Ingolstadt
"Ich will zurück in die Startelf"

FCI-Mittelfeldstratege Pascal Groß glaubt vor dem Spiel gegen Mainz fest an den Klassenerhalt

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Pascal Groß hat zuletzt seinen Platz in der Startelf des FC Ingolstadt verloren. Gegen Mainz hofft der 25-Jährige, der bisher auf zwei Tore und vier Vorlagen kommt, auf seine Rückkehr. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Pascal Groß spielt mittlerweile fünf Jahre beim FC Ingolstadt und ist bei den Schanzern zu einer festen Größe geworden. Zuletzt verlor der 25-Jährige erstmals seit September 2013 seinen Platz in der Startelf. Am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 (15.30 Uhr, Audi-Sportpark) hofft Groß auf seine Rückkehr.

Herr Groß, jetzt steht fest, dass der FCI in der kommenden Saison weiter mit Trainer Maik Walpurgis arbeitet. Wie bewerten Sie diese Entscheidung?

Pascal Groß: Der Verein hat damit Klarheit geschaffen, und er zeigt, dass er auf der Trainerposition wieder Kontinuität haben will. Der Vertrag dokumentiert, dass man mit der Arbeit des Trainers zufrieden ist und wie sich die Mannschaft entwickelt.

 

Mit den Spielen gegen Mainz, Augsburg und Darmstadt stehen Sie vor einer Woche der Wahrheit. Stimmen Sie zu, dass danach wohl feststeht, ob der FCI noch Chancen auf den Klassenerhalt hat?

Groß: Im Sport ist schon alles passiert. Das hat man zuletzt wieder beim American Football gesehen im Finale um den Super Bowl. Wir werden bis zum Schluss alles probieren, um den Klassenerhalt zu schaffen. Aber natürlich ist es eine extrem wichtige Woche. Es müssen Punkte her, das ist Fakt. In unserer Situation hilft nichts anderes.

 

Am Sonntag gegen Mainz spielen Sie im Audi-Sportpark. Zu Hause hat der FCI erst neun Punkte geholt. Woran liegt's?

Groß: Wir müssen in Führung gehen. Wenn wir in Rückstand geraten, ist es schwer, Spiele zu drehen. Wir müssen uns für den Aufwand, den wir betreiben, mehr belohnen.

 

Was muss sich im Spiel ändern? Müssen Sie mehr Risiko gehen?

Groß: Es geht um die Balance. Aber der Weg zurück war immer unsere Stärke. Elf Mann müssen hinter dem Ball sein, den Gegner stören und ihn nie zu seinem Spiel finden lassen. Dann erarbeitet man sich auch die Chancen heraus und das Quäntchen Glück, das man braucht. Wir müssen in den entscheidenden Momenten einfach unseren Mann stehen, konzentriert bleiben und an unsere Qualität glauben. Und dann mal 1:0 gewinnen.

Nach hinten zu arbeiten ist auch Ihr Spiel. Aber zuletzt gegen Köln und Dortmund setzte der Trainer auf Sonny Kittel in der Startelf. Sie kamen erst in der Schlussphase ins Spiel. Wie sehen Sie Ihre Situation?

Groß: Der Trainer hat gesagt, dass er mir mal eine Pause geben will. Ich will auf jeden Fall zurück in die Startformation und meine Qualitäten einbringen, so wie gegen Hamburg oder Frankfurt mit Toren und Vorlagen.

 

Mit zwei Toren und drei Vorlagen fällt Ihre persönliche Bilanz in der Rückrunde wesentlich besser aus als vor der Winterpause. Trotzdem sind Sie draußen?

Groß: Ja. Auch gegen Köln haben wir noch einen Punkt geholt, als ich reinkam. Ich versuche einfach, mich dem Trainer anzubieten und Vollgas zu geben. Dann wird er mir auch wieder das Vertrauen schenken.

 

Waren Sie überrascht, dass Sie im Heimspiel gegen Köln (2:2) auf der Bank saßen?

Groß: Nein. Am Abend davor hat der Trainer schon angedeutet, dass er das vorhat. Aber ich bin mit dem Herzen bei der Sache, und natürlich ist es mein Anspruch und auch mein Ehrgeiz, dass ich immer spielen will. Ich werde innerlich verrückt, wenn ich draußen sitze und nicht kämpfen darf für das Ziel, das wir haben.

 

Sonny Kittel hat zuletzt Ihre Position eingenommen. Könnten Sie auch zusammen spielen wie zuletzt im Testspiel gegen den VfB Stuttgart?

Groß: Das muss der Trainer entscheiden. Ich glaube aber, dass wir beide gute Spieler sind, die den Unterschied machen können, und auch sehr gut zusammenspielen würden. Wir verstehen uns gut, auf dem Platz und außerhalb, weil wir ähnlich ticken. Aus meiner Sicht wäre es eine gute Idee.

 

Worauf kommt es gegen Mainz an, und mit was für einem Spiel rechnen Sie?

Groß: Mainz ist mittendrin im Abstiegskampf. Das wird ein ganz anderes Spiel als in Dortmund. Da darf man sich nicht täuschen lassen. Der BVB hatte vier englische Wochen hinter sich und wollte einfach in die Länderspielpause kommen. Das ist mental ein anderes Spiel, als wenn man jetzt aus der Pause kommt und es für beide Teams ums nackte Überleben geht. Mainz ist ein Verein, der immer einen anderen Anspruch hatte, da wird um jeden Zentimeter gekämpft. Wir müssen läuferisch und kämpferisch alles reinhauen, das wird Abstiegskampf pur, und den müssen wir voll annehmen. Unsere Fans müssen sehen, dass wir einfach mehr wollen, dann werden wir auch drei Punkte holen.

 

Das Interview führte Gottfried Sterner.