Ingolstadt
Effektive Schanzer

FC Ingolstadt gewinnt gegen harmlose Heidenheimer verdient mit 3:0 Hartmann feiert Comeback

20.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr
Ben Halloran (Nr.12, 1.FC Heidenheim) setzt sich gegen Almog Cohen (Nr.8,FC Ingolstadt 04) und Alfredo Morales (Nr.6,FC Ingolstadt 04) durch, FC Ingolstadt 04 - 1. FC Heidenheim, 2. Bundesliga, Fussball, Spieltag 11, 20.10.2017, Foto: OLIVER STRISCH / strisch.de −Foto: Oliver Strisch und Jürgen Schuhmann

Ingolstadt (DK) Gut erholt vom enttäuschenden 2:2 gegen Dynamo Dresden haben sich die Akteure des FC Ingolstadt gestern Abend im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim gezeigt. Durch einen verdienten 3:0 (1:0)-Sieg blieben die Schanzer im dritten Spiel hintereinander ungeschlagen.

In einer lange Zeit von der Taktik geprägten Partie präsentierte sich die Elf von Trainer Stefan Leitl als die ambitioniertere und entschied das Duell aufgrund der größeren Effektivität letztlich völlig verdient für sich. Dies auch, weil die schwach in die Saison gestarteten Heidenheimer in der Offensive praktisch über die gesamte Spielzeit nichts zustande brach-ten. Die Tore vor 9204 Zuschauern im Audi Sportpark erzielten Hauke Wahl (45.), Sonny Kitte (70.) und Stefan Kutschke (79.).

Entsprechend zufrieden zeigte sich Leitl nach dem zweiten 3:0-Heimsieg in Folge: "Auch wenn wir beim ersten Tor etwas Glück hatten, weil es aus einer knappen Abseitsposition gefallen ist, so haben wir am Ende doch verdient die drei Punkte geholt. Dieser Sieg gibt uns natürlich Selbstvertrauen." Torschütze Kittel nannte den Hauptgrund für den Erfolg: "Wir wussten, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die uns den Ball überlässt. Deshalb mussten wir Geduld beweisen, was uns aber sehr gut gelungen ist. Die gesamte Mannschaft hat heute unseren Plan verfolgt."

Den ersten großen Jubel des Tages gab es aber nicht erst nach Wahls Tor, sondern bereits, als die Mannschaftsaufstellungen verlesen wurden. Moritz Hartmann stand mehr als zehn Monate nach seiner bislang letzten Partie für die Schanzer - beim 1:0-Sieg gegen RB Leipzig am 10. Dezember 2016 - nämlich wieder im Kader des FCI.

Coach Leitl hatte seine Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche und dem Spiel bei Dynamo Dresden auf zwei Positionen verändert: Almog Cohen und Kutschke rückten anstelle von Max Christiansen (Ersatzbank) und Darío Lezcano (Knieprobleme) in die Startelf.

Die erste Chance für die Hausherren gab es in der achten Minute, als Angreifer Kutschke an den Ball kam, dessen Schuss aus 16 Metern allerdings deutlich über das Tor von Gästekeeper Kevin Müller ging. Der FCH hatte sich eine Kontertaktik zurechtgelegt, was sich für die Elf von Coach Frank Schmidt insofern als schwierig erwies, weil die Schanzer spielerisch zwar nicht überzeugten, sich aber kaum Fehler erlaubten. Einen Schuss von Robert Glatzel konnte FCI-Keeper Örjan Nyland ohne Mühe festhalten (19.).

Die Gastgeber drückten derweil weiter aufs Tempo. Den schönsten Pass der ersten Halbzeit konnte Kittel aber nicht vergolden. Cohen hatte ihn ausgezeichnet in Szene gesetzt (28.). Als die Zuschauer schon mit einem 0:0 zur Pause rechneten, wurde es noch einmal turbulent: Zunächst scheiterte Christian Träsch mit einem Fernschuss an Müller, der den Ball mit einer Hand an den Pfosten lenken konnte (43.). Kurz vor der Pause nickte dann Wahl einen Freistoß Kittels aus sieben Metern zum 1:0 für den FCI ein (45.). Sein dritter Saisontreffer, bei dem er allerdings hauchdünn im Abseits stand.

Mit dem 1:0 im Rücken ließ die Leitl-Elf den zweiten Durchgang zunächst erstaunlich gemächlich angehen. Erst ein Schuss des eingewechselten Heidenheimers Maximilian Thiel aus 22 Metern (57.) weckte die Gastgeber auf. Mit einem Kopfball Marvin Matips machten sich der FCI wieder im gegnerischen Strafraum bemerkbar (61.). Auch die Auswechslung des angeschlagenen Cohen (66.) - Max Christiansen ersetzte den Israeli - konnte den Elan nicht bremsen.

Folgerichtig fiel dann auch das 2:0. In der 70. Minute segelte Kittels als Flanke gedachter, aber dennoch scharf getretener Freistoß direkt ins Heidenheimer Tor. Ehe sich die offensiv komplett enttäuschenden Gäste noch einmal aufbäumen konnten, war das Spiel entschieden. Nach einem Foul von Marnon Busch an Kittel entschied Schiedsrichter Thorben Siewer auf Elfmeter für den FCI. So besorgte Kutschke vom Punkt sogar noch das 3:0 (79.). Ein Höhepunkt blieb aber noch: Denn als der Torschütze zum 3:0 nach 83 Minuten den Platz verließ, feierte unter großem Jubel "Bomber" Hartmann das von den Fans ersehnte Comeback. Die Rückkehr des Stürmers wirkte wie das i-Tüpfelchen auf einen gelungenen Abend für die Schanzer, die schon am Dienstag (20.45 Uhr) im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals bei Greuther Fürth erneut ihre aufsteigende Form unter Beweis stellen können.

Hier finden Sie die Einzelkritik zu den Spielern.

FC Ingolstadt: Nyland - Levels, Matip, Wahl, Gaus - Träsch - Morales, Cohen (65. Christiansen) - Pledl (85. Leipertz), Kutschke (83. Hartmann), Kittel.

1. FC Heidenheim: Müller - Busch, Kraus, Beermann, Feick - Griesbeck, Theuerkauf (72. Titsch-Rivero) - Skarke (55. Thiel), Halloran (72. Lankford), Schnatterer - Glatzel.

Schiedsrichter: Siewer (Drolshagen). - Zuschauer: 9204. - Tore: 1:0 Wahl (45.), 2:0 Kittel (70.), 3:0 Kutschke (79./Foulelfmeter).