Ingolstadt
Duell der kleinen Bayern

Im Kampf um die Nummer zwei im Freistaat liegt der FCI momentan knapp vor dem FC Augsburg

04.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Siegtorschütze im ersten Derby: FCI-Stürmer Mathew Leckie (links), hier im Zweikampf mit Jeong-Ho Hong, erzielte im Hinspiel gegen Augsburg seinen ersten Bundesligatreffer. - Foto: Schiffmann

Ingolstadt (DK) Wer hätte das gedacht? Aufsteiger FC Ingolstadt lässt bisher den seit 2011 in der Bundesliga etablierten FC Augsburg hinter sich. An den ersten 19 Spieltagen lagen die Schanzer stets vor den Fuggerstädtern. Vor dem Derby am Samstag (15.30 Uhr) beträgt der Vorsprung zwei Punkte.

Schon im Hinspiel hat der Neuling die Schwaben geschockt. Mit 1:0 gewannen die Ingolstädter dank des ersten Bundesligatreffers von Mathew Leckie und feierten im sechsten Vereinsduell den ersten Sieg. Für die Schanzer war damals der zweite Auswärtserfolg das Signal, in der höchsten Liga mithalten zu können, während die Augsburger nach dem Fehlstart der Musik hinterherhechelten.

Von einem Duell auf Augenhöhe, wer hinter dem unangefochtenen Platzhirschen FC Bayern München die bayerische Nummer zwei ist, will FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl jedoch nichts wissen. Vielmehr hat sich für ihn die Situation seit dem ersten Derby im August gravierend verändert. "Der FCA ist für mich ein bisschen die Mannschaft der Stunde. Die Augsburger haben ihren Gegnern in den letzten sieben Spielen das Fürchten gelehrt, weil sie defensiv sehr stabil stehen und es unglaublich schwer ist, zu Chancen zu kommen", lobt Hasenhüttl die Schwaben, die seit sieben Spielen ohne Niederlage sind und nur ein Gegentor zugelassen haben. "Für uns wird das richtige Maß an Risiko und Kaltschnäuzigkeit der Schlüssel zum Erfolg sein", mahnt er sein Team zur Vorsicht.

Personell kann der Trainer aber wieder aus dem Vollen schöpfen. Auch Pascal Groß, der wegen seiner Gelbsperre in Dortmund erstmals seit dem 25. März 2014 ein Liga-Spiel der Schanzer verpasst hatte, kann wieder eingreifen. "Es ist immer ärgerlich, wenn man zuschauen muss, aber das war nun mal so. Wir haben genug über Dortmund geredet und müssen das abhaken, auch wenn es schwergefallen ist. Ich schaue voraus und bin froh, wieder dabei zu sein", sagt Groß.

Obwohl der Vorsprung der Schanzer auf den Abstiegsrelegationsplatz zuletzt auf vier Punkte geschrumpft ist, sieht er sein Team nicht unter Zugzwang. "Wir stehen mit 23 Punkten sauber da. Wenn wir einen Punkt holen, halten wir den Abstand auf Augsburg. Die müssen gewinnen, wir sind der Aufsteiger", meint der 24-Jährige und prophezeit mit einem Schmunzeln: "Es wird für beide ganz schwer, Tore zu erzielen. Das spricht für ein klassisches 0:0."

Von vornherein mit einem Punkt zufriedengeben will sich Groß aber nicht. "Ich hoffe, dass ich in der Rückrunde noch eine Schippe drauflegen und mehr Tore erzielen oder vorbereiten kann", meint der Mittelfeldspieler zu seiner persönlichen Bilanz, macht aber auch deutlich: "Die defensive Stabilität ist für einen Aufsteiger am wichtigsten. Dafür muss sich jeder reinwerfen und opfern."

Sportdirektor Thomas Linke hat derweil den Klassenerhalt im Blick. "Es sieht schön aus, dass wir jetzt in der Tabelle vor dem FCA stehen. Aber wichtig ist, dass wir am Ende über dem Strich stehen."