Ingolstadt
"Wir müssen entschlossener auftreten"

FCI-Trainer Kauczinski fordert vor der Partie in Gladbach Steigerung in allen Bereichen Kritik an Groß

22.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Ingolstadt (DK) Noch steht der FC Ingolstadt als Tabellen-15. vor den Abstiegsrängen. Angesichts von erst einem Punktgewinn und dem anstehenden Punktspiel in Mönchengladbach (morgen, 15.30 Uhr) eine alles andere als komfortable Situation. FCI-Trainer Markus Kauczinski ist dennoch zuversichtlich.

Markus Kauczinski und seiner Mannschaft geht es inzwischen wieder besser. "Der erste Tag nach so einer Niederlage ist immer eine Katastrophe", sagt der Trainer des FC Ingolstadt, als er auf die Verarbeitung der bitteren 0:2-Heimpleite am vergangenen Dienstag gegen Eintracht Frankfurt angesprochen wird. "Komplett ist das noch nicht verdaut", pflichtet ihm Spieler Tobias Levels gestern bei, "das braucht wohl noch ein oder zwei Trainingseinheiten." Doch zum Spiel morgen bei Borussia Mönchengladbach, das versprechen beide, sind alle wieder frisch.

"Und dann wollen wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben", sagt Kauczinski mit bewusster Ironie. Der 46-Jährige weiß, dass sich das nach einem Punktgewinn aus vier Partien frech anhört. Doch der Trainer hat nun mal keine Lust, in der aktuellen Phase alles schlechtzureden. "Wir haben nicht alles falsch gemacht, aber vor allem aus den Spielen in Hamburg und München zu wenige Punkte geholt. Gerade jetzt ist es wichtig, dranzubleiben. Dann kommt das Spielglück irgendwann auch zu uns."

Der Schwerpunkt bei der Analyse des Frankfurt-Spiels lag deshalb auch darin, die Sinne der Spieler zu schärfen. So zieht Kauczinski das zuletzt zweimal angewandte 4-2-3-1-System nicht grundsätzlich in Zweifel und erwartet vielmehr, dass seine Spieler an Konzentration und Intensität zulegen. Und das gilt für alle Mannschaftsteile.

"Wir müssen in beiden Strafräumen entschlossener auftreten", fordert der Coach. Pascal Groß, der beim ersten Gegentor den ihm zugeteilten Torschützen David Abraham entwischen ließ, kritisierte der Trainer sogar namentlich. Und das nicht nur wegen dessen Nachlässigkeiten in der Defensive. "Pascal hat kein gutes Spiel gemacht, war in einigen Szenen überhastet. Das kann er wesentlich besser."

An der Rolle von Groß als zweiten "Sechser" vor der eigenen Viererkette will er aber nichts ändern. "Pascal ist nicht der Typ, der ganz vorne in die engen Räume startet. Er wird immer jemand sein, der das Spiel vor sich haben will, und dort ist er auch am wertvollsten", sagt Kauczinski.

Für Groß selbst steht die taktische Ausrichtung gar nicht im Vordergrund. "Ich spiele doch fast die gleiche Position wie sonst auch", bemerkte der 25-Jährige lapidar und verweist stattdessen auf die schwache Chancenverwertung. "Wir müssen uns in Druckphasen auch mal mit einem Tor belohnen. Es ist bitter, wenn wir immer in Rückstand geraten."

Kapitän Marvin Matip kann sich dabei gut vorstellen, dass sich der FCI gerade gegen die heim- und offensivstarken Gladbacher leichter tut als zuletzt gegen die tiefstehenden Frankfurter. "Gladbach will Fußball spielen, sodass wir unser Pressing besser ansetzen können. Wenn uns das gelingt, schaffen wir es vielleicht häufiger, auch in deren Hälfte zu Balleroberungen zu kommen." Ein probates Mittel, vor allem, solange den Ingolstädtern der Spielaufbau so schwerfällt.

Kauczinski, der mit Ausnahme von Neuzugang Marcel Tisserand bisher auf Spieler aus der Vorsaison baut, wird wohl auch in Gladbach auf größere Veränderungen in der Startelf verzichten. "Ich will nicht ständig wechseln, weil ich das Gefühl hatte, dass die Mannschaft diese Sicherheit braucht", erklärt er.

Die Suche nach Nachrückern ist ohnehin nicht einfach. Nachdem Romain Brégerie (Wade) weiterhin verletzt ist, Max Christiansen (Kauczinski: "Er rückt vielleicht in den Kader, wird aber nicht in der Startelf stehen") noch aufholen muss, besitzen lediglich Alfredo Morales, Almog Cohen und Stefan Lex Bundesliga-Erfahrung. Entscheiden will Kauczinski erst kurzfristig, auch weil er sehen will, ob ein Spieler aufgrund der Belastung in der Englischen Woche eine Pause braucht.