Ingolstadt (DK) Schlimmer hätte es für den FC Ingolstadt nicht kommen können. Nur drei Zweitligaaufsteiger waren in der Lostrommel der ersten Runde im DFB-Pokal, und prompt fischte U 17-Europameisterin Caroline Siems einen davon als Gegner für die Schanzer heraus - unter einer "Glücksfee" stellte man sich beim FCI etwas anderes vor.
Nun also müssen die Ingolstädter beim enorm heimstarken FC Erzgebirge Aue ihr Pflichtspieldebüt der Saison 2016/2017 bestehen und den dritten Erstrunden-K.-o. hintereinander abwenden.
Bisher ist die Pokalhistorie des Bundesligisten wenig erbaulich. Bei neun Teilnahmen erreichten die Schanzer nur dreimal die zweite Runde. Der größte Erfolg des FCI datiert vom 4. Dezember 2013. Damals standen die Ingolstädter im Achtelfinale und führten beim haushohen Favoriten VfL Wolfsburg nach einem frühen Treffer Caiubys in der 17. Minute lange Zeit mit 1:0. Trotz einer engagierten Defensivleistung drehten die "Wölfe" durch Tore von Naldo (66.) und Ivica Olic (89.) die Partie noch und verhinderten einen möglichen Überraschungscoup der Schanzer. Die bisherigen Pokalauftritte:
2005/2006: In der Bayernliga erreichte der FCI erstmals die Hauptrunde im DFB-Pokal. Zu Hause empfingen die Schanzer das damalige Zweitliga-Schlusslicht 1. FC Saarbrücken. Nach zwei frühen Treffern hielt das 1:1 bis zum Ende der Verlängerung, im Elfmeterschießen setzten sich die Saarländer glücklich mit 5:4 durch.
2008/2009: Nach dem ersten Aufstieg in die 2. Bundesliga zo-gen die Mannen von Trainer Thorsten Fink ein Traumlos - den Hamburger SV. Nach einer 1:0-Pausenführung durch Ersin Demirs Treffer unterlag der FCI vor 11 000 Zuschauern im alten ESV-Stadion noch mit 1:3.
2009/2010: In der 3. Liga verloren die Ingolstädter mit Trainer Horst Köppel in der ersten Runde im Derby gegen den FC Augsburg mit 1:2.
2010/2011: Mit dem ersten Pflichtspiel im neuen Audi-Sportpark zogen die Ingolstädter erstmals in die zweite Pokalrunde ein. 2:0 besiegten die Schanzer mit Trainer Michael Wiesinger den Karlsruher SC. Beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim unterlag der FCI danach mit 0:1.
2011/2012: Erneut erreichten die Schanzer die zweite Runde. Nach einem 4:1-Erfolg beim Bremer Oberligisten FC Oberneuland gastierte Trainer Benno Möhlmanns Elf beim FC Bayern München und kassierte eine 0:6-Niederlage. Zum Trost gab es eine bis heute gültige Rekordeinnahme von über einer halben Million Euro.
2012/2013: In der Hitzeschlacht von Aalen ging der FCI mit Trainer Tomas Oral gegen seinen späteren Erfolgscoach Ralph Hasenhüttl mit 0:3 unter.
2013/2014: Nach Siegen bei den Sportfreunden Baumberg (4:1) und FSV Frankfurt (2:0) schied der FCI nach dem kurzen Trainer-Intermezzo von Marco Kurz bei Hasenhüttls erstem Pokalspiel mit den Schanzern in Wolfsburg (1:2) im Achtelfinale aus.
2014/2015: Bei Regionalligist Kickers Offenbach, der schon häufig in seiner wechselvollen Vereinsgeschichte als Pokalschreck agierte, erlebten die Ingolstädter ihre bis dahin größte Pleite. In der ersten Runde scheiterten sie nach einem torlosen Remis nach Verlängerung im Elfmeterschießen mit 2:4.
2015/2016: Aufstiegsheld Hasenhüttl riss auch als Bundesligatrainer im Pokal weiter keine Bäume aus. Ausgerechnet an seinem 48. Geburtstag war erneut bei einem Regionalligisten Endstation. Mit 1:2 unterlagen die Schanzer bei Hasenhüttls Ex-Klub, der SpVgg Unterhaching.
