Ingolstadt
"Ich bin fußballerisch und charakterlich von Flo überzeugt"

Walpurgis über Wechselwunsch von Hadergjonaj

03.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr
Florent Hadergjonaj bestritt 27 Pflichtspiele für den FCI. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Mit dem Vorjahreszehnten SV Sandhausen wartet morgen um 18.30 Uhr der zweite Prüfstein für Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt. Die Schanzer stehen nach der 0:1-Auftaktpleite gegen Union Berlin bereits unter Druck. „Wir sind der Favorit und wollen gewinnen. Aber es wird eine schwierige Partie und sehr, sehr eng“, sagt FCI-Trainer Maik Walpurgis.

Der 43-Jährige muss dabei seine Mannschaft nicht nur spielerisch verbessern, sondern auch noch einen Brandherd löschen, nachdem Rechtsverteidiger Florent Hadergjonaj nach seinem abgelehnten Wechselwunsch zum VfB Stuttgart noch einmal nachgelegt hat und in der „Bild“-Zeitung seinen Arbeitgeber der Lüge bezichtigt. „Als ich im vergangenen Sommer aus Bern kam, gab es eine mündliche Vereinbarung zwischen Thomas Linke, meinem Agenten und mir, dass ich im ersten Jahr keine Ausstiegsklausel im Abstiegsfall bekomme. Herr Linke hat mir aber zugesagt, dass wir eine Lösung finden, wenn sich im Abstiegsfall Angebote für mich ergeben”, wird der 23-Jährige zitiert und erhebt eine schwer Anschuldigung. „Von solch einer Vereinbarung will jetzt aber niemand vom FCI etwas wissen. Man versprach mir übrigens, dass kein einziger Neuzugang im ersten Jahr eine Ausstiegsklausel bekommt. Das hat sich leider als Lüge erwiesen.” Um welche Spieler es sich dabei handelt, verriet der Schweizer nicht.

Walpurgis will kein Öl ins Feuer gießen und droht auch nicht mit Strafmaßnahmen, sondern unterstreicht den Wert Hadergjonajs für das Team. „Wir brauchen den Fokus auf das Hier und Jetzt. Flo hat eine außerordentliche Entwicklung genommen in der Bundesliga und hat sich zum Stammspieler gemausert. Er hat in er Schweizer Nationalmannschaft debütiert und seine Entwicklungsschritte untermauert. Er ist unser Mann“, sagt Walpurgis. Und weiter: „Ich verstehe, wenn da der eine oder andere Verein lockt. Aber klar ist, dass wir unsere Juwelen nicht am Markt verschleudern. Wir haben Ziele mit dem Verein und wollen gemeinsam erfolgreich sein. Ich bin fußballerisch und charakterlich von Flo überzeugt, weil er ein Siegertyp ist.“ Inwieweit das Thema die Vorbereitung auf das Spiel in Sandhausen beeinträchtigt, wird man sehen. Möglicherweise wirft Walpurgis den 23-Jährigen nun von Beginn an ins Team, um ihm und auch der Mannschaft zu signalisieren, dass er auf den Rechtsverteidiger setzt, zumal sich der 43-Jährige nochmals darauf festgelegt hat, weiter im neuen 3-5-2-System zu operieren. Und dazu braucht er effektive Außenbahnspieler.

Personell hat Walpurgis immerhin eine große Auswahl. Lediglich Max Christiansen (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Moritz Hartmann (Aufbautraining) stehen noch nicht zur Verfügung. Die Bilanz gegen Sandhausen ist immerhin positiv. In zehn Spielen gab es vier Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen, wobei die Schanzer vor allem auswärts auftrumpften und schon dreimal gewannen.