Ingolstadt
Erster Gradmesser

FCI muss am Samstag im Testspiel gegen Dynamo Dresden vieles besser machen

22.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Erklärungsbedarf: Der neue FCI-Trainer Markus Kauczinski (Zweiter von rechts) unterbricht die einzelnen Übungen immer wieder und erklärt seinen Spielern taktische Details im Stellungsspiel. Gegen Dynamo Dresden sollen die Korrekturen bereits Früchte tragen. - Foto: G. Sterner

Ingolstadt (DK) Schon das zweite Testspiel ist für den FC Ingolstadt ein Gradmesser. Nicht gerade für die Bundesliga, aber für das DFB-Pokalspiel am 21. August in Aue. An diesem Samstag treffen die Schanzer nämlich auf den Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden, der vor Aue Meister in der 3. Liga wurde.

Und wenn die Ingolstädter um 15.30 Uhr auf dem Gelände der SpVgg Oberkotzau (bei Hof) auf die Sachsen treffen, findet Markus Kauczinskis Team gleich richtige Wettkampfatmosphäre vor. Rund 2000 Dynamo-Fans werden die Partie zum Heimspiel für Dresden machen. FCI-Verteidiger Romain Brègerie kommt dies gerade recht. "Das ist doch viel interessanter, als wenn wir vor leeren Rängen spielen. So bekommt man schon wieder das Gefühl für den Ernstfall", sagt der ehemalige Dresdner, der drei Jahre lang das Trikot der Sachsen trug.

Für den 29-jährigen Franzosen geht es aber um viel mehr. Er will sich in dieser Saison einen Stammplatz auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung erobern. "Für mich hat sich die Situation nicht verändert", sagt Brègerie und spielt die eigene Erwartungshaltung herunter. "Es gibt wie immer einen Konkurrenzkampf, und ich hoffe, dass sich der Trainer dieses Mal eben für mich entscheidet", meint der letztjährige Edelreservist, der zwar 22 Einsätze verbuchte, aber nur 12-mal in der Startelf stand.

Noch erwartet ihn und seine Teamkameraden jedoch viel Arbeit. Mehr als zwei Stunden lang übten Kauczinski und sein Assistent Argirios Giannikis das richtige Stellungsspiel ein. Zweikampfschulung beim Spiel Eins gegen Eins und Zwei gegen Zwei stand ebenso auf dem Programm wie das kollektive Verhalten in voller Mannschaftsstärke. "Es geht nur um Details, um drei oder vier Meter, die man anders steht. Aber das müssen alle machen, damit es funktioniert. Das ist ein langer Prozess", erklärt Brègerie.

Kauczinski unterbricht immer wieder die Einheiten und korrigiert seine Schützlinge. "Näher ran", "blocken", "schneller auf den Ball" lauten einige Kommandos. Und manchmal wird es auch laut. "Zieht Schienbeinschoner an! Jede Minute heult einer rum", raunzt Kauczinski, als sich kurz hintereinander einige Akteure auf die Füße steigen. "Bei der Hitze muss bei mir keiner mit Schienbeinschonern spielen, aber dann braucht auch keiner zu jammern", sagt Kauczinski hinterher.

Die peinliche 1:2-Pleite im ersten Test gegen die Stuttgarter Kickers hat der neue FCI-Trainer derweil intensiv aufgearbeitet. Jede Halbzeit analysierte Kauczinski separat und zeigte der Mannschaft mit Videomaterial die Fehler auf. Gegen Dresden ist Wiedergutmachung angesagt. "Wir werden wieder in der Halbzeit komplett wechseln. Wichtig ist mir, die Struktur im Team zu verbessern. Wir dürfen uns nicht wieder so auskontern lassen", fordert der 46-Jährige.

Brègerie, der gegen Stuttgart im zweiten Durchgang zum Einsatz kam und mit seinen Mitstreitern kein Gegentor zuließ, sieht keinen zusätzlichen Druck nach der Niederlage, sagt aber: "Das war natürlich ärgerlich. Das einzig Gute daran ist, dass es noch nicht um Punkte ging. Aber wir wollen jedes Spiel gewinnen, das ist auch wichtig für das Selbstvertrauen", gesteht der Franzose.

Dynamo mit Trainer Uwe Neuhaus ist dies mit einem 3:1-Sieg am vergangenen Mittwoch gegen den tschechischen Vorjahresdritten Slovan Liberec schon gelungen.