Ingolstadt
"Mein Ziel ist ein Stammplatz"

Nach eineinhalb erfolgreichen Jahren in Sandhausen kehrt Thomas Pledl gestärkt zum FCI zurück

19.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:55 Uhr

Ingolstadt (DK) Wird es die Liebe auf den zweiten Blick? Die Vorzeichen stehen eigentlich gar nicht schlecht, wenn Thomas Pledl am kommenden Samstag beim Trainingsauftakt in den Kader des FC Ingolstadt zurückkehrt. Im Januar 2015 hatte der 23-Jährige nach seinem Wechsel aus Fürth einen ersten, wenig erfolgreichen Anlauf bei den Schanzern genommen.

Prompt wurde Pledl im Januar 2016 für eineinhalb Jahre zum Zweitligisten SV Sandhausen ausgeliehen, wo er vor allem in der abgelaufenen Saison aufblühte. Als Stammspieler mit Führungsqualitäten absolvierte er 32 Partien (plus drei DFB-Pokalspiele über die volle Distanz) und war maßgeblich am überraschend guten zehnten Platz der Sandhäuser beteiligt. Nach Ablauf der Leihvereinbarung kehrt er nun nach Ingolstadt zurück, wo er noch einen Vertrag bis zum Jahr 2019 besitzt. Mit unserer Zeitung sprach der gebürtige Niederbayer über seine Erwartungen an den zweiten Anlauf beim FCI.

 

Herr Pledl, sind Sie noch in Urlaubsstimmung oder bereiten Sie sich schon auf Ihre Rückkehr nach Ingolstadt vor?

Thomas Pledl: Der Urlaub ist leider vorbei. Ich bin gerade in Sandhausen, packe meine letzten Sachen. Eine neue Wohnung habe ich auch schon gefunden, sodass morgen das Umzugsunternehmen kommt und ich ab Mittwoch wieder in Ingolstadt bin.

 

Was überwiegt gerade: der Schmerz, dass Sie nach einer guten Saison Sandhausen verlassen müssen, oder die Vorfreude auf Ingolstadt?

Pledl: Ich freue mich natürlich auf Ingolstadt und dass ich wieder zurück bin. Zugleich ist mir der Abschied aber auch ein wenig schwergefallen, weil ich hier in Sandhausen mit super Jungs zusammengespielt habe. Nicht umsonst haben wir gemeinsam noch eine Abschlussfahrt nach Las Vegas gemacht.

 

Wie war denn Ihr Kontakt nach Ingolstadt während der eineinhalb Jahre in Sandhausen?

Pledl: Der ist nie abgerissen. Ob mit Pascal Groß, Moritz Hartmann oder Marvin Matip, wir haben immer wieder gemeinsam etwas unternommen. Im vergangenen Jahr war ich zum Beispiel auch beim Junggesellenabschied von Marvin in Las Vegas und der anschließenden Hochzeit dabei.

 

Wenn Sie zurückblicken: Warum hat es beim ersten Anlauf in Ingolstadt (elf Einsätze in einem Jahr, Anmerk. d. Red.) nicht geklappt, warum wurden Sie 2016 ausgeliehen?

Pledl: Was genau das Problem war, kann ich auch nicht sagen. Da müsste man vielleicht den Trainer von damals (Ralph Hasenhüttl, Anmerk. d. Red.) mal fragen. Ich habe jedenfalls damit abgeschlossen und bin sicher nicht nachtragend, zumal längst ein neuer Trainer da ist.

Ihr Wechsel war also die richtige Entscheidung?

Pledl: Ja. Wenn man sich das Ganze im Nachhinein anschaut, ist es genau so gelaufen, wie es sich alle vorgestellt haben. Es war absolut die richtige Entscheidung.

 

Weil Sie wieder gefragt waren und sich entwickeln konnten?

Pledl: Richtig. Das Wichtigste für einen Fußballer ist doch, dass er regelmäßig spielen kann und das Vertrauen der Verantwortlichen spürt. Gerade für einen Instinktfußballer wie mich spielt das eine große Rolle. Man ist nicht mehr gehemmt und agiert wieder viel befreiter und mit breiter Brust. Genau das ist bei mir passiert.

 

Auf diese Art haben Sie sich beim SV einen Stammplatz erkämpft und werden sich in Ingolstadt kaum hinten anstellen wollen. Wie sind Ihre Erwartungen?

Pledl: Zunächst will ich mich natürlich in der Vorbereitung empfehlen. Mein Ziel ist ein Stammplatz, um der Mannschaft dann so gut wie möglich weiterhelfen zu können.

 

Haben Sie im Gespräch mit Trainer Maik Walpurgis schon über Ihre Rolle gesprochen?

Pledl: Nein, so konkret war unser Gespräch nicht.

 

Dennoch: Mit Pascal Groß hat ein Techniker vom Typ Spielgestalter den Klub verlassen. Würden Sie sich zutrauen, in seine Fußstapfen zu treten?

Pledl: Natürlich würde ich mir das zutrauen. Aber wir müssen erst einmal abwarten, welches System wir überhaupt spielen und wo der Trainer mich genau sieht. Zutrauen würde ich mir das aber auf jeden Fall.

 

Als Bundesliga-Absteiger geht der FCI als Mitfavorit in die Saison. Halten Sie den direkten Wiederaufstieg für möglich?

Pledl: Das müssen wir abwarten. Es wird vermutlich eine sehr ausgeglichene 2. Liga, in der Topfavoriten wie zuletzt Stuttgart und Hannover fehlen. Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Deshalb zählen uns manche vielleicht zum Favoritenkreis für das obere Drittel.

 

Das Gespräch führte Norbert Roth.