Ingolstadt (DK) Vier Heimspiele, kein Sieg. Auf dem Audi-Sportpark lastet weiter ein Fluch. Denn wie schon gegen Erzgebirge Aue (1:2) war der FC Ingolstadt auch am Dienstagabend gegen den MSV Duisburg (2:2) das aktivere und überlegene Team mit deutlich mehr Chancen - doch die Ausbeute blieb mager.
Obwohl die Schanzer zunächst mit hängenden Köpfen vom Platz gingen - schließlich hatten sie einen 0:1-Rückstand zwischenzeitlich in eine 2:1-Führung umgewandelt, kassierten aber praktisch schon im Gegenzug den Ausgleich -, kehrte Interimstrainer Stefan Leitl schnell die positiven Dinge heraus. "Wir waren gut im Spiel und haben die Partie gedreht. Vielleicht haben uns nach dem 2:1 einige Minuten gefehlt, um die Führung länger zu halten, dann hätten wir das Spiel auch gewonnen. Da waren die Jungs etwas nachlässig", erklärte Leitl, wollte aber keine Zweifel am eingeschlagenen Weg aufkommen lassen. "Grundsätzlich ist alles okay. Wir haben in den vergangenen Wochen einen großen Schritt nach vorne gemacht. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen. Mit unserer Spielweise kann ich mich identifizieren. Den Zuschauern hat's auch gefallen. Den einen Punkt nehmen wir gerne mit", meinte Leitl.
Trotzdem hätten es zwei mehr sein können - und angesichts der angestrebten Aufholjagd vielleicht auch sein müssen. Zwei Gegentore, die jeweils nach Einwürfen entstanden, brachten die Schanzer jedoch um den verdienten Lohn. Sechs Kilometer waren sie mehr gelaufen als der Gegner, hatten deutlich mehr Torschüsse und Ballbesitz - aber eben wie Duisburg nur einen Punkt. "Es darf nicht passieren, dass wir nach dem 2:1 direkt das 2:2 kassieren. Da müssen wir konsequenter verteidigen", übte Innenverteidiger Hauke Wahl Selbstkritik. "Die Aufteilung war nicht richtig, wir hatten keine gute Ordnung", sprach der 23-Jährige die Defizite an.
Dabei hätte der Hamburger zum Helden werden können. Erst erzielte er nach einer Ecke mit der Brust das 1:1, dann war er - erneut nach einer Ecke - und einer Kopfballstafette über DarÃo Lezcano und Marvin Matip wieder zur Stelle und schob zum 2:1 ein. "Wir trainieren viele Standards, deshalb war es einmal fällig", meinte Wahl, dem erstmals seit den B-Junioren ein Doppelpack gelang.
Umso mehr hat sich Wahl über die vielen Glückwünsche zu seinen Toren gefreut. Sie tun ihm gut. Schließlich kämpft der 1,89 Meter große Verteidiger, der mittlerweile 48 Zweitliga-Spiele (vier Tore) auf dem Buckel hat, um einen Stammplatz beim FCI. "Ich versuche meine Argumente zu liefern und hänge mich rein. Aber ich habe defensive Aufgaben und weiß, dass die wichtiger sind", reflektierte Wahl.
Das 2:2 sieht er trotzdem nicht als Rückschritt. "Wir haben Moral bewiesen, sind in Führung gegangen und haben zwei Tore nach Standards erzielt. Die Gegentore haben nichts damit zu tun, dass wir zu euphorisch sind oder zu viel Druck auf uns lastet. Das sind einfach Fehler, die wir abstellen müssen", meinte Wahl und versprach im Hinblick auf die nächste Aufgabe in Bochum (Sonntag, 13.30 Uhr): "Wir wollen auch dort auf Sieg spielen und drei Punkte holen."
