Ingolstadt
Doppelte Premiere?

FC Ingolstadt will gegen Eintracht Frankfurt das erste Heimtor und den ersten Heimsieg

01.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt hat in der Fußball-Bundesliga als Aufsteiger schon einige Bestmarken aufgestellt. Auf den Negativrekord von Greuther Fürth, das erst im fünften Heimspiel den ersten Treffer vor eigenem Publikum erzielte, sind die Schanzer allerdings nicht scharf.

In der Partie gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr, im Audi-Sportpark) steht deshalb ein klares Ziel: Das erste Heimtor muss her. Allerdings nicht mit der Brechstange, sondern mit Geduld und dem bewährten Spiel.

„Das Wichtigste ist, dass wir zu Null spielen. Danach sehen wir, welche Chancen sich uns bieten“, sagt Stürmer Mathew Leckie und hat damit das Credo derart verinnerlicht, dass er gar nicht mehr zuerst an den eigenen Torerfolg denkt. In einigen Spielen sprintete der Australier sogar häufiger Richtung eigenen Strafraum, um in der Defensive auszuhelfen, als vorne seine Chance zu suchen. „Das ist manchmal für einen Stürmer schon schwer, weil es dann im Spiel nach vorne auch schwieriger ist, einen genauen Pass zu spielen, wenn die Energie fehlt“, sagt Leckie. „Aber bisher stehen wir in der Liga gut da. Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns auch zu Hause das erste Tor gelingt.“

Trainer Ralph Hasenhüttl versucht der Torflaute im Audi-Sportpark mit Gelassenheit und Mathematik zu begegnen. „Wir brauchen das nicht zu dramatisieren. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass jetzt bald mal ein Ball reingeht“, sagt der 48-Jährige, fordert aber auch mehr Nachdruck im Offensivspiel seines Teams. „Wir müssen das Glück auch erzwingen. Wir hatten gegen den HSV schon einige Chancen. Aber wir müssen kein Spektakel bieten, es kann auch ein dreckiger Sieg sein“, meint der FCI-Trainer.

Trotzdem überlegt der Österreicher natürlich, wie er das Spiel seiner Mannschaft noch optimieren kann. „Wir wollen Kontersituationen besser ausspielen. Dazu stellen wir im Training Situationen nach, um die Mannschaft dahingehend zu schulen“, erklärt Hasenhüttl.

Konkrete Änderungen verrät der Österreicher noch nicht, allenfalls, dass er im Training einiges ausprobiert habe und die Spieler in der zweiten Reihe einen guten Eindruck hinterlassen hätten. Ob Tomas Pekhart (Hasenhüttl: „Ihm hat es gutgetan, dass er in Köln erstmals dabei war“), Elias Kachunga oder Moritz Hartmann wieder einmal von Beginn an zum Zug kommen, ließ der Trainer offen.

Bei aller Hoffnung auf das erste Heimtor steht dennoch die Vorsicht vor einem Gegentor im Vordergrund. „Frankfurt hat eine laufstarke und fußballerisch gute Mannschaft. Und Alexander Meier ist ein überragender Torjäger, der nicht viele Chancen braucht. Hinten dürfen wir nicht viele Fehler machen“, warnt Hasenhüttl.

Kapitän Marvin Matip und Benjamin Hübner, der aus dem Familienduell gegen seinen Vater Bruno hervorgehen würde, werden also in der FCI-Innenverteidigung voraussichtlich wieder Schwerstarbeit verrichten müssen. Fraglich ist, ob Alfredo Morales den Ingolstädtern zur Verfügung steht. Der US-Nationalspieler trainerte am Donnerstag erstmals mit Maske. In der Partie in Köln hatte sich der 25-Jährige einen Nasenbeinbruch zugezogen. Als Ersatz stünden die beiden U 20-Nationalspieler Robert Bauer und Max Christiansen sowie der bisher noch nicht berücksichtigte Thomas Pledl parat.

Viel vorgenommen hat sich das Schanzer Team jedenfalls, insbesondere Stefan Lex. Der Erdinger, der in der 2. Bundesliga mit neun Treffern erfolgreichster Torschütze des Zweitliga-Meisters war, wartet nämlich noch auf sein erstes Saisontor und legte deshalb im Training eine Extraschicht ein. „Ich war mit meiner Ausbeute bisher nicht zufrieden, obwohl ich schon Chancen hatte. Aber wir kommen insgesamt nicht mehr so oft zum Abschluss wie in der Zweiten Liga, deshalb müssen wir noch konsequenter sein. Daran arbeiten wir im Training“, sagt Lex, der auch einen möglichen Grund kennt. „In der Bundesliga hat man einfach nicht so viel Zeit. Aber uns hat auch ein bisschen das Glück gefehlt. Wir wissen, dass wir jetzt einfach mal wieder dran sind.“