Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt bleibt in der Fußball-Bundesliga weiter sieglos. Auch gegen Eintracht Frankfurt zogen die Schanzer gestern Abend mit 0:2 (0:1) den Kürzeren. Damit warten die Ingolstädter saisonübergreifend nunmehr bereits seit neun Spielen auf einen Erfolg.
"Wir haben leider bei zwei Standardsituationen gepennt. Ansonsten war das für mich ein typisches 0:0-Spiel", meinte FCI-Kapitän Marvin Matip nach der Partie. Sein Trainer Markus Kauczinski war ebenfalls frustriert: "Das 0:1 war ein Nackenschlag. Insgesamt war es ein ausgeglichenes Spiel, sehr umkämpft mit wenig Räumen und klaren Chancen. Bei uns fehlte der letzte Meter und der letzte Ball. Nach dem 0:2 war es schwer, aber wir haben alles probiert."
Dass sich die Schanzer etwas vorgenommen hatten, zeigte sich schon in den ersten Spielminuten. Vom Anstoß weg ging es nach vorne, aber nach einer Flanke von Mathew Leckie brachte Edel-Joker Lukas Hinterseer, der erstmals von Beginn an anstelle von Alfredo Morales randurfte, nicht genug Druck hinter seinen Kopfball. Nur kurz darauf wurde dann Pascal Groß' 16-Meter-Schuss zur Ecke abgeblockt. Da waren gerade 58 Sekunden gespielt, und die 14 259 Zuschauer im Audi-Sportpark durften sich auf eine packende Partie freuen.
Doch nach dem vielversprechenden Beginn ging es nicht so weiter. Viele harte Zweikämpfe und auch etliche Fouls unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Außerdem verpufften etliche gute Vorstöße der Ingolstädter in Strafraumnähe, so zum Beispiel, als der erneut enorm fleißige Leckie drei Gegner im Sprint hinter sich ließ, sein Abschluss aber abgeblockt wurde (21. Minute).
Spielerisch klarer agierten die Gäste. Sie hatten ihre beste Chance nach einem öffnenden Pass des Mexikaners Marco Fabian auf Alexander Meier, doch scheiterte der Eintracht-Torjäger mit seinem Aufsetzer an FCI-Keeper Örjan Nyland (26.). Auch Fabian fand mit seinem 25-Meter-Schuss in Nyland seinen Meister (30.). Danach herrschte wieder viel Leerlauf. Bis in die Schlussphase der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams.
Als es jedoch in der Nachspielzeit noch einen Eckstoß gab, nahm das Unheil für die Schanzer seinen Lauf. Fabian brachte den Ball nach innen und Eintracht-Innenverteidiger David Abraham köpfte ungehindert zum 0:1 ein. Eine kalte Dusche für die Ingolstädter, die erneut mit dem gegen den FC Bayern bewährten 4-2-3-1-System agierten.
Und nach der Rückkehr aus der Kabine folgte gleich der nächste Nackenschlag. Nachdem Nyland erst einen Fabian-Freistoß bravourös um den Pfosten gelenkt hatte, war er nach der folgenden Ecke machtlos. Der Abpraller landete bei Bastian Oczipka, der aus 20 Metern frei zum Schuss kam. Die Kugel schlug knapp neben dem Gestänge zum 0:2 ein (50.). Es war erst der dritte Treffer in der Profikarriere des 27-jährigen Verteidigers. "Da sieht man mal wieder, wie wichtig Tore von Abwehrspielern sind. Sie bringen meistens Punkte", freute sich Eintracht-Sportdirektor Fredi Bobic.
Die Gastgeber, die es häufig mit langen Bällen versuchten, antworteten sofort, doch fehlte ihnen im Abschluss wieder einmal die Durchschlagskraft. Tisserand drückte das Leder über das Gebälk (52.), und auch Hinterseer hatte bei zwei Versuchen (59. und 61.) keinen Erfolg, auch weil Eintracht-Keeper Lucas Hradecky einmal stark parierte. Die Schanzer drängten zwar weiter, aber auch Moritz Hartmanns Schuss wurde vom sicheren Frankfurter Innenverteidiger Jesus Vallejo abgeblockt (72.).
Danach spielte Kauczinski alles oder nichts und brachte mit Stefan Lex (76.) und Alfredo Morales (78.) für Leckie und Roger zwei frische Offensivkräfte.
Ingolstadt - Frankfurt ‹Œ0:2
FC Ingolstadt: Nyland - Levels, Matip (90. Leipertz), Tisserand, Suttner - Roger (78. Morales), Groß - Hinterseer, Hartmann, Leckie (76. Lex) - Lezcano.
Eintracht Frankfurt: Hradecky - Chandler, Abraham, Vallejo, Oczipka - Mascarell, Huszti - Seferovic, Fabian (90.+1 Tawatha), Rebic (13. Gacinovic, 83. Hector) - Meier.
Tore: 0:1 Abraham (45.+2), 0:2 Oczipka (50.). - Gelbe Karte: Seferovic. - Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel). - Zuschauer: 14 259.
