Ingolstadt
Wunsch-Los Frankfurt

Ingolstädter Sonny Kittel hofft in der zweiten Pokalrunde auf Revanche gegen die Eintracht

14.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Sonny Kittel (links), der sich in dieser Szene von Löwen-Verteidiger Jan Mauersberger nicht stoppen ließ, spielte einige kluge Pässe und brachte Ideen in das Spiel des FC Ingolstadt. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Auf die Frage nach seinem Wunschgegner für die zweite DFB-Pokalrunde musste Sonny Kittel nicht lange überlegen. "Die Eintracht wäre geil, eine Revanche für letzte Saison. Von mir aus auch in Frankfurt, da hätte ich Bock drauf", sagte der 24-jährige Ex-Frankfurter in Diensten des FC Ingolstadt und strahlte wie noch nie in dieser Saison.

Erstmals hatte der begabte Techniker beim 2:1-Sieg der Schanzer gegen 1860 München von Beginn an auflaufen dürfen und mit dazu beigetragen, dass der Favorit das emotionsgeladene Derby trotz des knappen Ergebnisses relativ sicher überstand. In der zweiten Runde würde Kittel am liebsten gegen seinen Ex-Klub antreten, um sich für das unglückliche Aus in der Vorsaison (0:0, 1:4 im Elfmeterschießen) revanchieren zu können.

75 Minuten lang durfte der ehemalige Frankfurter seine Qualitäten zeigen, ehe Stefan Kutschke für ihn übernahm und per Elfmeter den Siegtreffer erzielte. Doch Kittel legte vor. Er verarbeitete Bälle, die für andere unerreichbar gewesen wären. Er schlug einige kluge Pässe, auch wenn gelegentlich noch das richtige Timing oder ein paar Zentimeter Präzision fehlten. Und noch etwas wurde deutlich: Kittel belebt mit seiner Kreativität das FCI-Spiel. "Ich habe mich wohlgefühlt und hätte auch 90 Minuten spielen können", meinte Kittel, der erst mit einem Aufbau- und Stabilisationstraining für seine geschundenen Knie in die Vorbereitung gestartet war. Jetzt blickt er zuversichtlich voraus. "Der Rest kommt mit der Spielpraxis, mit dem Rhythmus und dem Gefühl für die Mitspieler", sagte der Taktgeber im offensiven Mittelfeld. "Wenn wir unsere Torchancen nutzen, geht das Spiel ganz anders aus. Den letzten Pass und den Abschluss hätten wir besser machen müssen. Aber wir sind auch nach dem 1:1 ruhig geblieben und haben das Spiel absolut verdient gewonnen", analysierte Kittel, der nach dem verpatzten Saisonstart eine Veränderung im Team feststellte. "Es war eine gute Reaktion von uns nach den beiden Auftaktniederlagen in der Liga. 1860 ist gefühlt ja kein Regionalligist, und ein Derbysieg ist immer etwas Besonderes", meinte Kittel.

FCI-Kapitän Marvin Matip sah das genauso. "Wir waren sehr dominant und haben es geschafft, die Sechziger von unserem Tor wegzuhalten. Wir haben uns sehr viele Chancen herausgespielt. Wenn wir das 2:0 machen, dann kommt der Pokalfight in den letzten 15 Minuten gar nicht zustande", sagte der 31-Jährige, der mit der Dreierkette in der Abwehr sicher stand. "Das Gefühl war ein ganz anderes. Wir kamen endlich wieder in die Zweikämpfe und konnten uns gegenseitig helfen. Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung", meinte Matip und äußerte einen Wunsch: "Ein Heimspiel wäre mal wieder schön. Vielleicht nicht gerade gegen Bayern oder Dortmund, aber sonst ist mir der Gegner egal."

Maik Walpurgis, einst Trainer des Osnabrücker Lokalrivalen SF Lotte, hätte nichts gegen ein Duell mit dem VfL, der mit dem 3:1 gegen den Hamburger SV für die größte Überraschung in der ersten Runde sorgte. "Vielleicht führt uns das Los zusammen", orakelte der FCI-Coach.

Der Gegner für die nächste Runde am 24./25. Oktober wird am kommenden Sonntag um 18 Uhr in der Sportschau ausgelost. Comedian Carolin Kebekus fungiert als Losfee, U 21-Europameistercoach Stefan Kuntz assistiert.