Ingolstadt
Lezcano, Kutschke oder beide?

FCI-Trainer Stefan Leitl hat vor dem Punktspielauftakt gegen Sandhausen im Sturm mehr Alternativen

21.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Arbeitsteilung im Angriffszentrum: Mit Dario Lezcano (links) und Stefan Kutschke haben die Schanzer zwei unterschiedliche Mittelstürmertypen in ihren Reihen. Beide hinken mit ihrer Trefferquote den Erwartungen hinterher. Vor dem morgigen Spiel gegen den SV Sandhausen hat der Paraguayer noch knapp die Nase vorne. - Fotos: Bösl, Eibner

Ingolstadt (DK) Am Dienstag um 20.30 Uhr wird es für den FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga ernst. Dann empfangen die Schanzer im Audi-Sportpark den Tabellenfünften SV Sandhausen. Ein Sieg ist für die Fortsetzung der Punktrunde fest eingeplant, um die geplante Aufholjagd zu untermauern.

Die Frage ist nur: Wer schießt die Tore für die Schanzer? Mit sieben Treffern liegt immer noch Außenstürmer Sonny Kittel in der vereinsinternen Wertung vorne, die beiden potenziellen Torjäger Dario Lezcano (fünf) und Stefan Kutschke (vier) rangieren dahinter - es gibt also noch Steigerungspotenzial bei den Mittelstürmern, die deutlich hinter dem Toptrio Mikael Ishak (Nürnberg, zwölf Tore), Marvin Ducksch (Kiel) und Sebastian Polter (Berlin, beide zehn) herhinken.

Die Generalprobe gegen Union Berlin (1:1) stand exemplarisch dafür. Lezcano vergab drei gute Möglichkeiten, Kutschke eine. Trainer Stefan Leitl ging aber gnädig mit seinen Stürmern um. "Natürlich wünscht man sich, dass da Tore dabei herauskommen. Aber gut ist, dass wir diese Chancen herausspielen, jetzt müssen wir sie nur noch verwerten", meinte der FCI-Coach, der nach einigen wenigen Versuchen zu Saisonbeginn mit einem Duo Lezcano/Kutschke zuletzt meistens auf Arbeitsteilung der beiden Angreifer setzte.

Lezcano stand dabei zwölf Mal in der Startelf und kam auf 1127 Einsatzminuten, Kutschke begann neunmal und brachte es auf 904 Minuten. Beiden gemeinsam ist, dass sie aus dem Spiel heraus eher wenig Torgefahr entwickelten. Lezcano traf zweimal per Elfmeter, Kutschke gar dreimal. "Ich weiß, dass noch mehr geht, und das will ich zeigen", sagt der Dresdner, der die 16 Treffer aus der Vorsaison immer noch als Rucksack mit sich schleppt. "Ich will es mir selbst beweisen und arbeite daran, noch häufiger im Strafraum zu sein und abzuschließen", sagt der 1,94-Meter-Mann, der sich wegen seiner Abberufung aus dem Mannschaftsrat keinen Kopf macht. "Ich werde mich deshalb als Typ nicht verändern, und ich genieße auch weiter das Vertrauen der Trainer", meint Kutschke. Spielerisch hat Lezcano Vorteile und verbucht mehr Chancen. Aber auch der Paraguayer erwies sich bisher ebenfalls nicht als Tormaschine, obwohl der 27-Jährige in den beiden letzten Punktspielen vor der Winterpause zweimal traf.

Leitl hat in der Vorbereitung zwar begonnen, stärker am 4-4-2-System mit zwei Stürmern zu arbeiten, aber noch ist diese Formation wohl nicht für die Startelf geplant. In den Testspielen setzte der FCI-Trainer zudem nicht auf das Duo Lezcano/Kutschke, sondern stellte dem Dresdner Moritz Hartmann an die Seite. Der lange Verletzte FCI-Torjäger ist nach seinen Oberschenkelproblemen wieder fit und erzielte beim 2:2 gegen Mechelen sogar einen Treffer. "Ich will mich anbieten und werde alles dafür tun, wieder in die Mannschaft zu kommen", sagt der "Bomber", dessen Vertrag am Saisonende ausläuft.

Und mit Robert Leipertz, der zum Hinrundenauftakt beim 2:1-Sieg bei Union Berlin nach eineinhalb Jahren sein erstes Tor im Schwarz-Roten-Trikot erzielte, hat Leitl nun noch eine Alternative mehr. Der Konkurrenzkampf hat zugenommen, jetzt muss er sich nur noch in mehr Toren bemerkbar machen. Oder die Schanzer müssen die Treffer effektiver verteilen. Tabellenführer Düsseldorf machte es in der Vorrunde vor. Mit ihrem Torverhältnis von 27:20 - exakt das gleiche weisen die Ingolstädter auf - thronen die Rheinländer auf Platz eins.