Ingolstadt
Ein paar Vorgaben müssen sein

Der FC Ingolstadt hat erstmals Verhaltensregeln für die Auftritte in den sozialen Medien festgelegt – und lässt sie von den Profis unterzeichnen

03.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Kontrolliert und hilft: FCI-Pressesprecher Oliver Samwald. - Foto: Bösl

Ingolstadt (nor) Entspannt, aber aufmerksam. So könnte man die Haltung des FC Ingolstadt zu den Social-Media-Auftritten seiner Profis nennen. „Unsere Spieler sind medial aufgeschlossen, halten sich aber an Regeln“, sagt Oliver Samwald, Pressesprecher des Klubs.

Trotzdem hat der Verein vor dem Start der neuen Saison einige Verhaltensregeln schriftlich fixiert – und lässt sich diese erstmals auch von den Spielern unterschreiben. „Wir wollen ein Bewusstsein schaffen, dass das Internet ein öffentlicher Raum ist und damit jede Äußerung – ähnlich wie bei einem TV-Interview – zitierfähig ist“, erklärt Samwald.

Dabei achtet der Verein nicht nur auf die Inhalte, sondern auch auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung. 90 Minuten vor einem Spiel und eine Stunde nach dem Schlusspfiff sollen keine Nachrichten abgesetzt werden. Was die Spieler posten, unterliegt keiner Kontrolle, bei religiösen und politischen Themen soll aber mit der entsprechenden Sensibilität vorgegangen werden.

Strikt tabu ist dagegen das Beschimpfen der Gegner, des Schiedsrichters oder der Mitspieler. Bilder von Verletzungen will der Klub ebenfalls nicht im Internet sehen, auch die vorzeitige Bekanntgabe der eigenen Aufstellung würde Konsequenzen nach sich ziehen. Eingreifen musste der Verein hier aber schon lange nicht mehr. „,Wieder nicht im Kader’ hat mal ein Spieler am Tag vor einer Partie gepostet“, erinnert sich Jonas Loewe, Mitarbeiter von Samwald und für den Bereich Social Media zuständig. Dieses Vergehen ist aber zwei Jahre her.

Der Aufwand für die Kontrolle der abgesetzten Meldungen ist laut Loewe (noch) überschaubar. Beim Bilderdienst Instagram (16 von 24 Kaderspielern sind hier aktiv) werden pro Tag rund 15 Fotos veröffentlicht. „Das schauen wir schon aus eigenem Interesse an, weniger, um die Jungs zu kontrollieren“, sagt Loewe.

Überhaupt steht der Verein der Entwicklung positiv gegenüber. „Über die sozialen Medien ist der Kontakt zu den Fans authentisch, schnell und emotional“, meint Loewe. Deshalb wird zwar niemand dazu gedrängt, sollte sich ein Spieler aber ein Profil zulegen wollen, ist der Verein behilflich. „Wichtig ist, dass sich die Jungs damit wohlfühlen“, sagt Samwald.