtzeitig für einen Einsatz am Sonntag zurückgekehrt sind, stärkt die Hoffnungen der Ingolstädter auf ein erneutes Erfolgserlebnis. "Dazu müssen wir aber mental wieder so eine Spitzenleistung bringen wie in Frankfurt", fordert Walpurgis.

Nicht zuletzt aufgrund des beeindruckenden Europa-League-Auftritts der Gladbacher, die am Donnerstag in Florenz nach einem 0:2-Rückstand noch 4:2 gewannen und ins Achtelfinale einzogen, sind die Schanzer aber gewarnt. "Es war das zweite Mal unter ihrem neuen Trainer Dieter Hecking, dass sie einen Rückstand gedreht haben. Sie werden mit großem Selbstbewusstsein zu uns kommen", sagt Almog Cohen.

Mit dem neuen Trainer der Gladbacher gibt es für Cohen am Sonntag im Übrigen ein Wiedersehen. Auf seiner ersten Station in Deutschland beim 1. FC Nürnberg hat der Israeli zwischen 2010 und 2013 immerhin 61-mal unter dem 52-jährigen Coach gespielt. Für Cohen eine Zeit, an die er sich gerne erinnert. "Ich war damals als Typ bestimmt nicht einfach, weil ich aus Israel gewohnt war, immer zu spielen. Hecking hat viel mit mir gesprochen, mir erklärt, dass man im deutschen Fußball um seinen Platz kämpfen muss. Er ist ein guter Trainer, nicht nur, weil wir erfolgreich waren."

Gute Erinnerungen hat Cohen auch an die Vorsaison, als die Ingolstädter durch einen 1:0-Sieg gegen Gladbach den Klassenerhalt praktisch perfekt machten. "Ich wurde eingewechselt, und konnte dann in der 87. Minute für Moritz Hartmann das Tor auflegen. Am Sonntag müssen wir gegen Gladbach wieder so mutig spielen und so gut ins Pressing gehen. Dann können wir es schaffen."

Gut möglich, dass die Ingolstädter gegen den Tabellenelften erneut viel Geduld mitbringen müssen. Unter Neu-Trainer Hecking, der in der Winterpause Vorgänger André Schubert ablöste und dann in fünf Ligaspielen zehn Punkte holte, hat sich die "Fohlen-Elf" nämlich gerade in der Defensive deutlich verbessert. "Hecking hat die Mannschaft gut strukturiert und stabilisiert", warnt Walpurgis. Ein Fortschritt, den Walpurgis in Ingolstadt allerdings ebenso für sich verbuchen kann. Der 43-Jährige holte in elf Spielen beachtliche 16 Punkte.

Dass sein Team damit in der Tabelle immer noch auf der Stelle tritt, belastet Walpurgis derzeit noch wenig. Im Gegenteil: "Wir sind 17., aber wir spielen nicht wie ein 17. Wer die Auftritte gegen Bayern oder in Frankfurt gesehen hat, der konnte sehen, welchen Charakter die Mannschaft hat und wozu sie fähig ist."

Beispielhaft für die Mentalität steht der 1,70 Meter große Kämpfer Cohen. "Er ist ein Fußballer mit Herz. Trotz seiner Größe ist er für mich ein Riese", schwärmt Walpurgis. Genau solche Typen, für die irgendwann mal der Begriff "Aggressive Leader" erfunden wurde, braucht der Trainer am Sonntag. "Wir wollen mutig spielen und uns nicht verschanzen, schließlich spielen wir zu Hause", kündigt Walpurgis an.

Personell kann der FCI-Trainer fast aus dem Vollen schöpfen. Einzig auf der linken Seite dürfte es durch die Rot-Sperre von Mathew Leckie eine Veränderung geben. Hier drängt Anthony Jung ins Team.