Ingolstadt
Extraschichten für den Ernstfall

Nach seinem Saisondebüt in Dortmund brennt FCI-Talent Multhaup auf weitere Einsätze Lob von Trainer Walpurgis

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Lauert auf seine Chance: Maurice Multhaup. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Die Saisondebüts von Maurice Multhaup haben es in sich. In der Vorsaison kam der Youngster des FC Ingolstadt bei Rekordmeister FC Bayern München zu seinem ersten Einsatz, in dieser Spielzeit debütierte er in der Vorwoche nun bei Borussia Dortmund. "Die großen Stadien habe ich schon weg", sagt der 20-Jährige gut gelaunt. Dass er damit noch lange nicht zufrieden ist, liegt auf der Hand. "Für einen jungen Spieler wie mich zählt jede Spielminute. Deswegen hoffe ich, dass bis zum Saisonende noch der eine oder andere Einsatz dazukommt."

Cheftrainer Maik Walpurgis hat den Flügelflitzer inzwischen auf der Liste, das ist spätestens seit der Partie beim BVB klar. In der heißen Schlussphase von Dortmund gab der Chefcoach Multhaup schließlich den Vorzug vor dem deutlich erfahreneren Lukas Hinterseer.

"Der Plan war, die entstehenden Räume mit Tempo zu bespielen. Deshalb habe ich ,Multi' gebracht. Er hat seine Sache sehr gut gemacht", erklärte Walpurgis.

Vor der großen Kulisse in Dortmund mit über 80 000 Zuschauern blieb der junge Angreifer dabei erstaunlich cool. "Einerseits ist es natürlich überragend, in so einem Stadion zu spielen. Auf dem Platz blendet man das dann aber aus. Ich habe einfach versucht, noch mal draufzugehen und der Mannschaft zu helfen."

Für das FCI-Team, das in der Offensive oft zu kompliziert agiert oder - wie Marvin Matip in Dortmund nach seiner vergebenen Chance in der 88. Minute zugab - unter Druck falsche Entscheidungen trifft, kann gerade die unverbrauchte Art von Multhaup ein Vorteil sein. "Ich stand bei der Chance von Marvin gleich daneben. Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn er den Ball quergelegt hätte. Man kann nur versuchen, ruhig zu bleiben", sagt Multhaup.

Im bisherigen Saisonverlauf musste der ehemalige U 19-Nationalspieler unterdessen einige Geduld beweisen. Nach fünf Kurzeinsätzen in der Vorsaison (insgesamt 84 Spielminuten), saß er in der laufenden Saison bis zum Dortmund-Spiel lediglich dreimal auf der Bank, kam jedoch nicht zum Einsatz. "Dann muss man eben versuchen, Extraschichten zu schieben, um dranzubleiben", sagt Multhaup. Intervallläufe oder eine 40-Minuten-Runde um den See gehörten deshalb zuletzt zu seinem Programm.

Eine weitere Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, sind Testspiele. Und so fiebert Multhaup dem Vergleich mit Zweitligist VfB Stuttgart morgen (15.30 Uhr) im Audi-Sportpark entgegen. "Klar bin ich motiviert, das ist ein wichtiger Termin für mich", sagt er.

Sein Glaube an den Klassenerhalt ist im Übrigen ungebrochen. "Alle bei uns sind auf die Englische Woche mit den Partien gegen Mainz, Augsburg und Darmstadt fokussiert. Ich bin überzeugt, dass wir da sieben bis neun Punkte holen können. Dann wird es noch mal richtig heiß."