Ingolstadt
"Ich hatte eine Top-Zeit in Ingolstadt"

Pascal Groß verabschiedet sich nach fünf Jahren mit einem Tor vom FCI und erhält viel Beifall

21.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

165 Einsätze für den FCI: Pascal Groß wechselt zur kommenden Saison nach Brighton. Die Fans dankten dem 25-Jährigen beim Abschied mit Sprechchören und Beifall für die vergangenen fünf Jahre. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) An seinem letzten Arbeitstag für den FC Ingolstadt kam das Lob von hoher Stelle: "Pascal hat hier fünf Jahre seine Knochen hingehalten, er hat gerackert, gekämpft, getan und hat jetzt die Chance, eine Herausforderung in einer anderen Liga anzunehmen. Da muss man ihn beglückwünschen.

Er hat sich das auch verdient", sagte Sportdirektor Thomas Linke in Richtung des scheidenden Pascal Groß. Der Beifall und die Sprechchöre der Fans bei der Saisonabschlussfeier folgten - dann war Schluss. Nach 165 Spielen für den FCI verlässt der 25-jährige Mittelfeldstratege den Klub und wechselt zur kommenden Saison zum Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion.

 

Herr Groß, wie war der letzte Auftritt für den FCI aus Ihrer Sicht?

Pascal Groß: Als ich ins Stadion gekommen bin, war es schon ein komisches Gefühl, weil es ja doch vorerst das letzte Mal ist. Aber es war ein schöner Abschied. Vor allem weil mir die Fans ein gutes Gefühl gegeben haben und mir gezeigt haben, dass sie meine Arbeit, die ich hier in fünf Jahren abgeliefert habe, honorieren. Es freut mich natürlich besonders, so gehen zu dürfen.

 

Zum Abschluss gab es noch mal ein 1:1 gegen Schalke und ein Tor von Ihnen.

Groß: Das Spiel war im Grunde ein Spiegelbild unserer Saison: Wir waren viel besser, holen am Ende aber doch nicht die drei Punkte. Das zieht sich wie ein Roter Faden durch unsere Runde.

 

Einen Treffer haben Sie selbst vom Punkt erzielt, warum sind Sie zum zweiten Elfer nicht mehr hingegangen?

Groß: Weil ich selbst gefoult worden bin, ganz einfach.

 

Ist der Abstieg schon verarbeitet?

Groß: Die Tage nach dem Freiburg-Spiel waren natürlich extrem. Aber man hat heute gesehen, dass die Mannschaft lebt. Und sie wird es auch nächste Saison in der Zweiten Liga tun. Außerdem haben die Fans super reagiert, sodass ich ,Hut ab' zu dem sage, was hier passiert ist. Als ich vor fünf Jahren gekommen bin, hatten wir 3500 Zuschauer, jetzt ist jedes Spiel ausverkauft. Der Verein soll einfach so weitermachen, dann geht's auch wieder hoch.

 

Mit dem Wechsel in die Premier League geht vermutlich ein Traum von Ihnen in Erfüllung, oder?

Groß: Zunächst einmal ist die Bundesliga ein Kindheitstraum von jedem Jungen, der regelmäßig Samstag um 15.30 Uhr die Konferenz verfolgt hat. Premier League ist jetzt natürlich auch noch mal richtig cool.

 

Worauf freuen Sie sich am meisten?

Groß: Ich verfolge den englischen Fußball, da gibt es viele Highlights: Die Stadien sind sehr eng, man hat viel mehr Spiele, keine Winterpause und zum Beispiel den Boxing-Day am 26. Dezember. Das ist ja auch so eine Sache, dass man Weihnachten nicht mehr nach Hause kann. Aber das habe ich mir vorher überlegt, das ist schon okay so.

 

Wann stand Ihre Entscheidung, nach Brighton zu gehen, fest?

Groß: Ich habe mir im Laufe der Rückrunde Gedanken gemacht. Ich bin jetzt fünf Jahre hier, bin 25 und habe überlegt, ob ich fußballerisch und menschlich noch mal so eine große Chance wahrnehmen möchte. Ich hatte auch in Deutschland einige Optionen, habe mich dann aber relativ zeitnah und unabhängig vom Ausgang hier festgelegt.

 

Wie steht es um Ihre Englischkenntnisse?

Groß: Naja, ich bin kein Engländer. Aber ich habe mein Abitur gemacht, hatte Englisch als Leistungskurs - ich denke ich werde zurechtkommen.

 

Und was werden Sie an Ingolstadt vermissen?

Groß: Also die Bierfeste, die waren schon richtig schön (grinst). Dann aber natürlich diesen Verein, der einfach zusammenhält und im Grunde wie eine Familie wirkt. Dazu kommt eine tolle Innenstadt mit vielen tollen Restaurants - klein aber fein, sage ich immer. Ingolstadt ist für mich eine tolle Stadt, in der ich viel Spaß hatte, viele Freunde kennengelernt habe und bis auf den Abstieg jetzt einfach eine Topzeit hatte.

 

Das Gespräch führte Norbert Roth.