Ingolstadt
Entwarnung bei Groß

Mittelfeldregisseur des FC Ingolstadt kann nach seiner Knöchelverletzung wieder trainieren

24.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Der Knöchel hält: FCI-Antreiber Pascal Groß ist auf dem Weg der Besserung. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt kann aufatmen. Pascal Groß, der in der Partie gegen den SV Darmstadt 98 kurz vor Spielende hart angegangen worden war, konnte gestern wieder trainieren.

Die Schlussminuten der Partie gegen die Hessen hatten es in sich. Beim Stand von 3:1, dem späteren Endergebnis, holte Aytac Sulu den Ingolstädter Pascal Groß plötzlich mit äußerst groben Mitteln von den Beinen. „Ich hatte schon abgespielt, er hatte keine Chance mehr an den Ball zu kommen“, schimpfte Groß nachher. Dick bandagiert, auch weil der Fußknöchel etwas offen war, stand er am Spieltag in der Interviewzone. Wie schlimm die Verletzung wirklich war, konnte er in diesem Moment noch nicht sagen.

Nach dem trainingsfreien Montag gab sein Trainer Ralph Hasenhüttl gestern dann aber Entwarnung. Angesichts der aktuellen Verletztenliste natürlich eine besonders positive Nachricht. „Der Knöchel war geschwollen, aber es ist nichts kaputt gegangen“, berichtete Hasenhüttl. Gestern trainierte Mittelfeldregisseur Groß bereits wieder. Einem Einsatz am Samstag beim Spiel in Hannover (15.30 Uhr) steht somit wohl nichts im Weg.

Entspannt wirkte der Trainer auch in Bezug auf seine eigene Person. Der 48-Jährige war nach dem Foul an Groß nämlich aufgesprungen, hatte fluchend („Das ist scheiße“) die Coaching-Zone verlassen und war daraufhin von Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) auf die Tribüne verwiesen worden. Eine zusätzliche Bestrafung oder eine Sperre erwartet der Österreicher aber nicht. „Ich bin davor nicht mal verwarnt worden und sicher jemand, der grundsätzlich respektvoll mit den Schiedsrichtern umgeht. Deshalb rechne ich nicht mit großen Kosequenzen“, meinte er. Was Hasenhüttl in seiner Annahme bestätigt: Das anschließende Gespräch in der Schiedsrichter-Kabine war „sehr chillig“, wie er berichtet.

Unterdessen ist bei der Besetzung der Linksverteidigerposition in den kommenden Wochen Improvisationstalent gefragt. Nach dem Mittelfußbruch von Markus Suttner (wurde am Montag erfolgreich operiert, zwölf Wochen Pause) fällt auch Nachrücker Konstantin Engel (Innenbandteilabriss im rechten Knie) noch bis zum Beginn der Wintervorbereitung aus.

Hasenhüttl brachte zwar eine Variante ins Spiel, wonach Rechtsverteidiger Tobias Levels auf links rücken könnte und Danny da Costa dann dessen Position übernimmt. Die größten Chancen in den vier verbliebenden Spielen bis zur Winterpause als Linksverteidiger aufzulaufen, hat aber sicher Robert Bauer. „Er hat es nach seiner Einwechselung gegen Darmstadt gut gemacht“, sagt Hasenhüttl. Sein robustes Auftreten, sein Tor zum 1:1 und die Zuarbeit vor dem 3:1 sprechen in der Tat für Bauer.

Von der Marschroute, wonach der Brasilianer Danilo schon in der Winterpause gehen darf, will der Verein offenbar trotz der personellen Engpässe nicht abrücken. Hasenhüttl vermied jedenfalls ein klares Bekenntnis zum 24-jährigen Linksverteidiger, der nach seiner Zehen-OP weiterhin um den Anschluss kämpft. „Im Moment ist für ihn das Wichtigste, dass er fit wird. Nach größeren Belastungen hat er immer wieder Probleme.“ Damit ist auf jeden Fall klar, dass Danilo, der noch keine einzige Minute Bundesligaluft geschnuppert hat, ohnehin nicht als schnelle Hilfe in Frage kommt.

Einen sehr positiven Eindruck hinterließ indes Mathew Leckie. Der Australier, gegen Darmstadt gesperrt, davor mit einer Mittelohrentzündung im Bett, sei im Training „voller Spielfreude“, wie Hasenhüttl meint. In Hannover dürfte der Flügelflitzer somit wieder erste Wahl sein.