Ingolstadt
"Wir haben die mentale Stärke"

FCI-Innenverteidiger Romain Brégerie ist vom neuen Team überzeugt und kämpft weiter um seinen Stammplatz

29.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Typ Teamplayer: Der Mannschaftserfolg ist für Romain Bregerie das Wichtigste. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Erst ein Spieltag ist vorbei und schon macht die Fußball-Bundesliga wieder Pause. Die EM, die lange Sommervorbereitung und die bevorstehende WM-Qualifikation gegen Norwegen am 4. September machen es möglich.

Der FC Ingolstadt kann all dem nach dem verdienten 1:1 in Hamburg ganz entspannt entgegensehen. Ein Punkt zum Auftakt beim HSV und eine spielerisch ansprechende Vorstellung geben den Schanzern die Zuversicht, dass Trainer Markus Kauczinskis Spielidee greift und das Team auch in seiner zweiten Saison in der Bundesliga mithalten kann. Zudem haben die Ingolstädter nun fast zwei Wochen Zeit, sich auf das erste Heimspiel gegen Hertha BSC am 10. September vorzubereiten, wenngleich sieben FCI-Profis aufgrund ihrer Abstellung für verschiedene Nationalteams in dieser Phase fehlen werden. Hier bleiben wird allerdings die komplette Innenverteidigung der Schanzer. Und das ist derzeit wohl auch die größte Baustelle im Kader des Vorjahreselften. Denn neben dem gesetzten Kapitän Marvin Matip hat sich noch kein fester Nachfolger des abgewanderten Benjamin Hübner herauskristallisiert.

Beim HSV durfte zwar Romain Brégerie erstmals ran, aber auch der 30-jährige Franzose hat wie der 22-jährige Neuzugang Hauke Wahl den Trainer noch nicht 100-prozentig überzeugt. "Wenn wir mehr spielen, ist Hauke etwas feiner im Spielaufbau. Aber in Aue zeigte er ein paar Unsicherheiten. Dann hatte ich das Gefühl, dass Romain bei Standardsituationen ein bisschen präsenter ist. Er hat es ordentlich gemacht, aber auch nicht fehlerfrei. Aber ich dachte, dass Romain vor 50 000 Zuschauern seine Erfahrung ein bisschen mehr ausspielen kann", verriet Kauczinski seine Überlegungen und sagte: "Das Rennen bleibt offen, aber es wird kein Wechselspiel geben. Entweder es setzt sich da einer durch und hat die Nase vorn oder man schaut, was für den Moment passt. Dann gibt es eine Ausrichtung am Spieltag. Ich drücke mich aber nicht vor einer Entscheidung", meinte Kauczinski.

Möglichkeit Nummer drei ist, dass ein neuer Innenverteidiger kommt, der dann noch mehr Qualität mitbringt und den beiden den Platz streitig macht. Aktuell wird über ein Interesse des FCI an Michal Pazdan (Legia Warschau) spekuliert. "Wenn der Verein das für richtig und wichtig erachtet, dann ist das so. Wir arbeiten so oder so, ob zu zweit, zu dritt oder zu viert. Der Trainer erklärt auch, warum man spielt oder nicht. Er ist sehr offen. Wenn also noch ein Spieler kommt, dann ist das für mich kein Thema", sagt Bregerie, obwohl er schon sein erstes Jahr beim FCI als Edelreservist verbrachte. Allerdings kam der äußerst teamfähige Franzose am Ende doch auf 22 Einsätze. "Der wichtigste Punkt ist, dass die Mannschaft Erfolg hat. Wenn man nicht spielt, ist man trotzdem ein Teil davon. So muss das sein."

Die Aussichten für diese Saison beurteilt Bregerie positiv. "Dass wir nach dem Spielverlauf, bei der Stimmung im Stadion und der großen Hitze nach dem Rückstand zurückgekommen sind, ist ein großes Zeichen von uns. Das zeigt, dass wir mental so stark sind wie in der vergangenen Saison. Das ist unsere größte Waffe. Deswegen hatten wir den Punkt auch verdient", sagt der Verteidiger im Rückblick auf das HSV-Spiel und meint mit Blick auf die Zukunft: "Unser Ziel ist wieder der Klassenerhalt. Wir haben die Qualität und die mentale Stärke. Wenn wir das bringen, wozu wir in der Lage sind, können wir eine sehr gute Saison spielen."